Im nördlichen Teil des Dachsteinkalkmassivs befinden sich drei Schauhöhlen, die Mammuthöhle, die Rieseneishöhle und die Koppenbrüllerhöhle. Sie sind von Obertraun, einer Stadt am Hallstätter See, mit einer Seilbahn zu erreichen.
Lange Zeit hielten viele Schauermärchen und Schauergeschichten die Menschen davon ab, die Höhlen zu betreten und zu erforschen. Es ist möglich, dass in der Steinzeit mutige Männer die Höhlen betraten, um Bären zu jagen. Die moderne Forschung begann erst vor 80 Jahren, aber schon bald wurden Teile der Höhlen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seitdem haben sie Millionen von Menschen aus aller Welt angezogen.
Die Koppenbrüllerhöhle, eine Flusshöhle, ist mit dem Auto zu erreichen, sie liegt im Tal. Die beiden anderen Höhlen befinden sich im Dachsteinmassiv, in der Nähe der ersten Station der Dachsteinseilbahn, der Schönbergalm (1418 m ü.A.). Ein kurzer Spaziergang führt Sie zu jeder der Höhlen. Die Gebäude der ehemaligen Schönbergalm wurden vor einigen Jahren renoviert und beherbergen heute ein Höhlenmuseum. Es zeigt eine Ausstellung von Höhlenbärenknochen, die in den Höhlen gefunden wurden. Das Museum informiert auch über die Entdeckung und Erforschung der einzelnen Höhlen. Die Höhlen wurden zuerst von Steinzeitmenschen, später von Wilderern und Hirten besucht. Außerdem gibt es eine Abteilung über das Leben des berühmten Science-Fiction- und Wissenschaftsautors Herbert W. Franke. Er war in den 1950er Jahren an den Höhlenerkundungen am Dachstein beteiligt und schrieb ein recht populäres Buch über diese Zeit.