Lavahöhlen


Lavahöhlen sind ganz allgemein Höhlen die sich in Lava, also geschmolzenem Gestein, gebildet haben. Sie bilden sich während das Gestein noch geschmolzen ist, und wenn es dann erkaltet und fest wird, bleiben sie in dieser Form. Da sie sich also mit dem Gestein bilden, sind alle Lavahöhlen auch SpeleologyPrimärhöhlen. Es gibt dutzende Mechanismen wie es zur Entstehung von Lavahöhlen kommen kann, und manche sind extrem selten.

  1. SpeleologyLavaröhren: dies sind die bei weitem häufigsten Lavahöhlen. Sie entstehen in den meisten Lavaflüssen, fast zwangsläufig und sind zudem meist recht groß. Aus diesem Grund sind Lavaröhren nach den Karsthöhlen der weitverbreitete Höhlentyp.
  2. SpeleologyBlasenhöhlen: Blasen treten in Lava sehr häufig auf, Blasenhöhlen sind dagegen selten. Der Grund ist, dass die Definition von Höhlen fordert, dass sie groß genug sein müssen um von Menschen betreten zu werden. Die meisten Gasblasen in der Lava sind jedoch sehr klein, und somit keine Höhlen. Große Exemplare sind selten, es sind jedoch Exemplare bis 100 m Durchmesser aus Afrika bekannt.
  3. Druckfaltenhöhlen: Eine Druckfalte bildet sich in Pahoehoe Lavaflüssen. Dabei erstarrt die Oberfläche der Lava und wird vom Druck der fließenden Lava zusammengeschoben, wobei sich Falten bilden. Diese typische Erscheinung heißt Strick, oder auf Hawai'i auch Pele's Hair, und man spricht von Stricklava. Manchmal bilden sich jedoch so mächtige Stricke, dass sie richtige Dämme bilden, also eben Druckfalten. Wenn diese überkippen können sie Hohlräume einschließen, die meist recht klein und länglich sind.
  4. Magmakammern: Der Schlot, der zur Förderung der Lava dient, hat in der Regel eine Erweiterung innerhalb des typischen Stratovulkans, des Vulkankegels. Diese Magmakammern entleeren sich häufig fast vollständig und bleiben nach dem Ende der Eruption als Hohlraum zurück. Das Maga geht zurück in den Scholt, zum einen, weil der Druck von unten nachläßt, zum anderen, weil die Lava sich beim Erkalten zusammenzieht. Das Ergebnis ist ein mächtiger schachtartiger Hohlraum. Größere Exemplare können dann auch einstürzen, und bilden so eine Caldera.
  5. Megapillows: Pillowlava entsteht unter Wasser, also in der Regel unter dem Meer. Die ausströmende Lava erkaltet bei der Berührung mit dem Wasser abrupt und bildet sofort eine sackartige oder kissenförmige Kruste, die anfangs von der nachströmenden Lava vielleicht noch etwas vergrößert werden kann, dann aber erstarrt. Die Lava sucht sich einen neuen Weg und bildet unmittelbbar daneben ein weiteres Kissen (pillow). In seltenen Fällen dringt Wasser durch einen Spalt in der kruste ein und verdampft in der noch flüssigen Lava. Dadurch wird das Kissen wie ein Ballon aufgeblasen, wird viel größer, ist aber hohl. Es werden Beispiele aus Italien beschrieben, die zwei bis vierzehn Meter Durchmesser haben.
  6. Basaltgang-Höhlen: Ein Basaltgang ist eine Kluft, die sich entweder durch vulkanische oder tektonische Kraäfte aufweitet und dann mit Lava füllt die zu Basalt erkaltet. Die Lava erkaltet an der Oberfläche zuerst und bildet einen Pfropf in der Kluft. Meist sind die Gänge vollständig gefüllt, doch manchmal lässt der Druck in der Lava von unten nach, und die noch flüssige Lava weicht unter dem bereits erstarrten Pfropf zurück. Eine 17 m lange Höhle, die etwa 1,5 m hoch und 1 m breit ist, ist aus Australien bekannt.
  7. Ausflußhöhlen: Dieser Höhlentyp entsteht durch das Ausfließen der noch flüssigen Lava unter der bereits erkalteten Oberfläche. Man kann generell Lavaröhren und Basaltgang-Höhlen dazuzählen, doch sind die möglichen Formen äußerst vielfältig.
  8. Baum : Auch wenn die Bäume das häufigste sind, und damit Namensgebend für diesen Höhlentyp, so sind sie doch nicht das einzige, was von Lava überflutet wird. Ganz generell können organische Objekte wie Bäume oder auch tote Tiere von der Lava überflossen werden. Wenn sie groß genug sind, werden sie von der Lava nicht einfach verbrannt, sondern bleiben durch ihren hohen Wassergehalt wenigstens so lange erhalten, bis die Lava erkaltet ist. Doch dann verwesen sie meist schnell und vollständig. Übrig bleibt eine Hohlform in der Lava, die manchmal sogar groß genug ist um als Höhle bezeichnet zu werden. So gibt es viele Baumhöhlen in die man hineinschlüpfen oder sogar hindurchschlüpfen kann. Die außergewöhnlichste derartige Höhle befindet sich im Staat Washington in den U.S.A., wo ein Lavastrom so ein Rhinozerus umflossen hat. Die Höhle hat die Form eines liegenden Rhinozeros und vier Beine. Vom Rhinozeros selbst wurden noch einige Knochen gefunden.