Stalaktiten


Definition: Stalaktiten sind Tropfsteine, die von der Decke nach unten wachsen.


Schöne Stalaktiten entlang einer Kluft in der Peştera Urşilor.
Schematischer Querschnitt durch einen Stalaktiten.

Stalaktiten sind eine Form von Tropfstein, der - wie der Name schon sagt - durch Tropfwasser gebildet wird. Wasser, das aus Spalten in die Höhle eindringt, bildet an der Decke Tropfen, die durch ihre Oberflächenspannung zusammengehalten werden. Irgendwann wird ihr wachsendes Gewicht zu groß und sie fallen nach unten. In der Zwischenzeit gibt das Wasser einen geringen Betrag Kohlendioxid (CO2) an die Höhlenluft ab. Damit kann es aber eine entsprechende Menge Kalk nicht mehr in Lösung halten, der Kalk fällt aus und wird an der Höhlendecke abgelagert. Er bildet zuerst einen Ring um den Wassertropfen, dann ein Sinterröhrchen.

Das Sinterröhrchen könnte man als die Vorstufe eines Stalaktiten bezeichnen. Normalerweise wird das Röhrchen nach einiger Zeit durch Lehm oder Kalzit verstopft, sodass das Wasser gezwungen ist, sich einen neuen Weg an der Außenseite zu suchen. Das ist der Moment, in dem die Bildung eines Stalaktiten beginnt. Nun wird von Außen Schicht um Schicht auf dem Stalaktiten abgelagert.

Der Durchmesser und die Form des Stalaktiten hängt vom Kalkgehalt und der Wassermenge ab. Kommt nur sehr wenig Wasser oder hat es einen sehr geringen Kalkgehalt, wird der Kalk bevorzugt nahe der Decke abgelagert und der Stalaktit bekommt eine gedrungene Form. Steht viel Wasser zur Verfügung, wird über den gesamten Stalaktiten Kalk abgelagert und er wird deutlich schlanker. Stalaktiten sind immer deutlich schlanker als Stalagmiten und laufen nach unten konisch zu. Sie sind sehr gerade und weisen normalerweise keine Verdickungen auf.

Grundsätzlich sind Stalagmiten und Stalaktiten die häufigsten Formen von Tropfstein. Sie sind außerdem in ihrer Entstehung eng miteinander verwandt. Mehr darüber können Sie auf der Seite über Tropfsteinsäulen finden.