Lurgrotte Peggau


Touristische Informationen:

Ort: Lurgrottenstrasse 1/2, 8120 Peggau.
25 km nördlich von Graz. Bei Peggau in der Steiermark, direkt an der Bundesstraße S35 zwischen Bruck/Mur und Graz.
(47.2162983, 15.3433740)
Öffnungszeiten: APR bis OCT täglich 10-16.
Führungen: Werktags 11, 14, 15, Wochenende stündlich zur vollen Stunde, Sommerferien täglich stündlich zur vollen Stunde.
Abenteuerführungen: DEC bis MAR Sa, So 9:45, nur mit Reservierung.
[2025]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 12, Kinder (15-17) EUR 8,50, Kinder (0-14) EUR 8.
Groups (20+): Erwachsene EUR 10, Kinder (15-17) EUR 7,50, Kinder (0-14) EUR 7.
Long tour: Erwachsene EUR 17, Kinder (15-17) EUR 11,50, Kinder (0-14) EUR 11.
Groups (20+): Erwachsene EUR 15, Kinder (15-17) EUR 9,50, Kinder (0-14) EUR 9.
Abenteuerführungen: Per Person EUR 80.
[2025]
Typ: SpeleologyKarsthöhle SpeleologyAktive Wasserhöhle
Licht: LightLED
Dimension: L=6,000 m, VR=259 m, T=10 °C, A=420 m ü.A.
Führungen: Normale Führung: L=2,000 m, D=1 h, Min=2.
Lange Führung: L=4,000 m, St=450, D=2 h, Min=10.
Abenteuerführung: L=8,000 m, D=5-6 h, Min=6, Max=10.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Ralf Benischke (1994): Festschrift Lurgrotte 1894-1994, 332 pp 82 B&W & 14 colour photos 4 surveys.
Im Jahr 1894 wurde diese Höhle weltberühmt, als 7 Höhlenforscher eine Woche lang von einer Sturzflut eingeschlossen wurden. Dieses Buch erzählt die Geschichte der Rettung mit Auszügen und Fotos aus alten Zeitungen, Tagebüchern usw. Die Geschichte der Erforschung, Geologie und Hydrologie, Flora und Fauna usw. werden in dieser ausführlichen Monografie behandelt. Trevor Shaw beschreibt einige frühe Höhlen-"Briefmarken", die verkauft wurden, um Gelder für die Erkundungsarbeit zu sammeln. Schön produziert auf Kunstdruckpapier SB Deutsch - German
Adresse: Lurgrottengesellschaft Peggau, Lurgrottenstrasse 1/2, 8120 Peggau, Cell: +43-68023-24281. E-mail:
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt.
Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden.
Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste.

Geschichte

1601 erste Abbildung des Höhleneingangs.
1822 erste Erwähnung.
01-APR-1894 Max Brunello, ein italienischer Höhlenforscher, erkundet den Semriach-Eingang der Höhle.
1894 sieben Höhlenforscher werden durch eine Sturzflut eine Woche lang unter der Erde eingeschlossen.
29-APR-1896 sechs Höhlenforscher werden durch ein Hochwasser in der Höhle eingeschlossen.
1912 Gründung der Lurgrottengesellschaft, einer Gesellschaft zur Erschließung der Höhle.
1913 wurde der Zugang von Peggau aus durch einen Entwässerungsstollen geschaffen.
1924 wird die Verbindung zwischen dem Peggauer und dem Semriacher Teil entdeckt.
1935 erste Durchquerung von Peggau nach Semriach, durch J. Gangl und 15 weitere Höhlenforscher.
1937 Beginn der Erschließung des Peggauer Teils.
1957 Schauhöhle Lurgrotte Peggau eröffnet.
1962 Höhlendurchgang mit einer Länge von 5 km erschlossen und eröffnet.
1963 ein Jahrhundert-Hochwasser zerstört die Wege, die aber bald wieder instand gesetzt werden.
1975 erneut beschädigt ein Hochwasser die Wege, diesmal werden die Wege nicht wiederhergestellt.
2025 neue LED Beleuchtung installiert.

Bemerkungen

Die Lurgrotte gilt als Österreichs größte und schönste Tropfsteinhöhle. Es handelt sich um eine Durchgangshöhle und aktive Flusshöhle. Das Wasser des Lurbachs tritt in der Nähe von Semriach auf 640 m ü.A. in die Höhle ein und tritt in der Nähe von Peggau auf 400 m ü.A. wieder aus. Das Höhlensystem dazwischen ist 6 km lang, an beiden Enden der Höhle befindet sich eine Schauhöhle. Die Schauhöhle bei Semriach befindet sich in Privatbesitz, die Schauhöhle bei Peggau wird von einem Höhlenverein betrieben. Die Beschreibung auf dieser Seite bezieht sich auf die Schauhöhle bei Peggau.

Auf dieser Seite war ursprünglich nur eine Quelle zu sehen, die Quelle des Wassers, das bei Semriach in die Höhle fließt. Im Jahr 1913 stieß ein Entwässerungstunnel auf die Höhle hinter der Quelle und machte sie so von Peggau aus zugänglich. Im Jahr 1924 wurden die beiden Höhlensysteme miteinander verbunden. Elf Jahre später, im Jahr 1935, wurde die erste Durchquerung vom Steirischen Höhlenklub unter der Leitung von J. Gangl durchgeführt. Die Forscher konnten nun die Höhle von Peggau nach Semriach durchklettern.

Die Erschließung der Höhle als Schauhöhle begann nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Zu dieser Zeit gab es nur eine Schauhöhle, und es dauerte fast 20 Jahre, bis die Wege durch die Höhle fertiggestellt waren. In den 1960er Jahren war es möglich, die Höhle bis zum anderen Ende zu durchqueren, eine 5 km lange Tour, aber die häufigen Überschwemmungen zerstörten Teile des Weges. Nach einigen Reparaturen erkannte man schließlich die Sinnlosigkeit und seit Mitte der 1970er Jahre gibt es keine regulären Führungen mehr. Vor einigen Jahrzehnten wurden noch Durchquerungen angeboten, wobei der größte Teil der Tour auf den leicht verfallenen Wegen zurückgelegt wurde. Die Abschnitte, an denen der Weg zerstört war, sind leichte cave trekking Touren, durch den Höhlenfluss ähnlich wie einfache Canyoning Touren. Leider verachten sich die derzeitigen Betreiber der beiden Schauhöhlen gegenseitig, sodass zwar jeder spezielle Führungen in den unausgebauten Teil, aber nicht bis zur anderen Schauhöhle.

Von dieser Seite aus kann man 2 km des Höhlengangs besichtigen. Es gibt eine normale Tour, die 1 km mit elektrischem Licht zeigt. Da man den gleichen Weg zurück gehen muss ist die Wegstrecke natürlich 2 km. Diese Tour wird stündlich angeboten und erfordert keine Voranmeldung. Die lange Tour zeigt die gesamten 2 km, aber im zweiten Teil gibt es kein Licht, die Besucher werden mit LED Lampen ausgestattet. Es ist auch erlaubt eigene Lampen mitzubringen, wir empfehlen deshalb eine lichtstarke Kopflampe. Die Betreiber weisen darauf hin, dass Fackeln und Öllampen nicht erlaubt sind, es scheint so zu sein, dass Besucher dachten das wäre eine gute Idee. Generell sind natürlich wie immer nur Lampen erlaubt die keine Abgase oder Ruß produzieren, eine moderne LED Lampe liegt nahe. Außerdem sollte man sich für diese Tour mindestens 2 Tage im Voraus anmelden und eine Mindestteilnehmerzahl von 10 ist nötig. Von Dezember bis März gibt es auch eine Abenteuerführung in den historischen Teil, der nur teilweise erschlossen ist und über kein elektrisches Licht verfügt. Sie wird deshalb nur im Winter angeboten, weil dann Starkregen nicht möglich sind und deshalb keine Hochwassergefahr besteht. Die Tour erforscht die Höhle bis zu 4 km tief, woraus sich eine gesamtlänge von 8 km ergibt. Höhlenausrüstung einschließlich Schlaz und Helm wird gestellt. Mitbringen sollte man Kleidung zum Wechseln, Handtuch, Plastiktüte für die nasse kleidung, gute Bergschuhe oder Gummistiefel, Knieschone und Handschuhe. Fotografieren ist erlaubt, wir denken aber, dass eine wasserdichte Kamera eine gute Idee ist.

Die Eintrittskarte für die Höhle beinhaltet auch den Besuch des Urgeschichtlichen Museums Peggau. Es gibt auch eine Ausstellung namens Eiszeitliche Rentierjägerstation, die sich im Inneren der Eingangshalle befindet. Hier werden Funde ausgestellt, die bei archäologischen Ausgraben an dieser Stelle gefunden wurden. Eine 7 m dicke Schicht aus Sediment wurde in einem Zeitraum von 160,000 Jahren abgelagert. Die Funde stammen aus einer 30,000 Jahre alten Schicht die Steinartefakte aus Quarz und einen Rentierknochen mit deutlichen Zerlegungsspuren enthielt. Deshalb wird vermutet, dass der Höhleneingang von eiszeitlichen Rentierjägern als Lagerplatz genutzt wurde. Und am Eingang befindet sich auch ein Höhlenmuseum. Die Höhle wird regelmäßig für Rettungsübungen der Höhlenrettung des VÖH, des österreichischen Höhlenforscherverbandes, genutzt.