Naturbeschreibungen


Naturbeschreibungen gibt es seit der Antike. Bereits die Griechen beschrieben was sie in der Welt sahen und wie sie es interpretierten. Manche sind bemerkenswert aktuell. Pythagoras von Samos erklärte um 600 vor Christi Geburt, dass die Erde eine Kugelform hätte. Aristoteles diskutierte in seinem Werk Περὶ οὐρανοῦ (Über den Himmel, Band 2, Kapitel 13 und 14) die Oberflächenform der Erde und kam zu dem Schluss, dass diese aus drei verschiedenen Gründen kugelförmig sein müsse. Die erste Messung der Größe der Erdkugel, durchgeführt vom alexandrinischen Gelehrten Eratosthenes, durchgeführt mit einfachsten Mittel, hatte nur einen Fehler von 7%. Das herausragende römische Werk ist sicherlich Naturalis historia von Gaius Plinius Secundus.

Viel interessanter für uns sind die Beschreibungen im Zusammenhang mit Höhlen, Bergwerken und anderen unterirdischen Strukturen. Da sieht es etwas schwieriger aus, vor allem sind frühe Werke eher den Sagen und Legenden zuzuordnen. Manche scheinen auch eher eine Sammlung von Legenden und Vorurteilen zu sein, man bezweifelt, daß die Autoren wirklich selbst eine Höhle besucht haben. Andere wiederum stechen durch ihren Detailreichtum und ihren Einfluss auf folgende Forschergenerationen hervor. Die ersten derartigen Werke wurden noch in Latein verfasst, meist ein mittelalterliches Latein das auch als Küchenlatein bezeichnet wird, das mittelalterliche Esperanto. Spätere Werke sind vielfach in Deutsch, weil gerade im Deutschen Reich und in Österreich-Ungarn viele wichtige Universitäten und Gelehrte zu finden waren.