Troglobionten

Echte Höhlentiere


Niphargus aus der CaveFalkensteiner Höhle.

Troglobionten oder Höhlentiere sind Tiere die ausschließlich in Höhlen leben, sie sind unfähig außerhalb von Höhlen zu überleben. Sie sind an diese Umgebung angepasst, ein Phänomen das BiologyTroglomorphie genannt wird. Darin liegt auch der Grund, warum sie für das Leben außerhalb der Höhlen nicht mehr geeignet sind.

Eine typische Anpassung an die Höhle ist die Verstärkung der hilfreichen Sinne: Geruchssinn, Tastsinn und Gehör. Viele Troglobionten besitzen lange, empfindliche Antennen, mit denen sie nicht nur gut abtasten können, sondern auch in der lage sind vibrationen zu fühlen. So können sie sich bewegende Objekte orten. Der Geruchssinn ist besonders interessant für aquatische Lebewesen.

Dazu kommt auch der Verlust von unbrauchbar gewordenen Sinnen. Da es in Höhlen absolut kein Licht gibt, ist das Sehen überflüssig und die Augen bilden sich zurück und verschwinden mit der Zeit ganz.

Schließlich gibt es noch sowas wie passive Anpassungen, wie den Verlust der Hautpigmentierung. Troglobionten sind in der Regel bleich, weiß oder sogar durchsichtig. Manchmal sieht man rotes Blut durchscheinen oder auch dieses ist durchsichtig. Dies ist keine hilfreiche Anpassung, sie ist lediglich auf das Fehlen der Notwendigkeit zurückzuführen, doch sie macht eine Rückkehr zur Oberfläche unmöglich. Der Troglobiont stirbt aufgrund der fehlenden Schutzfunktion der Hautpigmente innerhalb kürzester Zeit an ultraviolettem Licht. Sogar kurzfristige Exposition in Sonnenlicht kann tödlich sein. Auch eine Veränderung der Temperatur um wenige Grad ist schnell tödlich.

Besonders interessante Aspekte von Troglobionten ist, dass es sich um eine lokale Evolution handelt, die ausschließlich endemische Arten produziert. Viele sind auf einzelne Höhlensysteme, oder im Fall von Wasserlebewesen auf einen Karstwasserkörper beschränkt. Zum anderen hat der Rückzug in die Höhle die jeweilige Art vor Klimaveränderungen an der Oberfläche geschützt. So findet man die Nachfahren von Arten, die an der Erdoberfläche ausgestorben sind, oder zumindest in dieser Region nicht mehr existieren. Allgemein ist das Nahrungsangebot gering, so wird der Stoffwechsel zurückgefahren und gleichzeitig die Lebensdauer erhöht.