Eisriesenwelt

Die Welt der Eisriesen


Nützliche Informationen

Die Berge bei Werfen vom Tal aus. Die Eisriesenwelt befindet sich in dieser Bergwand, ist auf diesem Bild aber nicht zu sehen. Eisriesenwelt, Österreich.
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Der Eingang der Eisriesenwelt mit Wanderweg zur Höhle. Eisriesenwelt, Österreich.
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Die Höhlentoilette in einer kleinen Höhle unterhalb des Eingangs. Eisriesenwelt, Österreich.
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Aussicht vom Eingang auf die umliegende Bergwelt der Hohen Tauern. Eisriesenwelt, Österreich.
Standort: Nahe Werfen (Salzburg).
Von Werfen über die Eisriesenweltstraße (nur PKW, Taxi ab Werfen Zentrum) zum Parkplatz. 10 Minuten gemütlicher Spaziergang zum Restaurant Wimmerhütte (1080 m ü.A.) und zur Talstation der Eisriesenweltbahn. 4 Minuten zum Dr. Friedrich Oedl-Haus auf dem Achselkopf (1575 m ü.A.), Ausgangspunkt der geführten Touren.
(47.5108640, 13.1932301)
Offen: MAI bis OKT täglich 8:30-15.
[2023]
Gebühr: Seilbahn plus Höhle: Erwachsene 42 EUR, Kinder (15-18) 29 EUR, Kinder (5-14) 21 EUR.
Gruppen (20+): Erwachsene 38 EUR, Kinder (15-18) 27 EUR, Kinder (5-14) 19 EUR.
Online: Erwachsene 38 EUR, Kinder (15-18) 27 EUR, Kinder (5-14) 19 EUR.
[2024]
Einstufung: SpeleologyKarsthöhle SpeleologyEishöhle ExplainDie teuersten Schauhöhlen
Licht: LightKarbidlampen LightMagnesiumlicht
Dimension: L=42.000 m, VR=407 m, A=1.641 m ü.A.
Portal: H=18 m, B=20 m.
Führungen: D=120 min, L=800 m.
V=200.000/a [2010]
Fotografie: nicht erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Bibliographie: Nikolaus Schaffer (1987):
Alexander Von Mörk 1887-1914 - Der Entdecker der Eisriesenwelt als Maler,
27 Seiten, 19 Schwarzweißfotos, 20 Farbfotos. HB.
Dies ist ein luxuriöses, auf Kunstdruckpapier gedrucktes Buch zum Gedenken an die Geburt von Alexander von Mörk, dem Entdecker der Eisriesenwelt in der Nähe von Salzburg in Österreich. Alexander von Mörk war ein bekannter Künstler und viele seiner Gemälde, die lokale Höhlen illustrieren, sind hier abgebildet. Zusammen mit der ausführlichen Biografie ist dies ein interessanter Bericht über einen berühmten österreichischen Höhlenforscher, der in den ersten Monaten des Ersten Weltkriegs auf tragische Weise ums Leben kam.
O. Lehmann (1922): Die große Eishöhle im Tennengebirge (Salzburg). (Eisriesenwelt)
in: Speläologisches Jahrbuch [Bd.] III. Jahrgang, Heft [Teil] 3/4 1922. S. 51-168. 27 Tafeln 75 Abb.
R. Oedl (1922): Die Vermessung der großen Eishöhle im Tennengebirge (Salzburg),
in: Speläologisches Jahrbuch [Bd.] III. Jahrgang, S. 5-30, Salzburg.
Adresse: Eisriesenwelt GmbH, Getreidegasse 21, A-5020 Salzburg, Tel: +43-662-842690-14, Fax: +43-662-842690-8. E-Mail: Kontakt
Dr. Friedrich Oedl-Haus, Tel.: +43-6468/248.
Diese Informationen waren nach unserem Kenntnisstand zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung (siehe Jahreszahlen in Klammern) korrekt. Sie können sich jedoch seitdem geändert haben.
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Geschichte

1849 Eingang entdeckt, aber nicht betreten.
1879 erstmals vom Salzburger Naturforscher Anton von Posselt-Czorich auf 200 m erkundet.
1912 erste Expedition in die Höhle.
1913 Erforschung durch Alexander von Mörk, Angermayer und Riehl.
1920 Um den Höhlenforschern den Zugang zur Höhle zu erleichtern, wurde die Forscherhütte und erste primitive Klettersteige zur und in der Höhle errichtet.
1924 erste Holzstege auf dem Eis gebaut.
1925 Dr. Friedrich Oedl-Haus unterhalb der Forscherhütte erbaut.
1953 einspurige Schotterstraße bis zum Fuß des Berges eröffnet.
1955 Seilbahn eröffnet.

Beschreibung

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Ein Eisstalagmit. Eisriesenwelt, Österreich.
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Eine Höhle, die fast vollständig mit Eis gefüllt ist. Eisriesenwelt, Österreich.
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In das Eis geschnittene Passage. Eisriesenwelt, Österreich.
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Der Führer mit Karbidlampe und Magnesium brennt hell hinter dem Eis. Eisriesenwelt, Österreich.
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Ein Vorhang aus Eiszapfen, von hinten beleuchtet von einer Karbidlampe (gelb) und Magnesium (weiß). Eisriesenwelt, Österreich.
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Der Führer mit einer Eisformation. Eisriesenwelt, Österreich.
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Muldenförmige Strukturen im Eis. Eisriesenwelt, Österreich.
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Eine Eiswand. Eisriesenwelt, Österreich.
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Riesiger Gang, vermittelt einen Eindruck von der Größe der Höhle. Eisriesenwelt, Österreich.

Die Eisriesenwelt ist die größte Eishöhle der Welt. Die Hallen sind mit Eisformationen aller Art, gigantischen Eissäulen und -türmen, Eiswasserfällen und Gletschern geschmückt. Riesige Hallen, völlig frei von Tropfsteinen, mit meterdickem Eis am Boden, Gänge, die fast vollständig mit Eis gefüllt sind, und Gänge, die vollständig mit Eis gefüllt sind. Manchmal ist es notwendig, einen Tunnel durch das Eis zu graben, um den Führungsweg anzulegen. An bestimmten Stellen schmilzt das Eis, gefriert wieder und bildet Eiszapfen.

Diese Höhle ist eine sogenannte dynamische Eishöhle, sie liegt hoch über dem Meeresspiegel, wo die Durchschnittstemperatur unter Null Grad liegt. Mehrere Eingänge lassen kalte Luftströme ein- und ausströmen. Sie ist also keine Kältefalle wie die meisten anderen Eishöhlen, das Klima hier ist tatsächlich sehr kalt, und die Durchschnittstemperatur liegt knapp unter 0 °C. Die Eisformationen verändern sich daher jedes Jahr leicht, da die wärmere Luft im Spätsommer sie zum Schmelzen bringt und im Frühjahr Süßwasser darauf gefriert. Das sich verändernde Eis macht den Bau von Wegen oder elektrischer Beleuchtung in der Höhle unmöglich. Die Wege bewegen sich mit dem Eis und müssen regelmäßig ersetzt werden. Sie bestehen aus Holzbrettern, die für die neuen Wege auseinandergenommen und wieder zusammengefügt werden können. Die Beleuchtung wäre recht schwierig, da es keinen Strom gibt; ein Generator wäre erforderlich. Das Hauptproblem besteht jedoch darin, dass die Lampen und die Leitungen nach einiger Zeit durch das sich bewegende Eis zerstört würden. Besucher werden mit Karbidlampen ausgestattet, und die spektakulärsten Sehenswürdigkeiten werden vom Führer mit brennenden Magnesiumbändern beleuchtet.

Die Eisriesenwelt befindet sich in der Westwand des Hochkogels im Tennengebirge. An Tagen mit schönem Wetter bietet sich vom riesigen Höhleneingang ein spektakulärer Ausblick auf die umliegende Bergwelt der Hohen Tauern. Der Weg zur Höhle führt in Serpentinen durch die steile Kalksteinwand nach oben, der steinschlaggefährdete Teil des Weges ist mit einem Betondach abgedeckt. Vor dem Eingang befindet sich in einer kleinen Naturhöhle eine Höhlentoilette. Benutzen Sie diese, da es auf der zweistündigen Tour keine andere Möglichkeit gibt.

Dieser Ort ist ein überfülltes Touristenziel, oft mit langen Warteschlangen und Menschen, die im Urlaub und unvorsichtig sind und keine Ahnung haben, was sie erwartet. Auf ihrer Website heißt es, dass man insgesamt 134 Höhenmeter hinaufgeht. Das entspricht dem Erklimmen der Treppen eines 40-stöckigen Hochhauses. Es liegt in der persönlichen Verantwortung jedes Besuchers, zu entscheiden, ob er dazu in der Lage ist. Wir möchten sicherstellen, dass Sie einen realistischen Eindruck von der Tour bekommen, deshalb erklären wir sie ausführlich. Dies ist eine Bergtour auf einem sehr gut ausgebauten Weg, aber nichtsdestotrotz ein alpines Erlebnis. Die angegebene Tourdauer von 2 Stunden bezieht sich nur auf die Höhlenführung, aber die Höhle liegt hoch oben auf einem Berg und es erfordert einige Anstrengung und Zeit, dorthin zu gelangen.

Jährlich kommen etwa 200.000 Touristen hierher. Da die Saison hauptsächlich im Juli und August stattfindet, kommen die meisten Touristen in dieser kurzen Zeit hierher. Von Werfen führt eine Bergstraße hinauf zur Seilbahnstation, die Zufahrt ist jedoch nur bis zur Kasse erlaubt. An Tagen mit hohem Besucheraufkommen, an Wochenenden und in den Sommerferien muss man sogar in Werfen parken. Vom Parkplatz zur Kasse fährt ein Shuttlebus. Wir empfehlen dringend, die Höhle im Frühjahr oder Herbst oder zumindest sehr früh morgens zu besuchen. Ein Besuch dieses Naturdenkmals dauert etwa 4–6 Stunden und beinhaltet:

  1. einen Parkplatz finden
  2. mit einem Shuttlebus von Werfen zur Höhlenkasse hinauf fahren
  3. Kauf einer Eintrittskarte
  4. zu Fuß zur Seilbahn
  5. warten auf die nächste Seilbahn fährt
  6. Seilbahnfahrt
  7. der Fußweg zum Eingang der Höhle
  8. eine zweistündige Führung
  9. und das Gleiche natürlich auch für den Rückweg in umgekehrter Reihenfolge.

Die Temperaturen liegen unter 0 °C und stellenweise kann es zu starkem Wind kommen. Wir empfehlen Ihnen daher, diese Tour ernst zu nehmen. Packen Sie einen Rucksack mit einer warmen Fleecejacke, einer winddichten Jacke, einer warmen Mütze und eventuell Handschuhen. Nehmen Sie auch etwas zu essen und zu trinken mit. Sie können darauf verzichten, wenn Sie das Dr. Oedl Haus besuchen möchten, was wir Ihnen empfehlen. Funktionskleidung und bergtaugliche Wanderschuhe sind jedoch unbedingt erforderlich. Wenn Sie keine Karbidlampe tragen möchten, z.B. wenn Sie fotografieren möchten, empfehlen wir Ihnen, eine Stirnlampe mitzubringen. Wenn Sie eine Lampe dabei haben, bestehen die Höhlenführer nicht darauf, dass Sie eine Karbidlampe mitnehmen und Sie haben die Hände frei.

Die Höhle entstand im Spättertiär, sie entstand also vor der Entstehung der Alpen und wurden dann zusammen mit den umgebenden Kalksteinfelsen angehoben. Offensichtlich wurden einige Teile der Höhle, insbesondere der Bereich um den Eingang, massiv durch Verwitterung und Frostbruch verändert. Die Hauptprozesse sind jedoch mechanischer Natur und werden vor allem durch das Gefrieren und Schmelzen von Wasser verursacht.

Diese Höhle liegt sehr abgelegen, und der Eingang ist vom Tal aus nicht sichtbar. Da dieser steile, schwierige Fels früher nur schwer zu erklimmen war, wurde die Höhle erst 1849 entdeckt. Obwohl ein begeisterter Bericht über die Entdeckung veröffentlicht wurde, blieb die Welt 30 Jahre lang uninteressiert. Erst 1879 drang der Salzburger Naturforscher Anton von Posselt-Czorich allein etwa 200 m in die Höhle ein und gilt damit als offizieller Entdecker. Nach 200 m musste er umkehren, da er auf eine Eiswand stieß, und seine Kletterausrüstung reichte für eine steile Eiswand nicht aus. Damals trugen Bergsteiger Stiefel mit Ledersohlen und Eisennägeln. Ein Jahr später veröffentlichte er einen ausführlichen Bericht über seine Entdeckung in der Zeitschrift des Alpenvereins. Der Alpenverein ist ein Bergsteigerverein, und dies war seine Blütezeit, als die meisten Erstbesteigungen in den Alpen stattfanden. Doch offenbar waren sie nicht begeistert von der Höhlenforschung und die Höhle geriet wieder in Vergessenheit. Sie wurde nach dem Entdecker als Posselthöhle bekannt.

Die erste ernsthafte Höhlenforschung begann nach dem Ersten Weltkrieg. Alexander von Mörk, der Begründer der Salzburger Höhlenforschung, erkannte 1913 die Bedeutung von Posselts Bericht. Eine Gruppe von Höhlenforschern, darunter Angermayer und Riehl, besichtigte die Höhle. Doch der Ausbruch des Krieges beendete dies abrupt. Alexander von Mörk starb im Ersten Weltkrieg im Alter von 27 Jahren. Sein letzter Wille war, in der Eisriesenwelt begraben zu werden, seine Urne wurde später über einem der Höhleneingänge beigesetzt. Forscher wie Friedrich und Robert Oedl oder Walter Czernig setzten die Forschung unmittelbar nach dem Krieg fort. 1920 wurden die Forscherhütte (im lokalen österreichischen Dialekt Forscherhüttl) und die ersten primitiven Kletteranlagen zu und in der Höhle errichtet, um den Höhlenforschern den Zugang zu erleichtern. In diesem Jahr fanden auch die ersten Führungen statt, weshalb dies allgemein als Eröffnung der Schauhöhle gilt. Diese Touren erforderten allerdings Klettern und Eisklettern – die Fähigkeiten und die Ausrüstung eines Bergsteigers. 1924 wurden für die Erkundung die ersten Holzstege auf dem Eis gebaut. Auch Touristen konnten die Tour unternehmen, und 1925 wurde neben der Forscherhütte eine geräumige Lodge errichtet. Sie erhielt in Anerkennung seiner harten Arbeit den Namen Dr. Friedrich Oedl-Haus.

Dies war eigentlich der Beginn der Schauhöhle, doch damals musste man den ganzen Weg von Werfen aus zu Fuß zurücklegen. Eine Höhlentour war eine ganztägige Bergsteigerexpedition. Trotzdem gab es so viele Besucher, dass mit der Erschließung begonnen wurde. Der Berg samt Höhle ist öffentliches Eigentum und wird von den Österreichischen Bundesforsten verwaltet. Der Salzburger Verein für Höhlenkunde schloss mit ihnen zunächst einen vorläufigen Pachtvertrag. 1928 wurde ein eigenes Unternehmen, die Eisriesenwelt-Gesellschaft mbH gegründet, der gemeinnützige Höhlenforscherverein war mit dem Betrieb der kommerziellen Höhle überfordert. Man schloss langfristige Verträge mit den Bundesforsten und baute in den 1950er Jahren eine einspurige Schotterstraße zum Fuß des Berges. Diese Straße war nicht nur für die Besucher gedacht; sie war auch für den Bau der Seilbahn notwendig. Diese Seilbahn überwindet in wenigen Minuten 500 m, von 1.084 m ü.A. auf 1.586 m ü.A. Die Bergstation wurde unterhalb der bestehenden Hütte errichtet, da dies der nächstgelegene geeignete Ort war. Da sich der Höhleneingang auf 1.641 m ü.A. befindet, ist bis zum Höhleneingang noch ein leichter Anstieg zu bewältigen.