Blei


Blei ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Pb, abgeleitet von seinem lateinischen Namen plumbum. Es ist ein giftiges Schwermetall, ist leicht verformbar und hat einen vergleichsweise niedrigen Schmelzpunkt. Die leichte Bearbeitbarkeit hat dazu geführt, dass es seit der Jungsteinzeit vielfältig eingesetzt wurde. Seine gesundheitsschädliche Wirkung war ebenfalls lange bekannt, wurde allerdings aus wirtschaftlichen Gründen gerne mal vergessen. Schon der römische Autor Vitruv hielt die Verwendung von Blei für Trinkwasserrohre für gesundheitsschädlich und empfahl, stattdessen nach Möglichkeit Tonrohre zu verwenden. Trotzdem waren Trinkwasserrohre aus Blei bis in die 1970er Jahre gebräuchlich. Der größte Coup der US Bleiproduzenten war jedoch das Gerücht, dass Blei das Benzin klopffester machen würde. Die moderne Verklappung von Blei über den Individualverkehr endete mit der Einführung von Katalysatoren. Heutzutage werden etwa 60% des Weltbedarfs an Blei für Autobatterien verwendet, weitere 20% werden in der chemischen Industrie verarbeitet. Die bedeutendste Quelle für Blei ist heute das Recycling alter Bleiprodukte.

Das wichtigste Bleierz ist Galenit (Bleisulfid PbS, Bleiglanz). Weitere Bleimineralien sind Cerussit (Blei(II)-carbonat, PbCO3, auch Weißbleierz), Krokoit (Blei(II)-chromat, PbCrO4, auch Rotbleierz) und Anglesit (Blei(II)-sulfat, PbSO4, auch Bleivitriol). Insgesamt sind bisher 514 Bleiminerale bekannt.

Die wirtschaftlich abbaubaren Vorräte werden weltweit auf 67 Millionen Tonnen geschätzt. Die größten Vorkommen besitzen die Volksrepublik China, die USA, Australien, Russland und Kanada. In Europa sind die größten Vorkommen in Schweden und Polen. In Deutschland wurde Blei in vielen Mittelgebirgen abgebaut: nördliche Eifel, Schwarzwald, Harz, Erzgebirge, untere Lahn, und Sauerland.