| Ort: |
In der Nähe von Wildalpen.
B24 zwischen Fachwerk und Fischerau.
(47.6707780, 14.9387220) |
| Öffnungszeiten: |
25-APR bis 15-OCT täglich nach Vereinbarung. [2025] |
| Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 14, Kinder (6-14) EUR 9. Mindestens 6 erwachsene Teilnehmer oder eine Mindestgebühr von 84 Euro, maximal 10 Teilnehmer. [2025] |
| Typ: |
Karsthöhle
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| Licht: | Taschenlampe mitbringen |
| Dimension: | L=1,021 m, VR=131 m, A=730 m asl. |
| Führungen: | D=3 h, Max=10, MinAge=6. |
| Fotografieren: | erlaubt |
| Zugänglichkeit: | nein |
| Literatur: | |
| Adresse: |
Arzberghöhle, Tourismusverband Wildalpen, 8924 Wildalpen 91, Tel: +43-3636-341.
E-mail: Konrad Manseer, Tel: +43-3636-342, Tel: +43-664-41-65-401. |
| Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
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| 1955 | erste archäologische Ausgrabungen bringen keine Ergebnisse. |
| 1990 | illegale Ausgrabungen entdecken menschliche Überreste. |
| 2008 | Erforschung und Vermessung durch Mitglieder der Landesverein für Höhlenkunde in Wien und Niederösterreich. |
| 2008-2009 | archäologische Ausgrabungen. |
Die Arzberghöhle befindet sich im Naturschutzgebiet Wildalpener Salzatal. Es handelt sich um eine Bärenhöhle, in der jahrtausendelang Höhlenbären überwinterten. Die Überreste wurden von Prof. Rabeder aus Wien wissenschaftlich untersucht. Die Führung bietet Einblicke in das Leben der Höhlenbären während der Eiszeit im Salzatal. Außerdem werden die Höhlenbildung und die Tropfsteine der Höhle erklärt. Diese Höhle ist nicht schwierig, da Kletterstellen grundlegend erschlossen sind. Für senkrechte Abschnitte gibt es Stahlleitern oder Treppen, aber keine weiteren Wege und keine Beleuchtung. Es handelt sich um eine sogenannte halbwilde Höhle, und Besucher sollten über grundlegende Höhlenkenntnisse und -ausrüstung verfügen. Bitte erkundigen Sie sich beim Führer, welche Ausrüstung bereitgestellt wird. Ein Overall, ein Helm, eine Stirnlampe, festes Schuhwerk und Handschuhe sind auf jeden Fall empfehlenswert. Bringen Sie Kleidung zum Wechseln und eine Plastiktüte für die schmutzige Ausrüstung mit. Trittsicherheit ist erforderlich, und Besucher sollten keine Angst vor Höhen oder engen Stellen haben.
Die Arzberghöhle ist mit einem Eisentor verschlossen, der Zugang ist nur im Sommer im Rahmen von Führungen mit einem zertifizierten Höhlenführer möglich. Im Winter ist die Höhle aufgrund der europäischen Fledermausschutzverordnung vollständig geschlossen. Die Führungen beginnen an der Straße B24 auf einer Höhe von 580 m ü. NN. Von hier aus führt ein steiler und schmaler Pfad bergauf durch den Wald zum Höhleneingang auf 730 m ü. NN. Das bedeutet mindestens 45 Minuten Fußweg bis zum Höhleneingang.
Die Höhle ist seit langem bekannt und es wurden bereits Vermessungen und Ausgrabungen durchgeführt. Aber nach vielen Jahrzehnten ist es immer gut, wenn ein neues Höhlenforscherteam eine solche Höhle erneut untersucht und die Grenzen ein wenig weiter verschiebt. Im Jahr 2008 erkundeten Mitglieder des Landesvereins für Höhlenkunde in Wien und Niederösterreich in zwei Kampagnen einige Schächte und vermassen die gesamte Höhle neu. So wurden die zuvor bekannte Länge von 278 m und die vertikale Ausdehnung von 65 m auf 1.021 m bzw. 131 m aktualisiert. Und es gibt noch einige unerforschte Seitengänge.
Im Jahr 2010 ereignete sich etwas Seltsames. Vor 20 Jahren, um 1990, fand ein Höhlenbesucher einen seltsamen Stein in der Höhle und nahm ihn mit nach Hause. Aus wissenschaftlicher Sicht und aus Sicht der Höhlenforscher handelte es sich um eine illegale Ausgrabung und die Zerstörung von geschütztem Höhleninhalt. Er scheint das irgendwann verstanden zu haben, wenn auch nicht in dem Moment, als er den Stein mitnahm. Deshalb erzählte er niemandem von diesem Stein, aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen. Jetzt, nach 20 Jahren, fasste er Mut und präsentierte seinen Fund Prof. Rabeder von der Universität Wien. Dies ist von großer Bedeutung, da sich der Stein als 30.000 Jahre altes Steinwerkzeug aus Radiolarit oder Feuerstein herausstellte. Einerseits handelt es sich um den ersten menschlichen Fund aus dieser Höhle, andererseits sind derart alte menschliche Überreste in diesem Teil Österreichs generell selten.
Illegale Ausgrabungen in Höhlen sind ein großes Problem. Historisch gesehen suchten Schatzsucher in Höhlen nach Gold, Düngemitteln und antiken Schätzen. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Schutzgesetze erlassen, die von der Öffentlichkeit mehr oder weniger unbemerkt blieben. Obwohl diese Gesetze in den letzten Jahrzehnten verschärft wurden, müssen Grabräuber eigentlich keine Strafverfolgung befürchten. Die einzig mögliche Maßnahme ist die Verschließung aller wichtigen Höhlen.