Salzwelten Salzburg


Touristische Informationen:

Ort: Ramsaustraße 3, 5422 Bad Dürrnberg.
Salzburg-Bad Dürrnberg, bei Hallein. A 10 Tauernautobahn Ausfahrt Hallein.
(47.667250, 13.090034)
Öffnungszeiten: FEB bis MAR täglich 9-15.
APR bis OCT täglich 9-17.
NOV bis 06-JAN täglich 9-15.
Beginn der letzten Tour.
[2025]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 34, Kinder (4-15) EUR 16.
Gruppen (20+): Erwachsene EUR 32, Kinder (4-19) EUR 16.
Kelten.Erlebnis.Berg: Erwachsene EUR 7.50, Kinder (4-15) EUR 3.
[2025]
Typ: MineSalz
Licht: LightLED
Dimension:  
Führungen: D=75 min, L=1.000 m, MinAge=4.
V=25.000/a [1928] V=170.000/a [1969] V=140.000/a [1980]
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Gerhard Mayrhofer (1998): Die touristische Nutzung der österreichischen Salzbergwerke. Die Standorte Hallstatt, Hallein, Altaussee und Bad Ischl im Vergleich, Diplomarb. Univ. Salzburg 1998. 120 Bl. (maschinschr.)
Adresse: Salzwelten Salzburg/Bad Dürrnberg, Ramsaustraße 3, A-5422 Bad Dürrnberg, Tel: +43-6245-83511-15, Tel: +43-6245-83511-22.
Salzwelten GmbH, Salzbergstraße 21, A-4830 Hallstatt, Tel: +43-6132-200-2400. E-mail: contact
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Geschichte

600 BC Beginn des untertägigen Salzabbaus durch die Kelten.
1607 erste Führungen durch das Bergwerk während der Herrschaft von Wolf Dietrich von Raitenau (*1559-✝1617).
1989 Salzbergwerk geschlossen.
2005 Umbenannt in Salzwelten Salzburg.
2013 Kelten.Erlebnis.Berg eröffnet.
2021 Schaubergwerk komplett umgestaltet, sowohl die Bergwerkstour als auch die übertägigen Bereiche.

Geologie

Salz ist ein Evaporit und wird in einem abgeschnittenen Meeresbecken abgeschieden, wenn das Meerwasser verdunstet. Fließt zum Beispiel durch einen Sturm wieder Meerwasser hinein, wird es teilweise wieder gelöst, aber dann weiteres Salz abgelagert. Mündet ein Fluss in das Becken, kann er Tone mitringen, die das Salz verunreinigen. Die Lagerstätte auf dem Dürrnberg ist etwa 1,700 m lang und 1,000 breit, mit einer Mächtigkeit von 350 bis 400 m. Das Salz wurde offensichtlich unter dem Meeresspiegel abgelagert und mit der Alpinen Orogenese angehoben. Wohl auch durch damit verbundene tektonische Verschiebungen ist es ein Gemisch von Ton, Lehm und Mergel, wobei der Gehalt an Steinsalz durchschnittlich 50 % beträgt.

Bemerkungen

Salzwelten Salzburg ist ein Kunstname, das Marketingkonzept des Eigentümers. Das seit Jahrzehnten berühmte Schaubergwerk wurde 2005 durch verschiedene andere Attraktionen in der näheren Umgebung ergänzt. Ursprünglich war das eine Kooperation mit dem Keltenmuseum Hallein und ein Themenwanderweg zum Salzabbau namens Via Salis. Dies wurde jedoch inzwischen durch ein neues Freilichtmuseum direkt neben dem Schaubergwerk abgelöst. Kelten.Erlebnis.Berg, ein wiederaufgebautes Keltendorf namens Salina, wurde zusammen mit dem Keltenmuseum Hallein 2013 erbaut. 2021 wurde das Schaubergwerk komplett umgestaltet, sowohl die Bergwerkstour als auch die übertägigen Bereiche. Das Konzept ist die Darstellung des gesamten Vorgangs der Salzgewinnung, von der Entstehung der Lagerstätte über den historischen und modernen Abbau bis hin zur Salzproduktion. Naja, das ist eigentlich genau das was alle Schaubergwerke machen, aber Marketing schreckt anscheinend nicht davor zurück, Plattheiten als Innovationen zu verkaufen. Seither wird in der Salz-Manufaktur demonstriert wie früher die Sole zu Salz eingedampft wurde, und das gute handwerklich gewonnene Kochsalz zu einem Spitzenpreis verkauft.

In Bad Dürrnberg, einem Vorort von Hallein, befindet sich das Salzbergwerk auf der Westseite des Berges, mit einem schönen Blick auf Salzburg. Ursprünglich trug das Bergwerk den Namen Salzbergwerk Dürrnberg. Da Dürrnberg zu Hallein gehört, wurde es auch Salzbergwerk Hallein genannt. Der Name Hallein leitet sich von dem keltischen Wort hal ab, das Salz bedeutet. Das Gestein enthält Salzlager, Grundwasser, das damit in Berührung kommt, löst es auf und wird salzig. So gab es am Dürrnberg salzige Quellen, die wohl seit prähistorischer Zeit genutzt wurden und auch für das Wild wichtig waren. Seit keltischer Zeit, wahrscheinlich seit etwa 600 v. Chr. wird hier unter Tage abgebaut. Somit ist es zwar sehr alt, aber deutlich jünger als zum Beispiel das benachbarte Hallstatt.

Der Abbau ging über die Jahrhunderte immer weiter und wurde auch immer wieder modernisiert. 1596 wurden hölzerne Stoßkarren verwendet, um 1818 wurden sie vom „Dürrnberger Hund“ abgelöst. 1895 wurde die Grubenbahn zweigleisig mit 500 mm Spurweite. Ursprünglich rollten die beladenen Wagen durch die Schwerkraft 2 km aus dem Berg hinaus. Dann mussten sie aber leer durch Menschenkraft wieder den Stollen hinauf geschoben werden. Erst 1951 wurde die Gebus-Grubenlok eingesetzt.

Auch das Schaubergwerk hat bereits eine sehr lange Tradition, die ersten Führungen fanden bereits im 17. Jahrhundert statt. Allerdings nur für ausgewählte Personen auf Einladung der erzbischöflichen Bergherren. Dennoch war dies eine bedeutende Einnahmequelle der Bergwerksbetreiber. Durch die Säkularisation wechselte der Betreiber, und die Führungen fanden bis Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr statt. Die Popularität nahm stetig zu und vor dem Ersten Weltkrieg stieg die Besucherzahl auf einige tausend jährlich an. Nach dem Krieg stieg die Besucherzahl auf jährlich bis zu 25.000. Dies endete jedoch mit der Weltwirtschaftskrise. Während dem Zweiten Weltkrieg war das Schaubergwerk geschlossen und wurde 1947 wieder eröffnet. Doch erst nach der Fertigstellung der Salzbergbahn, einer Seilbahn von Hallein nach Dürrnberg, aus Mitteln des Marshallplans im Jahr 1952 stiegen die Besucherzahlen wieder.

Salzgewinnung erfolgt entweder durch mechanischen Abbau, das Salz ist relativ weich und leicht zu brechen. Das Wasser aus Solequellen wird in Sudhäusern in mit Holz befeuerten schmiedeeisernen Pfannen verdampft. Der sogenannte „nasse Abbau“ wurde am Dürrnberg im Mittelalter erfunden. Dabei wird Wasser in einen großen niedrigen Raum geleitet und löst dort das Salz aus dem Gestein. Diese künstliche Sole wird ebenso wie die natürlich im Sudhaus verdampft. Der Transport des Salzes erfolgte in gelöster Form durch Rohre und Kanäle. In Dürrnberg war das besonders praktisch, weil das Salz stark verunreinigt war und deshalb sowieso durch Auflösen vom enthaltenen Ton befreit werden musste.