Lexikon der Begriffe des Karstes und artverwandter Gebiete


Erdacht von unzähligen Karstforschern ergänzt und ausgearbeitet von Michael Krause, Salzgraben - Verneau - Bramabiau, Im Jahr 1994

Stand Juni 2000

Copyright: Michael Krause, Verlag Nubuk Und Nubuk


Begriff Kommentar
Absenkung des inneren Karstwasserspiegels Physikalischer Vorgang, der zwischen der Förderung der inneren Verkarstung und der Förderung der äußeren Verkarstung angesiedelt ist.
Après Caving Was macht der Höfo nach der Befahrung?
1. (Arbeit): Säubern der Ausrüstung und der Teilnehmer.
2. Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit (Trinken, Essen, Schlafen)
3. (Pflicht): Dokumentation.
Aquifer 1. (geologisch): Gestein, das in der Lage ist, Grundwasser aufzunehmen.
2. (speläologisch): Gestein (Höfo), das in der Lage ist, Karstwasser (siehe dort) aufzunehmen.
3. (speläologisch): schnell reagierendes Aquifer: stark schwitzender Höfo....
4. (hydrologisch): gespanntes Aquifer: der Höfo muss mal ganz dringend.
Artesisches System 1. (hydrologisch): Gespanntes Grundwasser tritt selbständig zu Tage.
2. (speläologisch): Mancher Höfo schwitzt das Karstwasser, das er trinkt, am Kopf wieder aus.
Auftakt 1. (Musik): Defloration der Stille.
2. (speläologisch): Höhlenbefahrungen vor einer Tagung.
Ausgemergelt Zustand mancher Höfos gegen Ende einer längeren Befahrung in durch Mergelbänke führenden Versturzgalerien.
Auszeichnungen Auffälliges Verhalten im Karst sollte gebührend belohnt werden. Beispiele hierfür können Begriffe aus grauen Vorzeiten sein wie "Ritter der schleifenden Säcke", "Ritter der treibenden Kräfte", "Ritter des großen und des kleinen Schlammes" , "Ritter des Großen Wortes", "Ritter der schwarzen Tiefe", "Ritter der blitzenden Kästchen", "Ritter des losen Mundwerks und der dummen Sprüche", "Ritter des unruhigen Schlafes", "Ritter der Nassen Socke" , Knappe der großen Hoffnungen....
Bärenschliff Glattpolierte Felspartien in Höhlen, die vom Versuch künden, durch wiederholtes Befahren von Engstellen aus Kalkgestein polierten Marmor herzustellen.
Bierkarre 1. (speläologisch): Zufälliges (?) Ergebnis chemo-physikalischer Versuche zur synthetischen Karstentwicklung.
2. (Speläotechnik): Hilfsgerät zur Versorgung von Höfolagern.
Biospeläologe Bankangestellter, der das Medium gewechselt hat und nun Käfer statt Geld zählt (frei nach Karl Mais). Er ist durch Erfahrung mit Falschgeldaufspüren auch vorgebildet für die Feststellung von Geschlechts- und sonstigen Unterschieden der aufgefundenen Spezies.
Blitzknecht Speläologisches Hilfspersonal, bei der Erstellung einer photographischen Abbildung des Höhleninneren zuständig für den zeitweisen Transport, die Stationierung und Auslösung eines Blitzgerätes.
Brückenkarst Kein Karstbegriff:
1. (Zahnmedizin): Verkarstetes Gebiss, das durch den Einbau von Brücken funktionsfähig erhalten wird.
2. (Straßenbau): Innere (Rostende Bewehrungsstähle) und äussere (Betontropfsteine) Karsterscheinungen.
Cha(v)oten Höfos sind zerstörungsfreie Cha(v)oten (nach Jörg Obendorf).
Composter Andere Schreibweise für Computer, die auf eine Seite ihrer Funktionsweise hinweist (nach Samson).
Computer 1. (arbeitsrechtlich): Rechenknecht.
2. (Unter Kollegen): Selbständiger, unterhaltsamer, eigenwilliger , sehr empfindlicher oder unzuverlässiger Mitarbeiter.
3. (geheimnisvoll): Wundertüte.
4. (zoologisch): Hühnervogel-Lockruf.
Dank Schleicht Dir ewig nach, erreicht Dich aber meist nicht mehr.
Drying cracks 1. (speläotechnisch): Nach Befahrung einer Wasserhöhle zum Nachtrocknen aufgehängte Höfos.
2. (speläologisch): englischer Ausdruck für Trockenrisse im Lehm.
Durchgangshöhle Stark überlaufene Höhle geringen Schwierigkeitsgrades.
Ehe Verkarstungsfähige Verbindung.
Einengungstektonik Wenn der Gürtel spannt, die Hose reißt....
Eishöhle Ungeheiztes Höfo-Quartier.
Eng Es gibt Höhlen, für die sich mancher monatelang vorbereiten muss, so eng sind die.
Engstelle 1. Extreme: nachher muss man den Höfo erst wieder zusammenschrauben.
2. Österreichische: wenn man sich bücken muss.
3. Vertikale: Auweia!
Erdbeben Natürliche Erschütterung der (Erd-)oberfläche mit tiefem Ausgangspunkt, hervorgerufen durch Verschiebung von Gesteinsschichten infolge unterirdischer Gasentwicklung. Siehe auch Höfobeben.
Erosion 1. (lateinisch): Ausnagung.
2. (geologisch): Mechanisch abtragende Tätigkeit des Wassers. In Höhlen meist nur bei Erweiterung und Umgestaltung bestehender Hohlräume wirksam.
3. (speläologisch): Erweiternde Tätigkeit des Karstwassers in bestehenden Hohlräumen im Höfo.
Exogenes Pigment (Morphologisch): Oberfläche eines ungewaschenen Höfos. Nicht zu verwechseln mit Pickelkarst.
Exzentriker 1. (geologisch): Vielfältig gekrümmte, im Wachstum nicht schwerkraftgebundene Sinterbildungen (faden-, wurm- und bäumchenförmige).
2. (speläologisch): Vielfältig gekrümmte Wesen in Extrem-Mäandern auf der Suche nach Erkenntnis.
3. (allgem.): Bezeichnung für Wesen, deren überspanntes, verschrobenes Benehmen von üblichen Verhaltensweisen abweicht.
Drucklösung 1. (geologisch): chemische Lösung in Gesteinen durch Druck (tektonische Spannungen). Siehe Stylolithen.
2. (speläologisch): Auflösung tektonischer Spannungen infolge unmäßiger Nahrungsaufnahme.
Faltenbildung Tektonischer Vorgang, dessen auslösende Faktoren oft nur schwer feststellbar sind. In den meisten Fällen spielt das Alter der betroffenen Schichten oder deren Konsistenz eine größere Rolle. Es gibt aber auch einzelne wissenschaftliche Untersuchungen, die die Faltenbildung als Folge eben dieser Untersuchungen ansehen.
Faserpelz Strampelanzug für Erwachsene (Höfos).
Fée Name einer französischen Höhle und nicht Bezeichnung in deren Nähe anzutreffender irdischer Wesen.
Feuerkarst Kahlkarst, der zu lange der Sonne ausgesetzt war.
Fledermaus Wappentier des Höfos. Wenn sie vorkommt, bietet sie zunächst einen guten Grund, eine Höhle für andere zu sperren. Später traut sich dann auch der Höfo nicht mehr, sie zu stören.
Fledermaus, CE CE geprüfte Fledermaus, deren Ultraschallsystem die Grenzwerte gemäß Strahlenschutzverordnung und DIN nicht überschreitet. Muss zum Aufladen ins Trafohäuschen (Winterquartier).
Fossile Kluft 1. (geologisch): Eine durch Sedimentation verschlossene Kluft (ein geologischer Begriff).
2. (speläologisch): Der Lieblingsaufenthaltsort schreibender Höfos, durch den sie entdeckend schreiten.
Ganzkörperkondom Beitrag zur äußeren Sicherheit, sonst eher als Waathose bekannt.
Geologe Interessiert sich im Gegensatz zum Höfo vorwiegend für die Steine, die um die Löcher herumwachsen.
Gemeiner Würgeboden 1. (geologisch): Bezeichnung für eine Art von Kryoturbation (schlierig-gekröseartige Verfaltungen oberflächennaher Bodenschichten).
2. Zustand der bodennahen Schichten eines Höfolagers.
3. Bezeichnung für die Beschaffenheit einiger Höhlenstrecken, die sich durch eine Ansammlung von Lehm und Wasser in einem ganz bestimmten Mischungsverhältnis auszeichnen.
Geschiebemergel 1. (geologisch): Inhomogenes, kalkig - toniges Mischgestein.
2. Inhomogene Ansammlung von Höfos anlässlich einer irgendwie öffentlichen oder feierlichen Höhlenveranstaltung.
Grabung Die Hoffnung, irgend wann einmal die gleichen Erfolge zu haben wie Höfos in Österreich, Frankreich, Amerika ...
Grabungshelfer Freiwillige Grabungshelfer sind jederzeit willkommen und auf Grund ihrer Seltenheit besonders pfleglich zu behandeln. Siehe Speleo-Sherpas.
Gravitative (Sinter-) Kataklase 1. (geologisch):Zerbrechungserscheinungen an Mineralen (Sintern), die unter Mitwirkung der Schwerkraft eingetreten sind, z.B. durch herabfallende Gesteinsschollen oder durch Unterspülung und Nachrutschen (Friedhart Knolle).
2. (speläologisch): Wenn der Höfo in den Schacht fällt (gravitativ) oder eine Gesteinsscholle auf den Kopf kriegt, zerbricht etwas in ihm (Kataklase).
Grosse Hufeisennase 1. (biologisch):Bezeichnung für eine sehr selten gewordene Fledermausart.
2. (speläologisch): übles Schimpfwort für Höfos "mit besonders ausgeprägtem Riechorgan" (frei nach einem Artikel aus der "Höhlenperle").
Grottenguru 1. (religiös): Höhlenheiliger.
2. (medizinisch): Speläotherapeut.
3. (speläologisch): Allwissender Höfo.
Grottenolm 1. (biologisch): Seltenes echtes Höhlentier.
2. (speläologisch): Schnell schlufender Höfo.
Guanobionten Lebewesen, die sich unterhalb von Fledermaushangplätzen im angehäuften Fledermausguano aufhalten und ernähren, z.B. Käfer, Würmer und vereinzelt auch Höfos.
Haftung 1. (technisch): Diejenige physikalische Kraft, die den Einsatz von Adhäsionsklettern an Lehmschrägen ermöglicht.
2. (rechtlich): Zur Problematik bei Höhlenbefahrungen: der Einzige, der haftet, ist der Lehm! (vermutlich Olsson, Jürgen).
Hartes Wasser 1. (hydrologisch): Stark kalkhaltiges Wasser aus dem Karst.
2. (allgemein): Schnee oder Eis im Kochtopf im Höfolager im Karst.
Herr der Sherpas Hat immer zu viel Gepäck dabei, das verteilt werden muss.
Höfo 1. (speläologisch): Karstbewohnender oder zureisender Troglophile.
2. (wissenschaftlich): Vulgus spelaeus, vulgata spelaea, vulgi spelaeii.
3. (grammatisch): Höfo unbestimmtes Geschlecht, Höferer männlich, Höfin weiblich.
4. Vergesslicher Höfo: Startet zweimal, weil er lebenswichtige Dinge zu Hause oder im Lager an absolut sicherer Stelle aufbewahrt.
5. (Schreibfehler). Richtig: Höpho - Ort und Veranstaltung, wo Höfos ihre Fotos und Videos den neidischen Blicken der Kameraden aussetzen.
Höhlenverein 1. (vereinsrechtlich): Untergrundorganisation.
2. (Verwaltung): Schlüsselbesitzer für besondere Schätzchen.
Höhlenwetter 1. (natürlich): Höhlenwind: Luftbewegungen in Höhlen, die von Lage und Anzahl der Tagöffnungen, Verlauf, Verzweigung und Größe der Höhlengänge abhängig sind.
2. (künstlich): Höfowind: Luftbewegungen in Höfos, die vor allem vom Höfoinhalt, Lage und Zustand des Höfos abhängen. Sie können in die Höhle gelangen und sind dann Teil des Höhlenwetters.
Höhlenwind Siehe Höhlenwetter
Homo spelaeus Höhlenmensch. Es gibt zahlreiche Unterarten, je nach Anpassungsgrad:
Homo spelaeus accubohrendus: der Wegbereiter.
Homo spelaeus domesticus: handzahmer Haushöfo.
Homo spelaeus dominatus: der Regierung angehörend.
Homo spelaeus karstologius: für wissenschaftliche Arbeit über Tage.
Homo spelaeus musculus: für sportliche Befahrungen geeignet.
Homo spelaeus perennis (das ganze Jahr über, dauernd): der noch nicht erreichte Zustand der menschlichen Troglobionten.
Homo spelaeus scritor: der schreibende Höfo.
Homo spelaeus speleologus: für wissenschaftliche Arbeit unter Tage.
Homo spelaeus videns: der Sehende, der Besucher.
Hügelkarst Bezeichnung und Sammelbegriff für die verschiedenen hügelförmigen Erscheinungsformen einer Karstlandschaft wie Jungkarst, Milchkarst, Wabbelkarst.
Hydrologische Durchgangshöhle 1. (geologisch): Eine von der Schwinde bis zur Quelle befahrbare Höhle.
2. (speläologisch): Wenn man oben reinpinkelt, kommt es unten wieder raus.
3. (medizinisch): Menschlicher Körper (Nahrungswege).
Initialkarst Ein kleines Loch im Boden.
Jungkarst Lässt seine spätere Entwicklung nur schwer vorhersagen.
Kahlkarst Beschränkt sich im Arbeitsleben auf seine Sonderform als Kuppenkarst. In besonderen Reservaten findet man ihn dagegen auch als Karstvollform.
Kahlkarst Ein Karst, dessen Oberfläche unbedeckt ist. Dabei ist zu unterscheiden, ob sich der Karst mit oder ohne Bedeckung entwickelt hat und welche geologischen Vorgänge zu seiner Aufdeckung geführt haben. Wird durch seine eigenen Verwitterungsrückstände oder allochthone Ablagerungen zum bedeckten Karst.
Kapillarwasser 1. (geologisch): Porensaugwasser, das in feinsten Rissen auch gegen die Schwerkraft aufsteigen kann.
2. (speläologisch): Wenn das Karstwasser (siehe dort) in den Kopf steigt.
Karbid 1. Grundstoff für die Beleuchtung eines Höfos.
2. Wegweiser zu französischen Höhlen.
3. Sowas mögen Mäuse, Maulwürfe und Ratten nicht.
Karren Typische Erscheinungen im Karst: Spitzkarren, Trittkarren, Bierkarren, Schubkarren.
Karrenweg 1. (Karst): Weg über Karrenfelder; Sonderfall lange Kluftkarre.
2. (Speläotechnik):Weg für Schubkarren oder Bierkarren (siehe dort).
Karstbewohner Karstbewohnender Höfo, der im Gegensatz zum zureisenden Höfo einen gewissen Heimvorteil besitzt, der sich zum einen in einer angepassten Physiognomie kundtut, die ihn befähigt, sich in der Höhle mit weniger Befahrungshilfen zu bewegen. Zum anderen übt er meist auch die Schlüsselgewalt über die interessanteren Höhlen aus.
Karstentwicklung, Förderung der Bewusster und gezielter Einsatz flüssiger menschlicher Stoffe zur Initiierung oder Weiterentwicklung von Karstphänomenen. Siehe "Initialkarst".
Karstformen Oberbegriff für die Vielzahl der auf oder unter dem Erdboden sowie unter Wasser auftretenden Veränderungen der Normalgestaltigkeit unserer Umwelt.
Karstplatte Unbewaldete, meist kahle Kalkhochfläche, oft mit tiefen Schrunden. Auch "Tonsurkarst".
Karstratte Gierig auf neue, vielversprechende Entdeckungen zur alleinigen Auswertung. Kopiert fremde Höhlenpläne und gibt sie als eigene aus.
Karstwasser 1. (geologisch): meist aggressives Wasser, das den Kalkstein chemisch durch Korrosion auflöst (siehe Mischungskorrosion).
2. (speläologisch): Flüssigkeit, von der der Höfo nach einer anstrengenden Aktion nicht genug bekommen kann. Fördert die innere Korrosion.
Kegelkarst 1. Sonderform des tropischen Karstes.
2. Sonderform des heimischen Karstes für (Kind) und Kegel.
Knechte Speläologisches Hilfspersonal für besondere Aufgaben, z.B. Messknecht, Blitzknecht.
Knochenkarst Im Gegensatz zum Reifen Karst ist die Oberfläche selbst nicht verkarstet. Das morphologische Erscheinungsbild rührt im Gegenteil von den Verkarstungsprozessen im Untergrund, die sich an der Oberfläche abzeichnen.
Kondom Beitrag zur inneren Sicherheit (Wahlslogan). Siehe auch Ganzkörperkondom.
Konfektionshöhle 1. Eine Höhle, die genau der Konfektion des jeweiligen Höfos entspricht (Körperabmessungen, Vorlieben, Fähigkeiten).
2. Die Höhle von Knauf, finanziert von BHW.
Kuppenkarst Morphologischer Begriff für kahle, unbewaldete Kuppen. Je nach Reifestadium spricht man von Tonsurkarst oder Kahlkarst.
Lehm Natürliches Material, das im Überfluss vor allem in norddeutschen Höhlen vorkommt und welches der Höfo zwar hasst, aber in welchem er sich nichts desto trotz häufig bis über die Haarspitzen suhlt. Unterformen: Schlamm, Schokoladenbrei, Lehmsiphons ...
Liegehalle Sauerländischer Ausdruck für einen weiten Raum in einer Höhle mit nur mäßiger Höhenentwicklung.
Loch Das Loch, die partielle Negation des Ganzen...
Magerrasen Letzte Vegetationsform auf einer Karstplatte.
Manta-Karst Zeichnet sich durch die Tieferlegung aller, besonders des untersten Niveaus aus. Das oberste ist dementsprechend trockengefallen.
Maßeinheit Das Maß aller Dinge. Auch im Karst wird gemessen. Dabei orientiert man sich zweckmäßigerweise an herausragenden Erscheinungen im Karst: Ein ............ (bitte Namen einfügen).
Mäusekarst Karst der Kleinformen. Hier sollte Kinderarbeit noch erlaubt sein.
Messknecht Speläologisches Hilfspersonal für alle Arbeiten bei der Höhlenvermessung, die sich nicht auf dem Messblatt ausführen lassen.
Metamorphose 1. (geologisch): Gesteinsmetamorphose: zusammenfassender Begriff für jene Veränderungen, die die Gesteine unter Beibehaltung ihres festen Zustandes durch Einwirkungen erleiden, die nicht an der Erdoberfläche stattfinden.
2. (speläologisch): zusammenfassender Begriff für jene Veränderungen, die die Mitglieder einer Höfogruppe unter Beibehaltung ihrer Zusammensetzung und ihres Aussehens durch Einwirkungen erleiden, die ihren Ursprung innerhalb der Gruppe haben.
Milchkarst Besonders zart und fein ausgebildete Form des Karstes, eine Frühform des Kahlkarstes ohne dessen einseitige Ausrichtungen.
Mischungskorrosion 1. (hydrologisch): Verstärkte Korrosion durch die Mischung verschieden kalkgesättigter Höhlenwässer (Bögli).
2. (speläologisch): Eine Folge der unterirdischen Wirkung korrosiver Wässer und anderer alkoholischer Flüssigkeiten in einem Höfo.
Nachtaktivität Kann bei Höfos durch Lichtabschalten oder Verdunkeln erreicht werden.
Phreatisches System 1. (hydrologisch): hier herrscht Druckfließen, auch entgegen der Schwerkraft, vor.
2. (speläologisch): auch im Höfo fließt das Blut nach oben.
Phreatische Zone 1. (speläologisch): Wassererfüllte Zone im Karst
2. (vulg.): Wasser- oder biererfüllter Porenraum innerhalb eines Höfos.
Pickelkarst Besondere Form des Milchkarstes, die eine gestörte Entwicklung der Verkarstung anzeigen kann. Hartnäckige Formen enden in Formen des tropischen Kegelkarstes mit seinen typischen Cockpits.
Platte 1. (allg. geologisch): Körper größerer Breite und Länge als Dicke.
2. (geologisch): Lithosphärenkörper (s. Plattentektonik).
3. (speläologisch): Von der Behaarung ausgesparte Fläche eines Höfos (s. Karstplatte).
4. (allg.): Nachtquartier.
Plattentektonik 1. (geologisch): Die Theorie von aus einzelnen Platten bestehender Lithosphäre (Erdkruste und Teile des Oberen Mantels).
2. (speläologisch): unkontrollierte Bewegung auf dem Mittags- oder Abendtisch.
Psychoseil Wichtiges Befahrungsmittel zur Überwindung mentaler Schwierigkeitsgrade in als einfach bekannten Höhlenteilen.
Reifer Karst Ein Karst, dessen Formen besonders charakteristisch und vollkommen ausgebildet sind. Nicht zu verwechseln mit Senilem Karst.
Residuat 1. (geologisch): unlösliches ("unverdauliches") Rückstandsgestein einer chemischen Verwitterung.
2. (speläologisch): unverdauliche Rückstände der inneren Verkarstungsprozesse.
Rettungsring Außerhalb der Karstforschung für Überschiebungsfalte.
Rückstandslagerstätte 1. (geologisch): Verwitterungslagerstätte, bei der der für die Verwitterung "unverdauliche" Gesteinsrest einen wirtschaftlich verwertbaren Stoff darstellt.
2. (speläologisch): verschwiegener Ort bei Höfolagern oder Höhlenbiwaks.
Sack Vielzweckwort:
1. (anatomisch): Aufbewahrungsort
2. (Ausrüstung): immer zu schwer, immer zu groß.
3. (Dialekt): Schwäbisch für Hosentasche
4. (Kosewort): Fauler Sack, Nasser Sack ...
Schacht 1. Seilprüfstrecke: Huih! da freut sich der Höfo.
2. Entsorgungsort (Fehldeutung der ursprünglichen Bedeutung).
Scherbenkarst 1. (Karst): Ansammlung von in dünnbankigen Kalken zu Trümmerkarren zerfallenen Spitzkarren.
2. (speläologisch): Höfo`s zerstobene Träume von einer Riesenhöhle.
3. (allgemein): Ende von Höfo`s Ehe (Scherbengericht).
Schichtwechsel 1. (geologisch): Wechsel von Gesteinspaketen von unterschiedlichen Ablagerungsbedingungen.
2. (beruflich): Auswechslung der arbeitenden Belegschaft zur vollständigen Ausnutzung der Tagesdauer.
3. (speläologisch): Vor Engstellen: wer passt da durch?
4. (tourist.): Bei stark frequentierten Höhlen ("Klassikern") mit geringem Platzangebot empfiehlt sich ein Schichtwechsel, um "Seilsalat" in Schächten oder Verstopfungen in Engstellen vorzubeugen.
Schlammsiphon Wenn die Zunge das einzig saubere am Höfo ist.
Schluckbrunnen, Schluckschacht (künstlich): 1. (Hydraulik): Dienen zur Einleitung von Wasser in den Untergrund.
2. (speläologisch): Dienen zur Einleitung jeglicher Flüssigkeit in den Höfo.
3. (speläologisch): Bezeichnung für einen solchen.
Schluckkorrosion Was passiert im Höfo, wenn er sich dem "Schluck" hingibt?
Schluckloch, Schlundloch (natürlich): 1. (hydrologisch):Trichter- oder schachtartige Löcher im Karst, in die das Oberflächen- wasser hineinströmt oder stürzt, um die unterirdischen Wasserwege zu erreichen.
2. (speläologisch): Trichter- oder schachtartige Löcher im oberen Teil des Höfo zur natürlichen Aufnahme von fester oder flüssiger Nahrung.
Schlufputzer Spezialist für verdreckte Engstellen, Mitglied des Voraustrupps.
Schlüsselgewalt Eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen ein Höfo so etwas wie Macht besitzt.
Schnorchelkarst Liegt dann vor, wenn die Befahrung zwar unter Wasser durchgeführt wird, aber oberhalb des Wasserspiegels noch eine Luftschicht zum Atmen ausgenutzt werden kann. In der Höhle bezeichnet als Halbsiphon, außerhalb als Sport.
Schubkarre, Schub-Karre 1. (speläologisch): Transportmittel für Höhlenausrüstung in Karrenfeldern.
2. (Karst): Verschobene Karren.
Sitzdom Sauerländischer Ausdruck für einen hohen Höhlenraum.
Sklaventreiber 1. (Antike): Peitschenschwinger im alten Rom ...
2. (Computer): Treiberprogramme z.B. für Drucker ...
3. (Büro): Projektleiter
4. (speläologisch): "Ich weiß da eine schöne Höhle, die müssen wir nur etwas erweitern ...."
Speläo-Sherpa Sehr selten vorkommende, äußerst nützliche Abart eines Höfo.
Speläo-Therapeut Schiebt die Leute in die Höhle und sagt, dass es ihnen jetzt besser geht (frei nach Karl Mais).
Speläovermehrung, nicht geschlechtliche Wenn geführte Höfogruppen (z.B. bei Kongressen) im Lauf der Führung immer größer werden, bzw. das Warten immer länger dauert. Man vermutet, dass diese nicht geschlechtliche Vermehrung etwas mit den in manchen Höhlen anzutreffenden Pilzmyzelen zu tun hat ...
Spit, lebender Man sagt nicht "menschlicher": Wenn dem Höfo die Spits und Schlingen ausgegangen sind, der Schacht dennoch lockt....
Spitz-Weg-Karren Ursprünglich Wegspitzkarren.
1. ( Alpenverein): Markierungen zum nächsten Berggipfel.
2. (speläologisch): Weisen dem Höfo im Nebel den Weg zur nächsten Karstwasserstation.
Statisten Dienen bei Höhlenfotos als Maßstab. Dazu erstarren sie längere Zeit in natürlicher Arbeitshaltung am Seil, im Wasser oder Schlamm. Wenn kein Höfo vorhanden ist, genügt auch ein Helm, eine Kala oder eine Batterie.
Steinlaus Petrophaga lorioti (Pschyrembel)
1. (med.): soll angeblich gegen Gallen-, Blasen-, Nieren- und Speichelsteine helfen.
2. (politisch): möglicher Einfluss auf Grosstadtarchitektur und Fall der Berliner Mauer wird diskutiert.
3. (speläologisch): Neben der Beteiligung an der Karsthohlraumbildung sollte sich die Biospeläologie auch um das Gerücht kümmern, dass die innere Verkarstung eines Höfos von der Steinlaus beeinflusst werden kann.
Sturzfaktor Was man am Seil so alles machen kann.
Faktor 1: Hält der Höfo meistens noch aus.
Faktor 2: Endet mit Statikseil meistens tödlich (der Höfo zerlegt sich).
Faktor 3 (und höher): Der Höfo fällt um (nach reichlich Karstwassergenuss).
Stylolithen 1. (geologisch): Zapfenähnliche, meist seitlich längsgeriefte Gebilde in Kalksteinen (s. Drucklösung).
2. (speläologisch): Zapfenähnliche Gebilde, meist aus Glas, in denen der Höfo sein Karstwasser zur späteren Drucklösung aufbewahrt.
Subaquatischer Karst Karstentwicklung unter phreatischen Bedingungen. Siehe auch Schnorchelkarst.
Subrosion Innere Verkarstung durch Auslaugung tiefliegender, leicht löslicher Gesteinsschichten mit der Folge des Nachsinkens der oberen Schichten,
was zu einem eingefallenen Aussehen des Höfos führt. Siehe auch Tiefenkarst und Subrosionssenken.
Subrosionssenken Infolge innerer Verkarstung an der Oberfläche sichtbare Eindellungen,
die in Verbindung mit Faltentektonik den Formenschatz der Oberfläche
eines erfahrenen Höfos ausmachen.
Tagaktivität Tritt bei Höfos gelegentlich auf, wenn die Nachtaktivität lang genug
zurückliegt oder die Nacht für die letztere zu kurz war.
Tonne 1. Sitzplatz, Tisch, Transportbehälter, Transportmittel als Floßersatz.
2. Gestern war da noch der Abseiler drin...
Tonsurkarst Siehe Karstplatte.
Trockenrasen 1. Vegetationsgemeinschaft auf Kalkflächen.
2. Geföhnter Magerrasen auf Karstplatten.
Troglophile Menschliche Wesen, die außer ihrer Freizeit eigentlich auch den Rest ihres Daseins in der dunkel-feuchten Unterwelt verbringen möchten.
Überlaufquelle 1. (hydrologisch): Quelle, deren Austritt durch den ansteigenden Rand der Grundwassersohlschicht bedingt ist.
2. (speläologisch): Ein Höfo, der zuviel Karstwasser geschluckt hat.
Überschiebung Bezeichnung für das Erscheinungsbild wie für den Vorgang einer tektonisch bedingten relativen Aufwärtsbewegung einer Gesteinsscholle gegenüber einer anderen an einer flachen Verschiebungsfläche; Ergebnis entsprechender Einengungstektonik.
Überschiebungsfalte Durch ausgeprägte tektonische Vorgänge entstanden, meist der Schwerkraft folgend. Auch als Rettungsring bekannt.
Überschiebungstektonik Die Lehre von der Auswirkung von Bewegungen und Spannungen in weichen Gesteinsmassen.
Undercover Container 1. (biologisch): BH
2. (hydrologisch): Unterirdischer Wasserspeicher.
3. (speläologisch): Evtl. befahrbarer Raum, mit oder ohne Wasser.
Ungesättigte Zone 1. (geologisch): Der Gesteinskörper oberhalb der Grundwasseroberfläche.
2. (speläologisch): Ein Haufen hungriger und durstiger Höfos.
Verankerung (Siehe auch Spit)
1. (menschlich): des Höfo im menschlichen Leben an der Erdoberfläche
2. (speläologisch): des Höfo an der Schachtwand.
3. (bautechnisch): des Höfozeltes gegen Sturm und Regen.
4. (vereinsrechtlich): des Höfo im Verband, Verein....
Verkarstung Der Karst ist lebendig. Das sollte man nicht meinen bei der Menge toter Steine.
Verkarstung, innere Eine Folge der unterirdischen Wirkung korrosiver Wässer und anderer alkoholischer Flüssigkeiten (siehe Karstwasser).
Versinterung, innere 1. (geologisch): Vorgang der mineralischen Ausscheidung aus wässrigen Lösungen (in Höhlen). Zeitlich relativ späte Phase; danach folgt meistens das Ende der Höhlenbildung durch Inkasion.
2. (speläologisch): Alterungserscheinung inaktiver Hohlräume im Höhlenforscher. Setzt in den hochgelegenen vadosen Bereichen ein und kann wunderliche Formen hervorbringen (siehe Exzentriker).
Vertigo 1. (Kunst): Filmtitel von Hitchcock.
2. (englisch): Schwindel (-gefühl)
3. (speläologisch): Schachtfreak (nach Stefan Kempe).
Vertiko 1. (Hausrat): Möbelstück mit zwei Türen, Schublade und Aufsatz.
2. (speläologisch): Schachtfreak ohne Türen, mit Schublade und Aufsatz.
Verwitterungslagerstätte 1. (geologisch): durch Verwitterungsvorgänge gebildete Lagerstätte (siehe auch Rückstandslagerstätte).
2. (speläologisch): Durch zunehmenden Zeitmangel sich anhäufende Arbeitsergebnisse und Teilergebnisse in Form von Buch- und Zettelstapeln.
Wabbelkarst Durch die oberflächlich angelagerten "weichen Gesteinsmassen" kommt es bei der geringsten Bewegung im Untergrund zu Verschiebungen des Aufbaus. Siehe auch Überschiebungstektonik, Faltenbildung.
Wegbrekzie 1. (Tiefbau): Ein vorläufiger Endpunkt der Karstentwicklung: Kalkschotter zur Strassenbefestigung.
2. (speläologisch): Wegzehrung auf dem Marsch zur Höhle (z.B. Kekse).
Wegkarre Karren auf Wegen im Kalkmassiv. Behindern oft die reibungslose Fortbewegung der Wanderer (durch Stolpern) oder der Höfos (durch Suche nach Schächten).
Zäher Harzer 1. (biologisch): Etwas überlagerte und anschließend getrocknete Käsesorte.
2. (speläologisch): Besondere Ausführung eines Höfos mit karstlandschaftlicher Herkunft, der seine Kala um ein mehrfaches überlebt.

Zur Erklärung: diese Begriffserklärungen wurden von Michael Krause über viele Jahre gesammelt. Leider ist Michael vor einigen Jahren verstorben. Die Seite wird deshalb nicht mehr gepflegt und es ist absehbar, dass sie bald nicht mehr online sein wird. Wir haben deshalb beschlossen wenigstens diese Seite zu retten und weiter zu pflegen.