Marburgfieber


Marburgfieber unter dem Mikroskop, Dr. Fred Murphy, Sylvia Whitfield, USCDCP, public domain
Marburgfieber unter dem Mikroskop, Dr. J. Lyle Conrad, USCDCP, public domain

Das Marburgfieber ist nach seinem ersten Auftreten in Deutschland benannt. Es wurde 1967 mit Versuchsaffen (Meerkatzen) aus Uganda in die Laboratorien des Pharmakonzerns Behringwerke im hessischen Marburg eingeschleppt. Das Virus infizierte die dort beschäftigten Laboranten und wurde daraufhin in der Tropenklinik von Marburg zum ersten Mal identifiziert. Die Erkrankung ist sehr gefährlich, eine Therapie existiert nicht, mindestens ein Drittel der Erkrankten stribt an der Krankheit, normalerweise ist die Sterberate jedoch etwa bei 80%. Allerdings gibt es einen Impfstoff der auch in der Postexpositionsprophylaxe wirksam ist.

Das Virus scheint vom Nilflughund (Rousettus aegyptiacus), einer Fledermausart die in Europa und Afrika vorkommt, übertragen zu werden. Ausbrüche in westlichen Ländern sind sehr selten und gehen meist auf eine Infektion in einem Afrikaurlaub zurück. Besonders spektakulär war der Fall einer holländischen Touristin, die im Juli 2008 erkrankt ist und verstarb. Sie hatte in Uganda eine Höhle besucht, die daraufhin gesperrt wurde. Der Marburgerreger wurde 2007 bei in Höhlen lebenden Flughunden in Uganda nachgewiesen. Auch sind Erkrankungen von Bergarbeitern in Uganda bekannt, die auf die vielen Fledermäuse im Bergwerk zurückgeführt wurden.

Die Anzahl der Erkrankungen ist extrem gering, die Verbindung zu Höhlen und Bergwerken ist lediglich vermutet. Dennoch ist es sicherlich empfehlenswert in Uganda und anderen tropischen Ländern auf den Besuch von Fledermaushöhlen zu verzichten. Man muss davon ausgehen, dass dortige Führer keinerlei Ausbildung haben und sollte sich nicht auf ihre Versicherungen der Ungefährlichkeit verlassen. Höhlenforscher sollten sich durch Impfung und entsprechende Ausrüstung (Atemmasken) schützen.