Überdeckungshöhlen

Versturzhöhlen


Spalten zwischen Versturzblöcken, die groß genug sind um befahren zu werden.

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Bergsturz. Public Domain.
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Versturzhöhle unter Versturzblock. Public Domain.
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Versturzhöhle unter Versturzblock. Public Domain.
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Versturzhöhle unter Versturzblock. Public Domain.

Durch grundlegende Kräfte des Planeten Erde gibt es Kontinente die über den Meeresspiegel herausragen und dadurch Wind und Wetter ausgesetzt sind und der Erosion unterliegen. Der Prozeß der Erosion beinhaltet auch, dass Regenwasser in Form von Flüssen Täler in das Gestein schneidet. Das Zusammenspiel von Plattentektonik und Erosion ist der Grund, dass unsere Erdoberfläche meist nicht flach ist.

Doch je größer die Höhenunterschiede sind, desto größer ist die Wirkung der Schwerkraft an diesen Stellen. Und so kommt es dass Felswände, Talhänge oder Schichtstufen von Zeit zu Zeit zusammenstürzen, sogenannte Bergstürze. Durch das abgestürzte Gestein bildet sich an der Basis der Wand ein Fächer aus Gesteinsschutt. Die Gesteinsbruchstücke, meist an Klüften im Gestein abgebrochen, sind unregelmäßig geformt und kantig. Duch den Felssturz werden sie übereinander geworfen.

So findet man sehr häufig Spalten zwischen den Blöcken, da sie durch ihre unregelmäßige Form nicht fugenlos zueinander passen. Doch nur wenn die Blöcke groß genug sind, sind diese Fugen groß genug um eine Höhle zu bilden, also durch einen Menschen befahrbar zu sein. Der Name Überdeckungshöhle kommt davon, dass ein Versturzblock den Hohlraum überdeckt. Der Name Versturzhöhle, dass sie unmittelbar durch Versturz, also einen Bergrutsch, entstehen.

Daraus kann man einige Besonderheiten dieses Höhlentyps ableiten. Sie entstehen sehr schnell, in Minuten oder gar Sekunden, es gibt also keine Entwicklung der Höhle und einmal geformt wird sie sich wenig oder gar nicht ändern, bis zum nächsten Bergsturz. Da diese Höhlen in der Regel keinen Höhlenfluß haben, können sie sich im Lauf der Zeit durch Einschwemmungen, Windtransport und tierische Aktivitäteen verfüllen. Hinein transportiertes Material wird nicht weiter transportiert. Das Gestein ist meist hart, bei einem Bergsturz sind die größten Blöcke auch stabilsten Gesteine. Weiche Gesteine zerfallen in der Regel schnell zu Geröll. Typische Gesteine sind Granite und Kristallingesteine, die widerum nicht Wasserlöslich sind. Somit kommt es in diesen Höhlen selten zur Bildung von Tropfsteinen oder anderen Speläothemen. Die Länge der Höhle ist meist durch den Durchmesser des Gesteinsblocks begrenzt. In seltenen Fällen fallen mehrere Blöcke zusammen, so daß sie eine gemeinsame Höhle bilden. Dabei sind oft die Übergänge zwischen den Hohlräumen besonders eng und schwer zu befahren.