Ilsenhöhle


Touristische Informationen:

Ort: Ranis. A9 Ausfahrt Triptis, B281 nach Westen Richtung Saalfeld. In Pössnek links ab nach Ranis. Beschillderung Burg Ranis folgen. Nach dem Eingangstor rechts Treppe hinunter zur Höhle.
(50.662517483913334, 11.564968677415653)
Öffnungszeiten: frei zugänglich.
[2021]
Eintrittspreise: frei.
[2021]
Typ: SpeleologyKarsthöhle
Licht: bring torch
Dimension:  
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Werner M. Hülle (1977): Die Ilsenhöhle unter Burg Ranis/Thüringen: Eine paläolithische Jägerstation, Fischer, 203 Seiten, ISBN: 343730254X
Adresse: Stadt Ranis, Pößnecker Str. 49, 07389 Ranis, Tel: +49-3647-442892, Fax: +49-3647-423945. E-mail: contact
Museum Burg Ranis, Burg Ranis. 07389 Ranis, Tel: +49-3647-505491, Mobil: +49-174-2861386. E-mail:
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Geschichte

1926 Beginn der archäologischen Voruntersuchungen.
1932 Beginn der archäologischen Ausgrabungen durch Werner Hülle.
1938 Abschluß der Ausgrabungen.
2016 Ausgrabungen durch das Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie Leipzig und das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Thüringen, Weimar.

Bemerkungen

Die Ilsenhöhle liegt im Burgfelsen der Burg Ranis in der thüringischen Stadt Ranis. Es handelt sich um eine der bedeutendsten paläolithischen (altsteinzeitlichen) Fundstätte in Mitteleuropa. Sie wurde in den 1930er Jahren ausgegraben. Die Ergebnisse tauchen in der Literatur meist unter dem Namen Ranis auf. Heute ist die Höhle frei zugänglich, zum Beispiel in Verbindung mit einer Besichtigung der Burg.

Etwas verblüffend ist die Tatsache, dass es sich um eine Karsthöhle handelt. Das Thüringer Schiefergebirge und das Vogtland sind vorwiegend aus nicht verkarstungsfähigen Gesteinen aufgebaut. Der Kalk wurde durch ein Bryozoenriff des Zechsteins gebildet, und sitzt auf den metamorphen, granitisierten, alpinotyp gefalteten paläozoischen Sedimenten auf. Die Gesteine steigen nach Süden leicht an, so dass die mesozoischen Sedimente auskeilen. Die Riffe sind widerstandsfähig und bilden eine Schichtstufe. Diese ist gleichzeitig die Grenze zwischen Grundgebirge und den den auflagernden Sedimenten des Mesozoikums. Die Burg Ranis sitzt auf dieser Schichtstufe.

Die Ilsenhöhle befindet sich in der Felswand unterhalb der Gebäude der Vorburg, zum Ort Ranis hin. Sie kann über den Weg der vom Marktplatz zur Burg hinauf führt erreicht werden. Vom Vorhof der Burg, unmittelbar nach dem ersten Torbogen, führt eine Treppe hinunter und unter der Burgmauer hindurch. Etwa auf halber Höhle zwischen Burg und Ort wurde ein Vorplatz mit Geländer angelegt. Er besteht aus dewm Hangschutt der Felswand und den Resten der archäologischen Ausgrabung. Das Portal der Ilsenhöhle ist riesig, etwa 10 m hoch und 8 m breit. Eine Holzbank und eine Feuerstelle belegen, dass dieser Platz nicht nur in der Altsteinzeit sondern auch heute noch ein beliebter Rastplatz ist. Die Ausgrabungen erfolgten in diesem großen, durch Frostbruch ständig erweiterten Vorraum.

Auf der linken Seite führt eine Spalte in den Fels, die etwa 30° einfällt. Sie ist schnell nur noch zwei Meter hoch und endet dann abrupt. Auf der rechten Seite geht man unter einem großen Felsbrocken hindurch in eine zweite Vorhöhle hinein. Hier führt links eine ebenfalls um 30° geneigte Spalte in den Fels hinein. Sie ist durchgängig etwa 10 m hoch, aber nur 30 bis 40 cm breit. Wer sie befahren möchte muß eine Taschenlampe mitbringen und sollte Kleidung tragen die schmutzig werden darf. Man kann dieser Spalte etwa 10 m weit folgen.

Die Ergebnisse der Grabungsarbeiten sind heute im Museum in der Burg Ranis ausgestellt. Während die Höhle frei zugänglich ist und somit jederzeit besichtigt werden kann, sollte man dies möglicht in Kombination mit einem Museumsbesuch tun. Das Museum bietet zudem Führungen zur Vorgeschichte an, die natürlich einen Besuch der Höhle einschließen.

Auf dem Clidenfelsen bei Oelsen hausten Raubritter, die Cliden genannt wurden. Das letzte Kind aus diesem Geschlecht war ein Mädchen mit dem Namen Ilsa. Die Cliden waren rauhe Männer, und so floh Ilsa eines Tages vor ihnen. Sie erreichte den Felsen bei Ranis, und eine Höhle öffnete sich für sie, aus der harmonische Klänge kamen. Im Dämmerlicht in der Höhle erkannte sie eine weite Gegend, in der kleine Wesen, die zuerst wie Kinder aussahen, zu der Musik tanzten. Das war das Volk der Heimchen.

Die Heimchen hießen Ilsa willkommen und zeigten ihr unermessliche Schätze, die sie den Riesen abgenommen hatten. Da waren Bäume aus Silber, Früchte aus Gold, und Edelsteine bildeten die Blätter und Blüten. Ilsa sah eine Herde goldener Schafe mit einem goldenen Schäferstab und Schäferhund. Sie bat darum, diese Schafe hüten zu dürfen, worüber die Heimchen sehr erfreut waren. Sie versprachen ihr, solange keines der Schafe verloren ginge, und sie nicht auf die Oberwelt zurückkehren würde, werde sie jung bleiben und alle ihre sonstigen Wünsche würden erfüllt.

Lange lebte Ilsa so in Glück und Zufriedenheit, bis sie eines Tages doch das Verlangen die Oberfläche wieder zu sehen überkam. Um sie abzulenken gaben die Heimchen ihr zwei hübsche Nixentöchter aus dem nahen Krinnelsloch zur Gesellschaft. Als sie weiter flehte, nur einen Blick auf die Oberwelt werfen zu dürfen, führte man sie schließlich zum Ausgang, den sie jedoch nicht überschreiten durfte. Doch als Ilsa den blauen Himmel und Sonnenschein sah, vergaß sie alles andere und saß nur noch am Eingang. Ein Zauber verhinderte, dass sie die Höhle verlies.

Eines Tages bemerkten die Bewohner von Ranis Ilsa in der Höhle. Sie hielten sie für eine Erscheinung aus der Götterwelt. Man näherte sich der Jungfrau ehrfürchtig und begann ihr Fragen zu stellen. Da sie freundlich war und auf alle Fragen eine Antwort gab wurde sie bald als Weissagerin verehrt. So blieb es viele Jahre.

Eines Tages kam eine Bilbze zu Ilsa, ein Weib aus dem nahen Godaminsteich, der bösen Geistern geweiht war. Sie überredete sie, mit Herde, Hund und Stab herabzusteigen ins Tal und löste den Zauber, der Ilsa festhielt. Unter den Klagetönen der betrogenen Heimchen verlies Ilsa die Höhle und trieb nun ihre Herde drei ganze Menschenalter lang über das Land. Sie half allen die sie traf und war eine erfurchtgebietende Erscheinung.

Auf dem Rombergfelsen lebte ein Riese, der sich auf den ersten Blick in sie verliebte. Doch sie wies alle seine Anträge zurück, und so verwandelte sich seine Liebe schließlich in Haß. Er bannte sie daraufhin tief hinab in die Räume der Burg Ranis, wo sie noch heute ihre goldenen Schafe hütet. Der Bann wird erst dann gelöst werden, wenn die Heimchen in ihr Reich wiederkehren und noch einmal in einem ungleichen Kampf die Riesen besiegen. Doch sie wurden von den christlichen Glocken in die alten Grabhügel verscheucht. Bis es soweit ist erscheint sie den Burgbewohnern bei wichtigen Ereignissen und manchmal ist auch auch ein nächtliches Pochen in der Tiefe zu hören. Das kommt von ihrem goldenen Stab, mit dem sie manchmal ungeduldig auf den Boden pocht.


Alte Sage.