Johann Weichard Frh. von Valvasor

(*1641-✝1693)


Janez Vajkard Valvasor in der Einleitung seines Buches.

Janez Vajkard Valvasor war ein geborener Laibacher (heute Ljubljana), ein Krainer, ein Adeliger, Offizier in der österreichischen Armee, Historiker und Universalgelehrter. Das Herzugtum Crain gehörte zur Donaumonarchie Österreich-Ungarn und entsprach grob der heutigen Ausdehnung von Slowenien. Die offizielle Landessprache war deshalb österreichisch, sogar die slowenischen Namen wurden deshalb aus dem Slowenischen eingedeutscht. So wurde Valvasor unter der deutschen Version seines Namens, Johann Weichard Valvasor, bekannt.

Valvasor graduierte an der Jesuitenschule in Ljubljana. Dann reiste er 14 Jahre lang durch Europa und sogar nach Nordafrika. Er kämpte während des Türkenkriegs von 1663/1664 und erreichte den Dienstgrad eines Offiziers in der österreichischen Armee. Er kämpfte im Gebiet Vojna Krajina (Militärgrenze) in Kroatien.

Nach seine Rückkehr heiratete er Anna Rosina Grafenweger und kaufte Burg Bogenšperk bei Litija. Hier richtete er sich ein Schreib- und Malzimmer und eine Druckerei ein. Er schrieb und publizierte diverse Bücher, sein berühmtestes Buch ist das vierbändige Die Ehre Deß Hertzogthums Crain. In diesem Buch beschrieb er erstmals eine Vielzahl von Karsterscheinungen, unter anderem den periodisch verschwindenden Zirknitzer See. Seine kreative Erklärung dieses Phänomens brachte ihm die Mitgliedschaft in der Royal Geographical Society in London.

Eine recht kuriose Geschichte am Rande ist die Tatsache, daß Valvasors Buch die erste schriftliche Erwähnung eines Vapirs enthält. Als geografisches Werk enthält es auch regionale Sagen und eine davon handelt von dem kroatischen Bauern Giure Grando, der die recht unangenehme Eigenschaft hatte aus seinem Grab zu steigen und Familienangehörige und Nachbarn zu erschrecken.

Biographie

28-MAY-1641 geboren in Ljubljana, Vater: Jernej, Mutter: Ana Marija geborene Ravbar.
1658 graduiert im Alter von17 an der Jesuitenschule in Ljubljana.
1663/64 kämpft im Österreichisch-Türkischen Krieg.
1672 heiratet Anna Rosina Grafenweger.
1672 kauft Burg Bogenšperk bei Litija.
1678 richtet eine Werkstatt für Kupferstiche ein.
1688 Mitglied der Royal Geographical Society.
1689 publiziert Die Ehre Deß Hertzogthums Crain.
1693 stirbt in Krško und wird im Familiengrab bei Izlake begraben.

Bibliographie

Das Werk Die Ehre Deß Hertzogthums Crain wurde 1689 in vier Bänden veröffentlicht und war das Hauptwerk von Valvasor, und auch sein letztes. Kein Verlag wollte das Buch veröffentlichen, so musste er den Druck vollständig selbst finanzieren. Das war derart teuer, dass er dafür sein gesamtes Vermögen beötigte und schließlich sogar Burg Bogenšperk veraufen musste, um seine Schulden zu begleichen.

Dieses Buch ist jedoch in vielfacher Hinsicht von großer Bedeutung, so beschrieb und erläuterte es eine Vielzahl geografischer und geologischer Erscheinungen zum ersten Mal. Das Buch beeinflusste die Geowissenschaften über Jahrhunderte. Deshalb wurde im 19. Jahrhundert sogar eine Neuauflage gedruckt. Dabei versuchte der Herausgeber Schreibfehler zu beheben und die Grammatik des 17. Jahrhunderts in die Sprechweise des 19. Jahrhunderts zu überführen. Das verfälschte natürlich das Buch und deshalb benutzen viele Forscher bevorzugt die erste Auflage. Leider ist diese Ausgabe sehr selten und äußerst teuer, so daß man zwangsläufig auf die Neuauflage zurückgreifen muss.

Das Buch wurde in Deutsch geschrieben, damals die offizielle Landessprache von Crain. Das heute in Slowenien liegende Gebiet gehörte damals zur Donaumonarchie.