Diadochit


Diadochit wurde zuerst von August Breithaupt 1837 von der Typlokalität (locus typicus) den Alaunschieferbrüchen von Arnsbach bei Schmiedefeld in Thüringen ausführlich beschrieben. Die Erstbeschreibung stammt von Erdmann in Belgien und ist von 1831. Es handelt sich dabei um tropfsteinartige Mineralkonkretionen, die allerdings meist porös sind und viel schneller wachsen als Tropfsteien aus Kalzit. Aus mineralogischer Sicht handelt es sich um:


Fe2(PO4)(SO4)(OH)*5H2O
Eisen-Phosphat-Sulfat-Hydrat-Gel

Diadochit besitzt keine kristallstruktur, es ist vielmehr amorph und gelartig. Er besitzt eine erhebliche Bandbreite an Konsistenz und Farbigkeit, was wohl auf die stark schwankende Häufigkeit der Bestandteile zurückzuführen ist. Typische Häufigkeiten der Hauptbestandteile sind Fe ~30%, P2O5 ~30%, SO4 ~10%. Typische Nebenbestandteile sind Al, As, Ca, Cu, K, Mo, U, V. Dabei erzeugen Aluminiumverbindungen eine blau-grüne Färbung und Phosphor-Eisen-Verbindungen gelbe und beige Farbtöne.

Diadochit ist relativ selten, kommt jedoch als Sekundärmineral in ehemaligen Alaunschieferbergwerken massenhaft vor. Es bildet sich durch die Oxidation von Eisendisulfid (Markasit, Pyrit) und Phosphorit zu Schwefel- und Phosphorsäure. Diese starken Säuren verdrängen die schwachen Säuren und lösen so Eisen und andere Metalle aus dem umgebenden Gestein. Dieser Vorgang ist zum Teil mikrobakteriell induziert.



Literatur