Spring von Plaue

Plauescher Spring


Touristische Informationen:

Ort: In Plaue.
A4 Ausfahrt Erfurt-West, B4 südlich über Arnstadt 17 km bis Plaue.
Nach der Fertigstellung A71 Ausfahrt Geschwenda, nördlich an Geschwenda vorbei nach Gräfenroda, dann über Liebenstein nach Plaue.
Am Ortsausgang Richtung Liebenstein. (50°46'30.99"N, 10°53'15.87"E)
Öffnungszeiten: keine Einschränkungen [2007]
Eintrittspreise: frei [2007]
Typ: KarstKarstquelle, seichter Karst
Licht: -
Dimension: S=600-800 l/s
Führungen:
Fotografieren:
Zugänglichkeit:
Literatur:
Adresse:
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Geschichte

1852 Wasser für die Brauerei Burgbräu Plaue gefaßt.
1893 Färbeversuch mit Salz zwischen der Gera in Liebenstein und dem Spring erfolgreich.
1959 zum Flächennaturdenkmal erklärt.
1969 Ende der Wassernutzung durch die Brauerei Burgbräu Plaue.
1980er 10-Pfenning-Sondermarke der Deutschen Post der DDR mit dem Motiv des Springs von Plaue.

Bemerkungen

Der Spring von Plaue ist eine Karstquelle des seichten Karst, eine flache Öffnung unter einem Muschelkalkblock. Einzugsgebiet ist der Muschelkalk der Reinsberge um Plaue und des Gosseler Plateaus. Plaue liegt im oberen Geratal, hier vereinigen sich die Wilde und Zahme Gera. Zum jungen Fluß leistet auch die erhebliche Schüttung des Spring einen Beitrag. Das Wasser fließt durch Plaue und mündet dann in die Gera. Dieses Wasser betrieb früher eine Mühle, die von den Einheimischen E-Werk genannt wird, weil sie zum Beginn des 20. Jahrhunderts Strom für Plaue erzeugte. Auch die ortsansässige Brauerei Burgbräu Plaue faßte das Wasser bereits 1852 nahe der Quelle für das Bierbrauen.

Der Spring von Plaue ist nach der Salsaquelle bei Nordhausen die zweitgrößte Quelle Thüringens. Beides sind Karstquellen, und beide sind neben ihrem Einzugsgebiet auch durch versickernde Flüsse der Umgebung gespeist. So führt der Spring von Plaue Wasser der Wilden Gera, die bei Liebenstein teilweise versickert, sowie aus dem kleinen Bach Gissel, der vollständig versickert.

Der Spring von Plaue besteht aus acht größeren Karstquellen und einer Vielzahl von kleinen Quellpunkten. Auch wurden fünf Quellen im Bachbett nachgewiesen. Die größte Quelle, mit ihrer charakteristischen Lage unter einem Muschelkalkblock, hat alleine eine Schüttung von 600 bis 800 l/s. Die gesamte Schüttung wird nicht angegeben, da sie aufgrund der Vielzahl der Quellen nur geschätzt werden könnte.

Die hydrologischen Zusammenhänge werden bereits seit langer Zeit erforscht. Schon 1893 wurde durch die Einbringung von 20 Zentner Salz innerhalb von eineinhalb Stunden die Verbindung zwischen der Gera in Liebenstein und der Quelle nachgewiesen. Nach 4,5 Stunden erhöhte sich der Salzgehalt in der Quelle von 0,6% auf 1,2%. Damals wurde die relativ langsame Fortbewegung von etwa einem Kilometwer pro Stunde und die Verdünnung des Salzes durch die Existenz eines unterirdischen Sees erklärt. Auch die für eine Karstquelle eher außergewöhnliche gleichmäßige Schüttung läßt die Existenz eines unterirdischen Sees vermuten, der als Ausgleichsbehälter dient.