Gautschgrotte

Kaltes Loch


Touristische Informationen:

Ort: Halbengrund, 01848 Hohnstein.
(50.976913, 14.105559)
Öffnungszeiten: frei zugänglich.
[2023]
Eintrittspreise: frei.
[2023]
Typ: SpeleologyErosionshöhle
Licht: Taschenlampe mitbringen
Dimension:
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:  
Adresse: Gautschgrotte
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Geschichte

1881 Höhle Gautschgrotte benannt nach Karl Gautsch durch den Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz.

Bemerkungen

Die Gautschgrotte ist eine recht ungewöhnliche Höhle, eigentlich ist es ein Amphitheater aus senkrechten Sandsteinwänden, mit der Besonderheit dass am Fuß dieser Sandsteinwand eine weichere Schicht herauserodiert ist und so eine Grotte bildet, die das gesamte Halbrund umgibt. Ein Einschnitt ist wohl das Bett eines Baches, von oben eine kleine Schlucht, aus der ein Bach 18 m tief als Wasserfall über die Kante fällt. Es ist aber wohl kein Bach, das Wasser tritt hier direkt in einer Quelle aus einem wasserführenden Quellhorizont aus. Der Bach scheint jedoch meist wenig Wasser zu haben, außer vielleicht im Frühjahr bei der Schneeschmelze, oder direkt nach einem Starkregen. Immerhin kommt soviel Wasser, um in manchen Jahren einen schönen Eiswasserfall zu erzeugen. Es scheint, die Gautschgrotte entstand durch die retrograde Erosion des Wasserfalls, wenn man die heutigen Schüttzungsmengen bedenkt, war das aber wohl zu einer anderen Zeit, vermutlich zum Ende der letzten Eiszeit.

Der Weg zur Gautschgrotte startet in Hohnstein und ist kindertauglich. Man started auf dem Lehrpfad Hohnstein, bis man den Abzweig zur Gautschgrotte erreicht, dann geht es auf einem schmalen Pfad in den Felsenkessel hinein.

Bereits im Juni 1881 wurde von Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz in der Grotte eine Gedenktafel angebracht, um eines seiner verdienten Mitglieder zu ehren. Die Höhle wurde nach dem Heimatforscher und Rechtsanwalt Karl Gautsch benannt. Carl Friedrich Constantin Gautsch wurde 1810 in der Nähe von Döbeln geboren. Der Rechtsanwalt arbeitete als Gerichtsdirektor und befasste sich mit heimatkundlichen Forschungen. 1848/49 beteiligte er sich an den revolutionären Aufständen, was ihm eine zwanzigjährige Zuchthausstrafe in Waldheim einbrachte. Dank Begnadigung und Amnestie musste er nur knapp sieben Jahre absitzen. Sein Werk Älteste Geschichte der Sächsischen Schweiz nebst den frühesten topographischen Nachrichten wurde 1880 posthum veröffentlicht. Warum der Gebirgsverein die Höhle nach ihm benannt hat, ist unklar, er hatte keinen besonderen Bezug zu diesem Ort, außer dass er ihn einmal in einem Artikel in der Vereinszeitschrift beschrieben hat.

Sie haben eine massive steinerne Gedenktafel angebracht, doch bereits in den 1970er Jahren began der Sandstein zu bröseln. Im Jahre 2000 war bereits die halbe Tafel abgefallen, und bald war sie völlig unlesbar. Inzwischen wurde von Diplom-Bildhauer Mathias Kajer aus Berggießhübel eine neue Gedenktafel aus Postaer Sandstein angebracht, der ist härter und sollte länger halten.

Die Wanderung zur Gautschgrotte ist kurz und sehr einfach. Wer noch etwas weiter gehen möchte, kann die Durchgangshöhle Kleiner Kuhstall und die Diebshöhle besichtigen, die sich am Hauptwanderweg Halbengrund befinden. Natürlich gibt es wie immer in der Sächsischen Schweiz eine Vielzahl von Wegen und jeder kann sich eine Route herauspicken die seinen Vorlieben entspricht.