Tollwut


Ganz offensichtlich kann man die Tollwut nicht als Höhlenkrankheit bezeichnen. Sie ist sehr weit verbreitet, kommt in 150 Ländern vor. Menschen werden in der Regel durch den Biss eines infizerten Hundes oder einer Katze infiziert. Eine Bisswunde oder ein Kratzer ermöglichen die Infektion durch den Speichel des Tiers. Unbehandelt ist die Krankeit fast immer tödlich. Es gibt kein Heilmittel, allerdings gibt es einen Impfstoff, der für Menschen die im Wald arbeiten oder in besonders tollwutgefährdete Gebiete reisen, empfohlen wird. Dieser Impfstoff ist auch noch nach der Infektion wirksam, doch wenn sich erst Tollwutsymptome zeigen ist eine Behandlung nicht mehr möglich.

Es werden etwa 55.000 Fälle von Tollwut jedes Jahr registriert, die meisten in den Entwicklungsländern. Über die Hälfte aller Fälle treten in Indien auf. In Industrieländern gibt es nur wenige Fälle, die dann in der Regel auf den Biss durch ein Wildtier zurückgehen.

Und dieser letzte Punkt ist der Grund, warum die Tollwut als Höhlenkrankheit betrachtet werden kann. Fledermäuse können die Tollwut übertragen, da sie Säugetiere sind. Fledermäuse in Europa können mit einem von zwei virenstämmen infiziert sein, dem European Bat Lyssavirus (EBLV) 1 oder 2. Doch die Wahrscheinlichkeit einer Infektion ist extrem gering, da dazu direkter Kontakt zur Fledermaus notwendig ist. Forscher die mit Fledermäusen arbeiten sollten sich impfen lassen und Schutzkleidung verwenden. Höhlenbesucher sollten enfach darauf verzichten Fledermäuse anzufassen.