Höhlen in Kristallingesteinen


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Die geologischen Großregionen der Erdkruste. Alte Schilde in oranger Farbe dargestellt. Public Domain.

Von Kristallin oder auch Grundgebirge spricht man heute nicht mehr oft, die Begriffe sind etwas aus der Mode gekommen. Sie stammen wohl eher aus den Theorien des 19. Jahrhunderts und wurden inzwischen durch die Terminologie der Plattentektonik ersetzt. Für unsere Zwecke fasst dieser Begriff jedoch die Vielzahl der nicht löslichen und somit nicht verkarstungsfähigen Gesteine recht gut zusammen. Alle Kontinente haben einen Kern aus sehr alten Krustenteilen die vorwiegend aus Metamorphiten und Intrusivgesteinen bestehen. Es sind sehr oft sogenannte inaktive Orogene, also Gebirge deren Bildung abgeschlossen ist und die seither vielfach von jüngeren Sedimentgesteinen überlagert wurden. Man spricht von Kontinentalschild oder auch von Kraton, die meist sehr großräumig sind. Kleinere Gebiete mit Grundgebirge können als herausgehobene Bruchschollen entstehen, deren Deckgebirge infolge der Hebung wieder abgetragen wurde.

Uns interessiert hier jedoch weniger die geologische Genese des Gesteins, sondern seine Höhlen. Da es sich um nicht lösliche Gesteine handelt, ist eine Verkarstung hier nicht möglich. Dagegen sind alle auf mechanischer Verwitterung, also Erosion, basierenden Prozesse zur Höhlenbildung hier genauso möglich wie in allen anderen Gesteinen. Man findet wenige Höhlen und diese sind dann oft kleinräumig, gebildet durch Winderosion, Wasser (Flußhöhlen und Brandungshöhlen) sowie die ganze Palette der tektonischen Höhlen. Und in kleinem Maßstab kann metamorpher Kalkstein, auch Marmor genannt, Karsthöhlen ermöglichen, aber diese Marmorgebiete sind im Allgemeinen recht klein.

Wenn Sie die geologischen Großregionen der Erdkruste auf der Karte betrachten, können Sie die orange eingezeichneten Kratone leicht erkennen. Damit ist auch klar, dass große Teile Skandinaviens, Afrikas, Kanadas und Grönlands keine verkarstungsfähigen Gesteine und damit auch sehr wenige Höhlen haben.