Perlsinter wird auch manchmal, aufgrund seines Aussehens, als Blumenkohlsinter oder Streuselkuchensinter bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Varietät von Höhlensinter, die aus kurzen, knöpfchenförmigen Auswüchsen besteht, auch der Name Knöpfchensinter wird benutzt. Sie treten meist in Gruppen auf und bedecken Wand- und Deckenflächen. Sie besitzen einen etwas dünneren Fuß oder Stiel und einen meist abgerundeten Kopf. Im Inneren sind sie schichtweise aufgebaut wie man an den Bruchflächen der beschädigten Knöpfchen auf dem Bild gut erkennen kann. Der Sinter ähnelt also dem Sinter von Tropfsteinen, womit nahe liegt, dass sie aus einem dünnen Wasserfilm abgeschieden werden. Allerdings wachsen sie in alle Richtungen und ignorieren die Schwerkraft. Die Entstehungsmechanismen für diese Art Sinter sind weitgehend unbekannt. Es gibt allerdings eine ganz Reihe Theorien, keine davon ist wirklich überzeugend, und in der Regel sind sie auch nur Ansätze die einen Teilaspekt zu erklären versuchen.
Zusammenfassend muss man wohl sagen, dass Perlsinter mit Abstand das mysteriöseste Höhlenmineral ist. Es gibt keine schlüssige und einigermassen erschöpfende Erklärung wie sie entstehen. Das liegt vermutlich aber auch daran, dass es bisher keinerlei ernsthafte wissenschaftliche Arbeit zu diesem Speläothem gibt. Wer noch ein Thema für eine Doktorarbeit sucht, hat hier eine interessante Aufgabe.