Katerloch


Touristische Informationen:

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Katerloch, Steiermark, Österreich.
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Katerloch, Steiermark, Österreich.
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Katerloch, Steiermark, Österreich.
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Katerloch, Steiermark, Österreich.
Ort: Dürntal 10, 8160 Weiz.
8 km von Weiz. Die Zufahrtsstraße zweigt bei Göttelsberg von der Grazer Straße ab und führt über Leska, Haselbach und Dürntal zum Katerloch-Parkplatz. Von hier aus sind es 5 Minuten Fußweg zur Höhle.
Kataster 2833/59.
(47.2527530, 15.5495500)
Öffnungszeiten: MAI bis OKT täglich 10-16.
Nur nach telefonischer Vereinbarung.
[2025]
Eintrittspreise: Erwachsene 25 EUR, Kinder 20 EUR.
Gruppen (25+): Erwachsene 22 EUR, Kinder 18 EUR.
[2025]
Typ: SpeleologyKarsthöhle
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: A=900 m asl., T=5 °C.
Führungen: L=900 m, VR=135 m, ST=470, D=120 min, Min=10.
Fotografieren: nicht erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Kurt Bauer (1987): Die holozäne Fledermausfauna des Katerloches bei Weiz, Steiermark (Mamm., Chiroptera) Mitt. Abt. Zool. Landesmus. Joanneum, Heft 40, Seiten 25-40, Graz 1987.
Die Grasel-Höhle und das Katerloch nächst Weitz in Steiermark Steiermärkische Zeitschrift, NF, 4 (1), Grätz, 1837:137 – 151
Adresse: Mag. Fritz Geissler, Ackeraustraße 19, 8160 Weiz, Cell: +43-664-4853420, Fax: +43-3172-3689 E-mail: contact
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt.
Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden.
Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste.

Geschichte

1837 ältestes Bild der Höhle, Stich von August Mandel.
1841 Kupferstich von Josef Kuwasseg.
1899 erste Erkundung durch Adolf Mayer.
1908 Erkundung durch Hermann Bock, erste Vermessung.
1923 Erkundung durch Otto Kropatsch und seinen Verein für Höhlenkunde Weiz.
1932 Vermessung durch den Landesverein für Höhlenkunde in der Steiermark.
1951 erste Erkundung durch das Ehepaar Hermann und Regina Hofer.
1952 Entdeckung zahlreicher neuer Gänge durch die Hofers.
27-MÄR-1954 Erklärung zum Naturdenkmal durch das Bundesdenkmalamt.
1955 Entdeckung des Seeparadieses.
08-JUN-1958 Schauhöhle eröffnet.
1984 Höhle wegen des Alters des Hofers für die Öffentlichkeit geschlossen, Sonderführungen nach Vereinbarung.
2001 Übergabe der Höhle an Mag. Fritz Geissler, Restaurierung des Weges und der Elektrizität.
APR-2004 Wiedereröffnung für Kleingruppen nach Anmeldung.

Bemerkungen

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Katerloch, Steiermark, Österreich.
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Das Katerloch ist keine Schauhöhle mehr, aber nach 20 Jahren Schließung ist es nun wieder für kleine Gruppen geöffnet. Gruppen von vier bis zehn Personen können die Höhle nach vorheriger Anmeldung besuchen. Die Touren dauern zwei Stunden und sind eine Art leichtes Höhlentrekking. Höhlenausrüstung ist nicht erforderlich, da die Treppen und Wege noch vorhanden sind, aber geeignete Kleidung und gutes Schuhwerk sind auf jeden Fall empfehlenswert. Die Führer bitten ihre Besucher um „angemessene körperliche Fitness”.

Das Katerloch wurde nach einem Raubvogel benannt, dem Eulenkater, einer lokalen Eulenart. Dies führt zu Missverständnissen, da die meisten Menschen denken, der Name bedeute „Katzenhöhle”. In diesem Fall handelt es sich jedoch um eine lokale Dialektabkürzung des Namens der Eule, sodass der Name der Höhle „Eulengrotte” bedeutet.

Der Eingang ist ein riesiges offenes Portal mit Blick auf das Raab-Tal. Die Eingangshalle führt nach unten, mit Geröll und Tropfsteinen, die mit Moos bedeckt sind. Es folgt eine lange Serie von Treppen, die immer tiefer hinab führen. Die Säulen sind riesig, die größte ist 22 m hoch und hat einen Umfang von 46 m, was sie zu einem der größten Stalagmiten Europas macht. Die Höhle ist eigentlich durchgehend mit einer großen Zahl von Tropfsteinen, vor allem Stalaktiten und Stalagmiten, verziert. Seltener sind Höhlenseen mit Kalzitkristallen und Sinterbecken. Die größte Halle ist die Fantasiehalle, die 120 m lang und bis zu 85 m breit ist.

Diese Höhle ist äußerst schön und reich an Tropfsteinen. In vielen Beschreibungen wird sie als „schönste Höhle Österreichs” oder „tropfsteinreichste Höhle Österreichs” bezeichnet. Ein Besuch ist daher trotz des hohen Preises und der Notwendigkeit, einen Termin zu vereinbaren, sehr zu empfehlen. Wir sind uns nicht sicher, ob sie immer noch die schönste Höhle ist (was auch eine Frage der persönlichen Meinung ist), da es neue Entdeckungen gibt, insbesondere die junge Obir-Schauhöhle.

Das Katerloch ist schon sehr lange bekannt, das riesige Höhlenportal ist kaum zu übersehen. Und trotz der abgelegenen Lage wurde sie immer wieder besucht, allerdings natürlich nur im Bereich des Eingangsportals. Es gibt mehrere historische Ansichten der Höhle, die älteste von August Mandel stammt aus dem Jahre 1837. Zu dieser Zeit scheiterte der weitere Vorstoß jedoch an den senkrechten Schächten, man hatte nicht die notwendige Ausrüstung, und sogar Versuche die Höhle mit brennenden Baumstämmen auszuleuchten scheiterte. Die erste ernsthafte Befahrung erfolgte durch Adolf Mayer im Jahre 1899, und noch eine zweite 1906. Er lieferte sehr detaillierte Zeichnungen und Aquarelle ab. 1908 befuhr Hermann Bock die Höhle 1908 und zeichnete den wahrscheinlich ersten Plan des Katerloches. In den nächsten Jahrzehnten gab noch einige andere Befahrungen und auch Entdeckungen von Seitenteilen, aber die Forschung war durch zwei Weltkriege recht gering.

Die Situation änderte sich grundlegend, als die frisch verheirateten Hermann und Regina Hofer 1950 auf ihrer verlängerter Hochzeitsreise ins Dürntal kamen. Zuerst waren sie an der Grasslhöhle und erneuerten die Steiganlagen, bauten die erste elektrische Beleuchtung ein und reinigten von Pechfackeln verrußte Tropfsteine. Sie pachteten die Grasslhöhle und das Katerloch, und eröffneten 1952 die Grasslhöhle als Schauhöhle. Damit finanzierten sie die Forschungsarbeiten im Katerloch. Anfang der 50er Jahren entdeckten sie dort mehrfach Neuland, was schließlich dazu führte, dass das Bundesdenkmalamt das Katerloch zum Naturdenkmal erklärte. Die beiden lebten oft wochenlang in der Hütte vor der Höhle und in festen Biwaks in der Höhle, und forschten und bauten gleichzeitig Treppen um den Zugang zu erleichtern. Schließlich wurde noch elektrisches Licht eingebaut und die Höhle 1958 als Schauhöhle eröffnet. Diese Führung war eine richtige Schauhöhlenführung erforderte jedoch das Erklettern mehrerer fest installierten Leiter, war also sicherlich nicht für jeden geeignet. Nach fast 30 Jahren Schauhöhlenbetrieb, wurde die Schauhöhle 1984 von den beiden bereits über 70-Jährigen geschlossen. Sie boten nur in Ausnahmefällen noch Sonderführungen an.

In den 90er Jahren kommt Mag. Fritz Geissler an die Höhle und bekommt tatsächlich eine der seltenen Sonderführungen. Er versteht sich sehr gut mit Hermann Hofer und wird von diesem in die Höhle eingeführt. Nach dem Tod Hofers 2003 saniert er Führungsweg, Eisentreppen, Elektrik, und Infrastruktur umfassend und eröffnet die Höle offiziell wieder in 2004. Seither gibt es keine Eisenleitern mehr und die Begehung ist deutlich einfacher, aber dennoch die der große Höhenunterschied anstrengend und die ungleichen Stufen erfordern Aufmerksamkeit. Deshalb ist das Mitbringen jeglicher Taschen und auch von Smartphone oder Fotoapparat verboten. Die müssen alle im Höhlenhaus am Portal bleiben. Das ist einer der wenigen Fälle wo ein Fotografierverbot tatsächlich sinnvoll und nachvollziehbar erklärt wird.

Dies ist zweifellos eine der schönsten Höhlen, die wir je besucht haben.

Sie gehört Herman und Regina Hofer, denen alle Ehre für die Entdeckung und die anschließende Eröffnung als Schauhöhle gebührt. Bevor wir unter die Erde gingen, hörten wir eine Tonbandaufnahme in englischer Sprache, in der uns erklärt wurde, was wir in der Höhle tun durften und was nicht und dass all diese Schönheit wirklich das Werk Gottes sei. Uns wurde gesagt, dass diese Aufnahme für ausländische Touristen in sieben verschiedenen Sprachen angefertigt worden war. Kinder unter 1,50 m dürfen die Höhle nicht betreten, ebenso wenig wie Menschen mit Herzerkrankungen, Asthma usw. Handtaschen, Radios usw. dürfen nicht mitgenommen werden, und für diejenigen, die es wünschen, wird Schutzkleidung zur Verfügung gestellt. Ein Teil der Einnahmen aus dieser Höhle fließt in weitere Erkundungen.

Die Eingangshalle ist wirklich riesig, etwa 60 m breit, und am Ende befindet sich ein kurzer Gang, der zu dem neu entdeckten Teil führt.

Da wurde uns klar, warum es so strenge Vorschriften für den Zugang zur Höhle gibt, denn wir mussten eine 20 m lange Eisenleiter hinabsteigen, und das war nicht die einzige in der Höhle. Dennoch scheinen die meisten Besucher damit gut zurechtzukommen, sogar die Damen in ihren Sonntagskleidern!

Dann bekamen wir einen ersten Eindruck davon, was für eine Höhle das Katerloch ist. Bald gelangten wir in die Fantasiehalle, die 109 m tief, 76 m breit und 13 m hoch ist und voller wunderschöner Stalaktiten und Stalagmiten ist, von denen die meisten zu Säulen zusammengewachsen sind.

Oben in dieser Kammer sahen wir das Loch, durch das Herman und Regina Hofer hereingekommen waren, um diesen Teil der Höhle zu entdecken.

Wir gingen beeindruckt durch diese wunderschöne Kammer, aber es sollte noch mehr kommen. Wir stiegen eine schmale Leiter hinunter in einen Teil, der als Seeparadies bekannt ist und aus einem etwa 10 m breiten See mit einer riesigen Säule darin besteht, die auf verschiedene Weise beleuchtet wird, um die schönsten Effekte zu erzielen. Es war wirklich ein atemberaubender Anblick, vor allem mit der strengen Gestalt von Herrn Hofer im Hintergrund, der die Geschichte ihrer Entdeckung erzählte.

Erst wenn man wieder hinauf geht, wird einem bewusst, wie viele Stufen man hinuntergestiegen ist und wie viel liebevolle Arbeit und Geduld nötig waren, um diesen wunderbaren Ort zu etwas zu machen, das die Öffentlichkeit bewundern kann.


Text von Tony und Anne Oldham (Juli 1964). Mit freundlicher Genehmigung.