Katakomben

Ossuarium


Eine Katakombe ist ein unterirdischer Friedhof mit Gräbern im Boden und in den Wänden, in denen Leichen begraben werden. Sie verwesen oder mumifizieren.
Ein Ossuarium ist ein Raum mit Knochenstapeln, in den Menschen umgebettet werden, die bereits begraben waren und einige Zeit verwest sind. Die Knochen sind ziemlich kompakt, und um sie weiter zu verdichten, werden sie sortiert und gestapelt.

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Kostnice v Sedlci (Sedlec Ossuary), Czech Republic. Public Domain.
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Catacombes de Paris. Public Domain.
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Brněnská kostnice (Brno Ossuary), Czech Repblic. Public Domain.
F090-018
Catacombes de Paris. Public Domain.

Der Name Katakomben stammt aus dem Griechischen kata kyumbas (an der Schlucht), das zu ad catacumbas romanisiert wurde. Was die Römer meinten, war ein Tal, zwischen dem zweiten und dritten Meilenstein der Via Appia, in dem Bausteine abgebaut worden waren. Der aufgelassene Steinbruch wurde von den frühen Christen dafür benutzt ihre Toten zu begraben, darunter die Apostel Peter und Paul. Sie wurde zur ältesten bekannten römischen Katakombe und bekamen viel später den Namen San Sebastiano. Nachdem sich der Name Katakomben für diesen Ort durchgesetzt hatte wurde er auf alle unterirdischen, labyrinthartigen, antiken Gräber in Rom angewandt. Heute wird die Definition von Katakomben oft vereinfacht als unterirdische Tunnel mit seitlich eingegrabenen Abteilen zur Aufnahme von Gräbern. Manchmal wird das Wort Katakomben auch für Keller unbekannter Herkunft und Nutzung verwendet, aber es wird immer für künstliche Höhlen verwendet.

Auch wenn Katakomben immer unterirdische Begräbnisstätten sind, so ist ihr Ursprung sehr häufig ein anderer. Die Gründe, warum sie ursprünglich gegraben wurden, sind zahlreich: Keller, Lagerräume, Höhlenhäuser, Steinbrüche und vieles mehr. Während des Römischen Reiches, zur Zeit der Verfolgung der Christen, nutzten diese die Katakomben als Versteck. Sie bauten ihre Kirchen unterirdisch und begruben ihre Toten unterirdisch. Dies war die einzige Möglichkeit, sie nach christlichem Glauben zu begraben. Die Christen nutzten die Höhlen, um sich zu verstecken und zu leben, und vor allem, um Gott anzubeten, aber das Wort Katakombe wurde zu einem Synonym für unterirdische Gräber.

Ein Ossuarium ist eine Truhe, ein Kasten, ein Gebäude, ein Brunnen oder eine Stätte, die als letzte Ruhestätte für menschliche Skelettreste dient. Os heißt auf Lateinisch "Knochen", die Übersetzung lautet also Knochenhaus oder Beinhaus.

Nun stellt sich die Frage, warum gibt es Ossuarien? Die meisten Menschen werden in ihrem Grab belassen, bis sie vollständig verwest sind, sodass kein Bedarf für ein Knochenlager besteht. Beinhäuser sind eine Folge von zu vielen Leichen, was dazu führte, dass die Friedhöfe zu klein wurden. Der Grund für die Zunahme ist in der Regel die massive Zunahme der Einwohnerzahl in wachsenden Städten, aber auch Pandemien. Als die Friedhöfe zu einem Problem für hygienische Lebensbedingungen wurden, mussten sie verlegt werden. Viele Beinhäuser in Europa stammen aus der Zeit der Pest, des Schwarzen Tods, als so viele Menschen starben, dass sie überall, wo es möglich war, in Massengräbern bestattet wurden. Pandemien führten auch dazu, dass die Menschen begraben werden mussten, bevor die Leichen der früheren Besitzer der Gräber vollständig verwest waren. Daher wurden die Gräber geöffnet und die Knochen entnommen. Sie wurden in Knochenhäusern aufbewahrt, die sich oft im Keller einer Kapelle oder Kirche befanden. Diese Knochenhäuser wurden nicht für Bestattungen, sondern nur für die Aufbewahrung der Knochen nach der Exhumierung verwendet.

Ossuarien (Knochenhäuser, Beinhäuser) waren im Barock besonders beliebt. Das MEMENTO MORI (Erinnere Dich an den Tod) war zu dieser Zeit recht populär. Den Menschen wurde gesagt, sie sollten sich immer an ihre Sterblichkeit erinnern müßten, damit sie verantwortungsbewusst lebten. Das führte jedoch auch dazu, dass die menschlichen Knochen bemalt oder anders verziert wurden, oder daß aus den Knochen Skulpturen, Symbole und sogar Kandelaber geformt wurden. Manche Künstler haben ihr Werk sogar mit menschlichen Knochen signiert.

Diese Seite befasst sich sowohl mit Katakomben als auch mit Ossuarien. Die meisten Menschen sind nicht in der Lage, den Unterschied zu erkennen, aber eigentlich ist es ganz einfach. Eine Katakombe ist ein unterirdischer Friedhof mit Gräbern im Boden und in den Wänden, in denen Leichen begraben werden, die verwesen oder mumifizieren. Ein Ossuarium ist ein Raum mit Knochenstapeln, in dem Menschen, die bereits begraben waren und seit einiger Zeit verwest sind, an einen anderen Ort umgebettet werden. Die Knochen sind ziemlich kompakt, und um sie weiter zu verdichten, werden sie sortiert und zu Haufen gestapelt. Da die meisten Menschen diesen Unterschied nicht verstehen, werden die Begriffe leider oft miteinander vermischt. So sind zum Beispiel die berühmtesten Katakomben der Welt, die Katakomben von Paris, in Wirklichkeit ein Ossuarium. Aus diesem Grund haben wir die beiden Begriffe nicht getrennt.