Gletschertöpfe sind typischerweise große, zylindrische Töpfe, die in den festen Fels unter einem Gletscher gebohrt wurden. Dies ist die Untergruppe von Strudeltöpfen oder Kolken, die vom Schmelzwasser von Gletschern geformt wurden. Man nennt sie auch Gletschertöpfe, Riesentöpfe, Kessel, Riesenkessel oder Felsmühlen.
Es ist recht unhandlich, dass diese geologische Erscheinung so viele verschiedene Namen hat. Zum Teil sind die Namen aus unterschiedlichen Regionen, so wurden sie in Österreich, der Schweiz, Nord- und Süddeutschland einfach unterschiedlich benannt. Die meisten Namen sind aus lokalen umgangssprachlichen Begriffen entstanden und beschreiben in erster Linie die kesselartige Form. Diese Namen werden vielfach auch als Eigennamen verwendet. Noch unangenehmer ist die Tatsache, dass sie häufig als Eigennamen und Einfach falsch ist, wenn sie als Gletschermühlen bezeichnet werden. Dies ist aber nun tatsächlich falsch, die Gletschermühle ist ein Schacht im Eis des Gletschers. Sie kann einen Gletschertopf erzeugen, ist aber nach Schmelzen des Gletschers verschwunden. Um die Verwirrung etwas einzugrenzen haben wir auf sc ausschließlich den Begriff Gletschertopf verwendet.
Wenn die Felsoberfläche von einem Gletscher bedeckt ist, schmilzt das Eis oft an der Oberfläche des Gletschers, zum Beispiel im Sommer. Das Schmelzwasser fließt an der Oberfläche, erreicht einen Schacht, der Gletschermühle genannt wird, und tritt in eine Gletscherhöhle ein. Normalerweise schmilzt das Wasser den Schacht in das Eis bis zum Grundgestein, von wo aus es an der Oberfläche des Gesteins durch eine Gletscherhöhle bergab fließt. Der Gletschertopf entsteht an dem Punkt, an dem das Wasser nach dem Herabfallen durch den Schacht das Grundgestein erreicht. Es hat viel Energie und beginnt, ein Loch zu bohren, später werden Felsbrocken und Geröll im Loch herumbewegt, und es funktioniert wie eine Bohrmaschine. Das Ergebnis ist ein Loch mit abgerundeten Formen, das im Grunde genommen dasselbe ist wie ein Kolk in einem Flussbett oder einer Schlucht. Und wenn sich der Schacht bewegt, zum Beispiel durch den sich bewegenden Gletscher, werden eine Reihe solcher Löcher gebohrt.
Sehr eindrucksvolle Exemplare kann man in der Schweiz im Kanton Wallis bewundern, die etwa einen Meter im Durchmesser und 10 bis 15 m Tiefe haben. Ebenfalls ist der Gletschergarten in Luzern sehenswert. Die meisten und spektakulärsten finden sich natürlich in Skandinavien und Canada.