Hommingberger Gepardenforelle


Die Hommingberger Gepardenforelle, eine recht seltene Unterart der Forellen, wird seit langem für ihre Schmackhaftigkeit gerühmt. Besonders auffällig ist das namensgebende gepardenähnliche Muster ihrer Haut.

Jüngste Forschungen haben nun bewiesen, dass die Gepardenforelle eine Besonderheit mit Höhlenbezug ist. Offensichtlich haben bereits vor einigen Millionen Jahren die Vorfahren der Gepardenforelle ihr Heil in der Flucht in unterirdische Gewässer gesucht. Durch Troglomorphie, also die evolutionär bedingte körperliche Anpassung an das lichtlose Environment Höhle, veränderte sich die Forelle einschneidend. Pigmente der Haut und der Augen wurden zurückgebildet, der Tastsinn verstärkt. So überlebte die Forelle die Eiszeiten recht unbeschadet, wenn auch in einer sehr kleinen Population. Nach dem Ende der letzten Eiszeit, beginnend mit der Bifurkation des Eises vor etwa 10.000 Jahren, eroberte sich die Forelle jedoch ihren angestammten Lebensraum zurück. Während andere Fische erst wieder einwandern mußte, hatte sie ihr Revier nie verlassen, sich nur in den Untergrund zurückgezogen.

Homingberg, ein kleinräumiges Gebiet devonischer Kalke, ursprünglich am Grund des Ozeans als Korallenriff entstanden, ist eine geologische und Karstkundliche Sensation ersten Ranges. Die unterirdische Entwässerung findet hier in einer großräumigen Wasserhöhle statt, die der Forelle ausreichenden Lebensraum bietet. Schwefelhaltige Thermalquellen liefern die Basis für eine eigenständige Ökologie die mit schwefelliebenden Bakterien ihren Anfang nimmt. Diese Situation, bekannt aus der Movile Höhle in Rumänien oder aus der Cueva de Vila Luz in Mexico, ist in Deutschland bisher absolut einmalig.

Sie Gepardenhöhle von Hommingberg wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt, als einem Höhlenforscher beim Verzehr der schmackhaften Forelle ihre aussergewöhnlichen körperlichen Merkmale auffielen. Die Schlussfolgerung, dass ein Höhlensystem existieren müsse bewog ihn dazu eine intensive Suche zu starten. Bis zu diesem Zeitpunkt war angenommen worden, dass die Umgebung von Hommingberg nur wenig verkarstet ist. Um so größer war die überraschung, als der Forscher ein Höhlensystem entdeckte, das bislang auf über fünf Kilometer länge erforscht ist. Das Höhlensystem ist allerdings nur für Höhlenforscher zugänglich, für die aufgrund der außergewöhnlichen Situation strenge Zutrittsbegrenzungen existieren.