Subaquatische Quelle

Grundquelle - Unterwasserquelle


Subaquatische Karstquelle (Unterwasserquelle): unter dem Wasserspiegel austretende Quelle. (Überbegriff)
Subfluviale Karstquelle: in einem Fließgewässer austretende Quelle.
Sublacustrine Karstquelle (Unterseeische Quelle): in einem See austretende Quelle.
Submarine Karstquelle (Untermeerische Quelle): unter dem Meer austretende Quelle.

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The Great Blue Hole, Belize. Public Domain.
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Cause of Submarine Springs. L. Sonrel (1875): The Bottom Of The Sea, New York : Scribner, Armstrong, & Co. 1875. Public Domain.

Mit subaquatischen Quellen sind solche Quellen gemeint, die in einem Gewässer unter dem Wasserspiegel austreten, das nicht das Gewässer ist, das in der Quelle entspringt. Mit anderen Worten, der Quelltopf einer Quelle vom Vaucluse Typ ist keine subaquatische Quelle. Man spricht auch von Grundquelle, weil sie am Grund eines Gewässers austritt. In Österreich wird diese Form einer Quelle auch Köhbrunnen genannt.

Eine subaquatische Quelle wird meist durch eine verkarstete Schicht gebildet, die durch eine wasserundurchlässige Schicht abgedeckt ist, die bis unter das Gewässer reicht. Dort wo die Deckschicht endet tritt das Wasser aus, häufig sogar unter Druck. Es bestehen Überschneidungen mit artesischen Quellen. Subaquatische Quellen können manchmal durch das Aufwallen des Wassers erkannt werden oder durch das Aufsteigen von Gasblasen (Kohlendioxid). Die meisten derartigen Quellen sind jedoch sehr unauffällig, werden also nur selten erkannt. Insbesondere bei Süßwasser können derartige Quellen nur sehr schwer gefunden werden, außer sie sind sehr stark oder besitzen zumindest manchmal eine Sedimentfracht.

Ein Höhlensystem bildet sich normalerweise im Bereich des Karstwasserspiegels, und folgt somit dem Gefälle des Wasserspiegels bis zur Quelle. Die einzige Möglichkeit, dass solch ein Höhlensystem unter Wasser endet, ist die, dass das Wasser später angestiegen ist. Bei Seen ist das relativ einfach, durch einen Bergrutsch kommt es zu einer Blockade und ein See wird aufgestaut. Oder die Schüttung des Flusses wird deutlich kleiner, anstatt das Tal tiefer zu graben, lagert sich Geröll ab und der Talboden steigt an. Dies ist insbesondere beim nacheiszeitlichen Anstieg des Meeresspiegels mit Höhlen passiert, die zum Meeresspiegel hin entwässert haben. Der niedrigste Stand des Meeresspiegels in der letzten Kaltzeit war etwa 120 m tiefer als heute. Ein anderes spektakuläres Ereignis war die Messinische Salinitätskrise. Zu dieser Zeit hatte das Mittelmeer keine Verbindung zum Atlantik, es trocknete aus und wurde salzig, der Meeresspiegel lag 250 m tiefer. Entsprechend bildete sich eine unterirdische Entwässerung auf dieses Niveau. Nachdem die Straße von Gibraltar wieder offen war, stieg der Meeresspiegel wieder an und die Höhlensysteme der Anrainerländer ertranken.

Häufig sind die Quellen ein Schacht der Höhle, aus dem das Wasser senkrecht nach oben steigt. Wenn diese Schächte von oben erkennbar sind, fallen sie durch ihre intensive blaue Farbe auf und werden Blue Hole genannt. Das aufsteigende Wasser führt manchmal zu deutlich sichtbaren Aufwallungen auf der Wasseroberfläche. Ganz berühmt ist dieser Effekt unweit der Beatushöhle im Thuner See, oder vor der Küste von Slowenien. Zudem ist das Süßwasser leichter als das salzige Meerwasser, und schwimmt deshalb auf dem Meer. Man kann also die submarinen Quellen manchmal durch Süßwasserlinsen erkennen. Beliebt waren solche Quellen natürlich auch bei Schiffen, die ihre Wasserfässer füllen konnten, ohne an Land zu gehen.

Die Nutzung der Süßwasserquellen im Meer ist also ein alter Hut, genau betrachtet wird das seit den Römern gemacht. In Spanien wurde die dahinter liegende Höhle von Höhlentauchern erforscht, dann durch einen Stollen zugänglich gemacht, und das Wasser bereits dort abgegriffen. Damit wurde allerdings auch der Damm, den bereits die Römer im Meer errichtet hatten, funktionslos. Alexander von Humboldt berichtete von einer entsprechenden Aktion vor der Küste von Kuba. In den 1950ern und 60ern wurde das jedoch einen Schritt weiter getrieben. Die Quellen vor der jugoslawischen Küste wurden mit Dämmen gefasst und tatsächlich für die Wasserversorgung benutzt. Natürlich mit den Einschränkungen die für alle Karstquellen gelten. Auch in Griechenland, auf der Insel Kreta gibt es ein derartiges Projekt, das erst vor wenigen Jahren durchgeführt wurde.