Ein Fluss ist, je nach Gefälle, äußerst energiereich, durch das Fließen setzt das Wasser Lageenergie in mechanische Kraft um. Es kommt zu vielfältigen gesteinszerstörenden Prozessen. Vor allem das mitgeführte Geröll und Sand schleifen das Gestein des Flußbetts ab. Diese Erosion führt zum Einschneiden des Flußes, zur Bildung von Canyons, Klammen und Tälern. Es bilden sich Strudeltöpfe und Aushöhlungen.
Bei niedrigem Gefälle kommt es dagegen zur Bildung von Mäandern, der Fluss bildet immer größere Schleifen. Schließlich wachsen die Schleifen zusammen, der Fluss kürzt ab und es bildet sich ein Umlaufberg.
Flußhöhlen unterliegen in der Regel den gleichen Kräften. Hier haben wir einen unterirdischen Fluss, das heißt ein durchgängiger Hohlraum, der das Fließen des Wassers erlaubt, ist bereits vorhanden. Nun erfolgen die gleichen Erosionsvorgänge wie an der Oberfläche auch hier. Es bilden sich klammartige Gänge, Fließfacetten und Schlüssellochprofile (durch unterschiedliche Eintiefungsgeschwindigkeiten). Besonders ausgeprägt ist auch die Bildung von Strudeltöpfen.
Bei Karsthöhlen ist die Flußhöhlenphase grundsätzlich immer auch mit Lösung verbunden. Hier im Bereich des Grundwasserspiegels kommt es zu verstärkter Lösung durch Mischungskorrosion, da hier das Tropfwasser aus den Klüften auf gesättigtes Grundwasser trifft. Flußhöhlen in nicht löslichen Gesteinen sind jedoch meist reine Erosionshöhlen.
Schließlich kommt es in Kalkhöhlen bei niedrigem Gefälle, also bei sehr ruhigen Bedingungen, zur Bildung von Kalzitkristallen. Typisch ist auch die Bildung von Sinterterrassen. Diese werden auch an der Oberfläche gebildet, doch der Prozeß läuft unterirdisch ungestörter ab. So findet man Sinterterrassen oberirdisch meist an Thermalquellen, bei denen die Bildungsrate deutlich erhöht ist, oder bei der Bildung von Tufflagern.