Kolbinger Höhle



Höhlen zeichnen sich durch ihren großen, natürlich entstandenen geometrischen Formenreichtum aus. Ihre Wände sind durchsetzt von Vor- und Rücksprüngen, ihre Gangprofile ändern sich von Stelle zu Stelle, und Tropfsteine sowie andere Sinterbildungen bestimmen häufig das Aussehen der Höhle. In der klassischen Höhlenvermessung mit Messband und Neigungsmesser kann auf die vielen Details kaum Rücksicht genommen werden. In der Regel werden nur ein Grundriss und einige charakteristische Schnitte vermessen. Wobei auch hier, vom Polygonzug ausgehend, vieles geschätzt werden muss. In der Vermessungstechnik gibt es allerdings zwei Verfahren, mit denen Objekte flächendeckend dreidimensional erfasst werden können: die Photogrammetrie und das Laserscanning. Mit diesen Techniken können wesentlich realistischere und detailliertere Bilder einer Höhle entstehen.

In einer gemeinsamen Bachelor-Arbeit an der Hochschule für Technik (HfT) Stuttgart haben Jonas Marquart und ich diese Verfahren in einer schwierigen Höhlenumgebung eingesetzt und miteinander verglichen. Unser Ziel war es, Photogrammetrie und Laserscanning im Blick auf Genauigkeit und Wirtschaftlichkeit zu untersuchen und die jeweiligen Vor- und Nachteile herauszuarbeiten.