Klusfelsen

Kluskapelle


Touristische Informationen:

Ort: Goslar. Parken am Osterfeld, kurzer Spaziergang in Richtung Petersberg. (51° 54' 43" N, 10° 26' 43" O)
Öffnungszeiten: frei zugänglich.
[2008]
Eintrittspreise: frei.
[2008]
Typ: SubterraneaHöhlenkirche SubterraneaHöhlenhäuser
Licht: nicht notwendig/Taschenlampe mitbringen
Dimension:
Führungen:
Fotografieren:
Zugänglichkeit:
Literatur:
Adresse: Rotary Club Goslar, Gina Kirchner, Karsten-Balder-Stieg 11 b, 38640 Goslar, Fax: +49-5321-706-2008. E-mail: contact
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt.
Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden.
Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste.

Geschichte

1169 Marienkapelle im Klus erstmals erwähnt.
02-SEP-1784 Besuch durch Johann Wolfgang von Goethe auf seiner dritten Harzreise.

Bemerkungen

Der Klusfelsen ist, wie der name bereits andeutet, ein Felsen, oder besser eine Felsrippe die 20 m hoch und 50 m lang aus dem umgebenden Gelände ragt. Sie besteht aus weichem Sandstein aus der Unterkreide (110Ma) und steht östlich der Altstadt von Goslar am Rande eines kleinen Waldstückes. Durch die Aufschiebung des Harzes wurden hier die mesozoischen Schichten des Harzvorlandes aufgebogen und so stehen sie hier fast genau senkrecht. Der gelbe, poröse und grobkörnige Sandstein wird auch als Hilssandstein bezeichnet, nach seinem locus typicus am Hils bei Einbeck. Er war ein wichtiger Werkstein, der für Sakralbauten in Südniedersachsen, auch in Goslar, gewonnen wurde. Es gab wohl auch eine Sandgrube, bei der der verwitterte Sandstein mit wenig Aufwand zu Sand zerklopft wurde.

Der Klusfelsen und sein Vorplatz dienten vermutlich bereits in vorchristlicher Zeit als Kultstätte. Genauere archäologische Befunde existieren jedoch nicht. Eigentlich setzt die intensive Nutzung des Felsens im Mittelalter ein. Damals wurden mehrere Wohnhöhlen in den Klusfelsen hineingemeißelt und durch zahlreiche ebenfalls in den Fels gemißelten Treppenstufen zugänglich gemacht. Der Grund ist einfach: die Bearbeitung des äußerst weichen Sandsteins war einfach und kostengünstig, der erhaltene Wohnraum recht gut isoliert und deshalb im Winter normalen Häusern vorzuziehen. Es gibt auch eine Sage, die von einem Einsiedler der hier lebte berichtet. Dies muß also vorher gewesen sein, Überreste die die Sage belegen würden, können nicht mehr gefunden werden. Ein frommer Mönch soll sich ein kleines Zimmer ausgehauen und als Klause eingerichtet haben, weshalb der Felsen auch Klusfelsen genannt wird.

Heutzutage kann man den Felsen frei betreten und die vielen Felsnischen, Wohnhöhlen und sogenannte Einsiedeleien besichtigen. Einige sind durch ein Eisengitter verschlossen, können jedoch aufgrund ihrer geringen Größe vom Gitter aus gut eingesehen werden.

Die Kluskapelle ist sicherlich die besterhaltene und gepflegte Höhle, ist aber nicht öffentlich zugänglich, der Schlüssel wird vom Rotary-Club Goslar verwahrt. Sie wurde im 19. Jahrhundert als Kapelle hergerichtet und eine Marienstatue aufgestellt. Doch sie scheint viel älter zu sein und wurde bereits 1169 als Marienkapelle im Klus erwähnt. Sie wird in einer Legende als Wallfahrtsort der Zigeuner beschrieben, die sich seit uralten Zeiten zu einer bestimmten Zeit im Sommer zu rituellen Feiern auf der Klus trafen. Bei dieser Gelegenheit kam es zu Hochzeiten und Taufen. Angeblich soll jeder Zigeuner einmal in seinem Leben zur Buße nach Goslar kommen, weshalb die Kluskapelle auch Sühnekapelle genannt wird.

Ein weiterer außergewöhnlicher Hohlraum ist der Felskeller. Auch er ist, wohl zum Schutz vor Vandalismus, verschlossen.

Der Felsen ist in esoterischen Kreisen recht bekannt, und wird gerne für moderne Riten verwendet. Hexen und Magier holen sich hier ihre Kraft. Man mag an so etwas glauben oder nicht, ein außergewöhnlich schöner und interessanter Ort ist die jedoch auf jeden Fall.