Ort: | 1 km südlich Ahhütte, bei Nohn, bei Gerolstein. |
Öffnungszeiten: |
keine Einschränkungen. [2006] |
Eintrittspreise: |
frei. [2006] |
Typ: | Wachsender Fels |
Licht: | nicht nötig |
Dimension: | |
Führungen: | nein |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | ja |
Literatur: |
Wilhem Meyer (1983):
Geologischer Wanderführer der Eifel,
Franckh-Kosmos-Verl. Stuttg. 1983
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Adresse: | |
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1910 | beim Bau der Eisenbahn angelegt. |
1938 | zum Naturdenkmal erklärt. |
Im Ahbachtal liegt eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit, die vielen Besuchern gar nicht weiter zu denken gibt. Ein nicht besonders großer Wasserfall, der über eine zwölf Meter lange und fünf Meter hohe Kalktuffmauer stürzt. Was so natürlich und wenig bemerkenswert aussieht, ist ein ganz außergewöhnliches Technikdenkmal. Das würde man nun auf keinen Fall vermuten, und auch die Tatsache, dass es bereits vor etwa siebzig Jahren zum Naturdenkmal erklärt wurde, scheint dem zu widersprechen. Tatsächlich handelt es sich um einen künstlichen Wasserfall, der beim Bau der Eisenbahn im Jahr 1910 durch die Umleitung und Zusammenführung vieler Rinnsale und kleiner Bäche entstanden ist.
Doch fangen wir von Anfang an. Die Kalksteine der Kalkeifel sind verkarstet, auch wenn sie kaum befahrbare Höhlen aufweisen. Die Abtragung des Kalks im Gestein führt dazu, dass um die Karstquellen des Gebietes häufig Kalktuff in großen Mengen abgelagert wird. Dafür ist das Entweichen des Kohlendioxids aus dem Wasser, sowie der Verbrauch desselben durch Pflanzen im Wasser zurückzuführen. So hat sich im Ahbachtal, wo an einem Abhang im Dreimüllerwald in breiter Front Wasser austritt, eine große Kalktuffablagerung gebildet. Auch die Ruine Dreimühlen wurde auf einem Hügel aus Kalktuff erbaut.
Beim Eisenbahnbau mußte nun verhindert werden, dass das Wasser die Bahnanlagen beschädigt. Deshalb wurde das Wasser durch einen Kanal zusammengeführt und unter den Schienen hindurch in den Ahbach geleitet. Das Wasser stürzt dabei über eine, natürlich ebenfalls künstliche, Stufe hinunter. Dabei wird nun wiederum Kohlensäure abgegeben und Kalk abgelagert, und so wuchs die gemauerte Stufe bald mit Kalktuff zu, und der Wasserfall erhielt ein sehr natürliches Aussehen. Die Besonderheit dieser Erscheinung führte bereits 1938 dazu, dass sie zum Naturdenkmal erklärt wurde.
Grundsätzlich ist diese Art von Wasserfall und von wachsenden Tufflager ganz typisch für kalkhaltige Karstwässer. Andererseits ist der durch Menschen entstandene Auslöser und die dadurch begreifllich werdende Geschwindigkeit eines geologischen Prozesses außergewöhnlich.
Wasserfall Dreimühlen Gallerie |