Ort: |
Obertraun, Salzkammergut.
A1 (E55) Ausfahrt 234 Gmunden, B145 durch Gmunden, Bad Ischgl und Bad Goisern folgen. Hinter Bad Goisern rechts abbiegen auf die 166 zur Gosaumühle, links am Hallstättersee entlang durch Hallstadt nach Obertraun. Nehmen Sie die Dachstein-Seilbahn zur Schönbergalm, 1. Station. 20 Minuten Gehzeit (700 m Gehweg, 70 m Anstieg). (47.5349012, 13.7187077) |
Öffnungszeiten: |
MAI bis JUN täglich 8:40-15:30. JUL bis AUG täglich 8:40-16:30. SEP bis OKT täglich 8:40-15:30. [2025] |
Eintrittspreise: |
Rieseneishöhle + Mammuthöhle + Seilbahn: Erwachsene EUR 48,70, Kinder (15-17) EUR 43,80, Kinder (6-14) EUR 26,80, Kinder (0-5) frei, Senioren (65+) EUR 46,30. Gruppen (20+): Erwachsene EUR 46,40, Kinder (15-17) EUR 40, Kinder (6-14) EUR 25. [2025] |
Typ: |
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Licht: |
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Dimension: | L=2.700 m, VR=70 m, A=1.455 m ü.A., T=-2 bis 6 °C. |
Führungen: |
L=800 m, VR=80 m, D=50 min.
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() V=120.000/a [2000] |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Bibliography: |
Ing. Hermann Bock et al. (1913):
Höhlen im Dachstein und ihre Bedeutung für die Geologie, Karsthydrographie und die Theorien über die Entstehung des Eises
Dem Andenken weiland Prof. Friedrich Simonys.
151 Seiten, einige schöne Sepiafotos, Illustrationen, Karten usw. HB
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Adresse: |
Dachstein Tourismus AG, Kundenservice-Team, Winkl 34, 4831 Obertraun am Hallstättersee, Tel.: +43-50-140.
E-Mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1897 | nach einer Legende entdeckte der Obertrauner Peter Gamsjäger die Eishöhle auf der Suche nach abgängigem Vieh. |
17-JUL-1910 | entdeckt von Hanna und Hermann Bock und Georg Lahner. |
1912 | Ausbau und Eröffnung der Schauhöhle. |
1928 | elektrische Beleuchtung installiert. |
1951 | Bau des ersten Seilbahnabschnitts, Besucherzahl steigt dramatisch an. |
1952 | neuer Eingang eröffnet. |
1973 | zum Naturdenkmal erklärt. |
2007 | Beginn der Sanierung aller drei Höhlen durch die Kunstuniversität Linz, Institut für Raum- und Designstrategie. |
MAI-2008 | Renovierung abgeschlossen. |
Die ersten Kammern der Höhle sind eisfrei, aber dennoch sehr kalt und weisen keine Tropfsteine auf. Der Boden ist mit riesigen Kalksteinblöcken bedeckt, die von der Decke gefallen sind, manche so groß wie Häuser. Bald betritt man den König-Artus-Dom, eine der größten Hallen der Höhle, 120 m lang, 50 m breit und 20 m hoch.
Anschließend führt der Gang hinauf in den Parsifaldom mit einem gewaltigen Eisstalagmiten, der Gralsburg genannt wird. Danach begleitet das Eis den Besucher für den Rest des Rundgangs. Die Eisformationen sind wirklich beeindruckend und liegen in einer enormen Weite. Gewaltige Säulen reichen vom Boden bis zur Decke und der gesamte Boden ist eine einzige glänzende grüne Eisfläche. An der Decke befinden sich wundervolle, blumenähnliche Kristalle, die gelegentlich mit einem leisen Klingeln auf den Eisboden darunter fallen. Im Tristansdom stellt der Abstieg zur Großen Eiskapelle den Höhepunkt der Reise dar. Boden, Decke und Wände dieses Raumes sind mit einer schillernden Eisschicht bedeckt, die eine zauberhafte Märchenkulisse schafft.
Von hier ist es nur noch ein kurzes Stück bis zum zweiten Einstieg und dem Ende der Reise.
Text von Tony Oldham (2002). Ein Besuch im Jahr 1965. Mit freundlicher Genehmigung.
Die Dachstein-Rieseneishöhle ist berühmt für ihre großen, mit Eis gefüllten Hallen. Die Rieseneishöhle gehört zu den dynamischen Eishöhlen, man sagt auch Höhlen mit dynamischer Bewetterung. Diese Höhlensysteme haben Eingänge auf verschiedenen Höhen. Wenn im Sommer die Außentemperatur höher ist, strömt kalte Höhlenluft, die schwerer ist, aus dem unteren Eingang und oben wird die wärmere Luft angesaugt. Wenn im Winter die Außentemperatur niedriger ist, strömt die wärmere Höhlenluft, die leichter ist, aus dem oberen Eingang und unten wird die kalte Luft angesaugt. In beiden Fällen entwickelt sich also eine Konvektionsströmung. Das Eis wächst also im Winter, und etwa die gleiche Menge schmilzt im Laufe des Jahres. Dieses Gleichgewicht ist recht fragil, und so kommt es langfristig zu einer kontinuierlichen Zunahme oder Abnahme des Eises. Es ist anzunehmen, dass während der nacheiszeitlichen Klimaschwankungen die Höhle schon mehrmals ver- und enteist ist. Offensichtlich war die Höhle vor 500 Jahren, während einer Warmzeit im Mittelalter, vollständig abgeschmolzen. Als das Klima danach kälter wurde, wuchs das Eis kontinuierlich.
Wäre das Eis weiter gewachsen, wäre die Höhle sehr bald vollständig mit Eis gefüllt gewesen. Doch seit einigen Jahrzehnten ist die aktuelle Klimaerwärmung wirksam, und so nimmt das Eis derzeit kontinuierlich ab. Die Schauhöhlenverwaltung, für die das Eis natürlich ein Verkaufsfaktor ist, hat bereits seit den 1990er Jahren gegengesteuert. Die Konvektionsströmung wurde durch die Tore, die die Höhleneingänge verschließen unterbrochen und kann durch die Tore auch gesteuert werden. Der obere Eingang wurde mit elektrisch angetriebenen Klappen ausgestattet und diese wurden in kalten Winternächten geöffnet, um kalte Luft in die Höhle zu lassen. Dies hat die Temperatur merklich gesenkt und das Abschmelzen des Eises deutlich verringert. Dennoch scheint das inzwischen auch dies nicht mehr ausreichend zu sein, seit 2002 beträgt der Eisrückgang durchschnittlich 6 cm pro Jahr. Eines der Probleme ist, dass die Höhle wohl viele Spalten und Klüfte wit Verbindung zur Oberfläche hat, die zwar nicht von Menschen befahren werden können, aber für die Höhlenluft alternative Wege bieten. Wer die Eishöhle mit ihrem Eisschmuck sehen will, sollte nicht zu lange damit warten.
Die obige Beschreibung einer Höhlenführung von Tony Oldham ist auch heute noch richtig. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde die Führung allerdings durch diverse Installationen aufgepeppt. Es begann wohl mit einem Klangkunstwerk von Hubert von Goisern. Er ist ein bekannter heimischer Musiker, der modernen Rock mit traditioneller österreichischer Volksmusik verbindet. Inzwischen gibt es Kunstwerke, farbiges Licht und verschiedene Licht und Ton Installationen.
Wenn Sie die Höhle besuchen, denken Sie daran, warme Kleidung mitzunehmen! Trotz der Erwärmung ist die Temperatur in der Höhle -2 °C. Von der Mittelstation sind es etwa 20 Minuten Gehzeit zum Höhleneingang. Die Führung startet am Höhleneingang, planen Sie die Seilbahnfahrt und den Anstieg bitte ein. Insgesamt gibt es hier zwei Schauhöhlen, die Rieseneishöhle und die Mammuthöhle, außerdem das Höhlenmuseum auf der Schönbergalm. Hinzu kommt die Fahrt bis zum Gipfel des Krippensteins mit seinen Aussichtsplattformen. Um alles zu sehen, sollten Sie einen ganzen Tag planen, um beide Höhlen zu sehen, sollten sie spätestens um 14 Uhr fahren, und um eine Höhle zu sehen spätestens um 15:30. Da es sehr viele Varianten gibt, haben wir uns darauf begrenzt die Öffnungszeiten und Eintrittspreise nur für den eigentlichen Höhlenbesuch anzugeben. Für mehr Details und Online Buchung gehen Sie bitte auf die offizielle Website. Folgende Besonderheit sollten Sie unbedingt beachten: die Tickets für Seilbahnfahrt und Höhle werden an der Talstation der Seilbahn verkauft, dennoch müssen Sie sich anschließend auf der Schönbergalm für die Führung anmelden.