White-nose Syndrome

Pseudogymnoascus destructans


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Pseudogymnoascus destructans. Public Domain.
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White-nose Syndrome Befall auf einer Myotis lucifugus. Public Domain.
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White-nose Syndrome Befall auf einer Myotis lucifugus. Public Domain.

Das White-nose Syndrome (WNS) ist eine in Nordamerika grassierende Pilzinfektion bei Fledermäusen. Sie wird von einem Pilz verursacht, der Pseudogymnoascus destructans genannt wurde. Dieser Pilz ist weiß und beginnt meist an der Nase zu wachsen, so kam die Krankheit zu ihrem Namen. Bei genauer Betrachtung ist es gar keine Krankheit, die Fledermäuse werden lediglich vom Pilz befallen. Unglücklicherweise geschieht das während des Winterschlafs und führt bei den Tieren zu erhöhtem Energieverbrauch. Eine große Zahl der Tiere übersteht deshalb den Winter nicht.

Weil WNS keine Krankheit ist gibt es für den Pilz auch keine Rassengrenzen und es werden die meisten Arten von Fledermäusen befallen. Der Pilz befindet sich in Form von Sporen in der Höhle und befällt über den Winter praktisch die gesamte Fledermauspopulation. Ist eine Höhle erst einmal verseucht kann das nicht mehr ungeschehen gemacht werden. Die Pilze werden von befallenen Tieren aber auch von menschlichen Höhlenbesuchern und Höhlenforschern eingeschleppt.

Eine durchaus begründete Vermutung ist, dass der Pilz ursprünglich von Höhlenforschern nach Nordamerika eingeschleppt wurde. Er konnte in Europa ebenfalls nachgewiesen werden, löst dort jedoch kein Massensterben aus. Vermutlich sind europäische Fledermäuse, da der Pilz hier schon länger verbreitet ist, auf gewisse Weise immun. Dies wirft natürlich die Frage auf, ob weltweite Höhlenforschung zukünftig generell strenge Hygienemaßnahmen beachten muss, um das Verschleppen von Tierkrankheiten auf andere Kontinente zu unterbinden.

Inzwischen hat die Krankheit sich über die gesamten westlichen Staaten der USA und Kanadas ausgebreitet. Sie hat den mittleren Westen erreicht und auch an der Westküste sind Verbreitungsgebiete nachgewiesen. Die Krankheit kann weder bekämpft noch eingedämmt werden. Befallene Höhlen werden geschlossen und Höhlenausrüstung wird generell dekontaminiert, in der Hoffung so zumindest die Ausbreitungsgeschwindigkeit nicht noch zu erhöhen.

Geschichte

FEB-2006 erstmals im US-Bundesstaat New York festgestellt.
2008 Pseudogymnoascus destructans erstmals beschrieben.
2009 in etlichen europäischen Ländern (Deutschland, Österreich, Ungarn, Frankreich) eindeutig infizierte Fledermäuse gefunden.
2011 Wissenschaftlern gelingt es erstmals, den Pilz direkt als Verursacher des White-Nose-Syndroms festzustellen.
19-MAY-2011 United States Fish and Wildlife Service (USFWS) stellt einen Aktionsplan vor, der die weitere Ausbreitung des White-Nose-Syndroms stoppen soll.
2011 5,7 Millionen Tiere gestorben.
15-MAR-2012 WNS Decontamination Team veröffentlich nationales Dekontaminationsprotokoll.
2018 in 33 US-Staaten sowie 7 kanadischen Provinzen nachgewiesen.
2019 in der Bracken Cave, der weltweit größten Fledermauskolonie in Texas nachgewiesen.

Gegenmaßnahmen

Die wichtigsten Maßnahmen betreffen offensichtlich Höhlenforscher, diese sollten sich dringend mit den aktuell gültigen Regelungen beschäftigen, wenn sie in den USA Höhlen befahren wollen. Die zweite betroffene Gruppe sind die Teilnehmer and Cave Trekking (Höhlentrekking). Doch genau wie für Besucher von Schauhöhlen und Schaubergwerken gilt hier die Regelung des jeweiligen Betreibers. Das bedeutet, dass Sie Höhlenausrüstung gestellt bekommen die nur in der besuchten Höhle verwendet wird, so daß eine Übertragung ausgeschlossen wird. Eigene Ausrüstung dürfen Sie entweder nicht benutzen oder Sie müssen sie nach den Vorgaben des Betreibers reinigen und desinfizieren. Bei Schauhöhlen wird in der Regel am Eingang der Zutritt in Kleidung die in befallenen Gebieten bereits in Höhlen getragen wurde untersagt. Zudem müssen alle Besucher durch Desinfektionsbäder gehen, um die Verbreitung durch Erde in den Schuhsohlen zu unterbinden.

Viele kleinere Höhlen und Cave Trekking Angebote wurden am Anfang ausgesetzt und später mit Einschränkungen wieder eingesetzt. Höhlen die vom Pilz befallen sind und bereits seit Jahren geschlossen sind werde das vermutlich auf viele Jahre bleiben. Besucher von anderen Kontinenten sollten Höhlenkleidung und Ausrüstung vor der Einresise und nach der Ausreise äußerst gründlich reinigen. Reinigungsmittel die antifungizid wirḱen gibt, auch bei uns, es frei zu kaufen.