Höhlenkirchen

Felsenkirchen - Höhlentempel - Hypogäum


photography
Felsenkirche Idar-Oberstein, Deutschland. Public Domain.
photography
Steinschlagschutz, Felsenkirche Idar-Oberstein, Deutschland. Public Domain.

Höhlenkirchen sind, wie der Name schon sagt, eine Kombination aus Höhle und Kirche. Das bedeutet also, einen wie auch immer gearteten, unterirdischen, von Fels umgebenen Ort der als Andachtsstätte einer beliebigen Religion genutzt wird. Höhlenkirchen oder -tempel wurden innerhalb natürlicher Höhlen oder durch Ausgraben der Tempel aus dem massiven Fels errichtet.

Höhlen waren immer ein Ort der Verehrung von Gott, Göttern oder anderer spiritueller Rituale. Die meisten prähistorischen Höhlenmalereien werden so interpretiert, dass sie eine Art religiösen oder schamanischen Hintergrund haben. Aber Tempel oder Kirchen in Höhlen sind mehr als einige Malereien. Eine Art Altar, religiöse Symbole und genügend Platz für die Teilnehmer von Gottesdiensten sind Zeichen einer Kirche. Der Mithraskult des alten Rom nutzte für seinen Gottesdienst ausschließlich Höhlen. Buddhistische Tempel werden in Asien oft in natürlichen Höhlen eingerichtet.

Höhlenkirchen in natürlichen Höhlen

Natürliche Höhlen werden bereits seit Jahrtausenden, ja wahrscheinlich seit zehntausenden von Jahren als Kirche oder Tempel oder Andachtsstätte benutzt. Die ältesten sind wohl die Bilderhöhlen in Frankreich und Spanien, wenn man für die Erstellung der Bilder einen religiösen Hintergrund sehen will. In der Kupfer und Bronzezeit wurden Höhlen als Tempel für die Götter benutzt. Auf der ganzen Welt wurden Höhlen mit religiösen Symbolen ausgestattet und als Kirchen für unterschiedliche Religionen genutzt. Einige sehr weit verbreitete Typen sind:

Höhlenkirchen in künstlichen Hohlräumen

Die anderen Höhlenkirchen, über die wir auf dieser Seite sprechen, sind Subterranea, d.h. künstliche, vom Menschen geschaffene Höhlen. Wenn der Mensch keine natürlichen Höhlen für die Anbetung zur Verfügung hatte, versuchte er oft, künstliche Höhlen zu bauen, um sie zu ersetzen. Manchmal handelte es sich um einen überhängenden Felsen oder eine kleine Höhle, die massiv erweitert wurde, bis sie den Anforderungen entsprach, manchmal war es eine weiche Gesteinsschicht, die zum Ausheben der Höhle für die Kirche verwendet wurde. Der Bau einer Kirche von einiger Größe erfordert erhebliche architektonische Fähigkeiten. So war es viel einfacher ein geeignetes Gestein einfach auszuhöhlen. Achtet man auf eine gewölbte Decke, ist die Standfestigkeit meist sehr groß. Zudem besteht die Möglichkeit Sitzbänke und Altar direkt aus dem Stein zu hauen, wie das in vielen Mithrashöhlen der Fall ist.

Ein ganz wichtiger Grund für den Bau von Höhlenkirchen oder Höhlenklostern, ebenso wie bei Höhlenburgen, ist die Sicherheit. Viele Religionen wurden verfolgt, oder einfach nur die Tempel wegen der wertvollen Kultgegenstände ausgeraubt. So wurden Klöster gerne auf Felsen (z.B. Meteora Klöster) oder eben in steilen Felswänden erbaut. Meist bietet so eine Felswand keinen oder wenig Platz, so haben die meisten Höhlenklöster sich den benötigten Platz ergraben.