Kaiserliche Schatzkammer


Touristische Informationen:

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Reichskrone, Kaiserliche Schatzkammer, Hofburg, Wien Österreich. Public Domain.
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Reichskrone, Kaiserliche Schatzkammer, Hofburg, Wien Österreich. Public Domain.
Ort: Hofburg, Schweizerhof, 1010 Wien.
U-Bahnlinie U3 bis Station Volkstheater. Straßenbahnlinie D bis Station Burgring/Kunsthistorisches Museum.
(48.206999, 16.366133)
Öffnungszeiten: Ganzjährig Mo, Mi-So, Fei 9-17:30.
[2025]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 18, Kinder (0-19) frei, Studenten (-25) EUR 14, Senioren EUR 14, Behinderte EUR 14.
Audioguide EUR 5.
[2025]
Typ: SubterraneaGewölbe
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:  
Führungen: Audioguide Deutsch - German English Français - French Italiano - Italian русский - Russian Español - Spanish Chinese Українська - Ukrainian
Fotografieren: erlaubt, mit Einschränkungen
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Manfred Leithe-Jasper, Rudolf Distelberger (2004): The Kunsthistorisches Museum Vienna: The Imperial and Ecclesiastical Treasury, Vienna: Scala Publishers. ISBN 978-3406429385. Reprint: 2022, C.H.BECK. ISBN 978-3-406-59177-8. online
Adresse: Kaiserliche Schatzkammer Wien, Hofburg, Schweizerhof, 1010 Wien, Tel: +43-1-525-24-4409. E-mail:
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Geschichte

14th century gold and silver utensils, coins, precious stones and jewellery, as well as the documents and insignia of the House of Habsburg stored in secure vaults next to the castle chapel.
~1600 a separate wing, the so-called "Kunsthaus", was built in the north-west of the Hofburg.
1794-1800 as a result of the Napoleonic Wars the insignia, jewels and vestments of the Holy Roman Empire relocated from Nuremberg and Aachen to Vienna.
1806 End of the Holy Roman Empire.
1928 reopened after World War I.
1954 reopened after World War II, Reichsinsignien returned.
1983-1987 comprehensive renovation of the treasury.

Bemerkungen

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Geistliche Schatzkammer, Ornate, Kaiserliche Schatzkammer, Hofburg, Wien Österreich. Public Domain.
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Habsburg-Lothringischer Hausschatz, Kaiserliche Schatzkammer, Hofburg, Wien Österreich. Public Domain.
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Aquamarin, 492 Karat, Kaiserliche Schatzkammer, Hofburg, Wien Österreich. Public Domain.
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Messornat des Ordens vom Goldenen Vlies, Kaiserliche Schatzkammer, Hofburg, Wien Österreich. Public Domain.

Die Kaiserliche Schatzkammer ist streng genommen nicht unterirdisch, aber sie ist definitiv ein Tresor. Sie befindet sich in der Wiener Hofburg, der ehemaligen Residenz im Stadtzentrum. Dieses Gewölbe gilt als die bedeutendste Schatzkammer der Welt. Er enthält zwei Kaiserkronen sowie den Burgunderschatz und den Schatz des Ordens vom Goldenen Vlies.

Die Krone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ist das Glanzstück der Sammlung. Die achteckige Krone hatte hohen Symbolcharakter und weist zahlreiche biblische Anspielungen auf. Sie entstand in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts und wurde ab diesem Zeitpunkt von den Kaisern des Reiches getragen. Sie ist eines der Elemente der Reichskleinodien, auch Reichsinsignien oder Reichsschatz genannt. Die anderen befinden sich ebenfalls hier: der Reichsapfel, die Heilige Lanze, das Reichskreuz und das Reichsschwert. Zuerst hatten die Reichsinsignien keinen festen Aufbewahrungsort und begleiteten den Herrscher auf seinen Reisen durch das Reich. Von 1424 bis 1796 wurden sie in Nürnberg aufbewahrt. Als französische Truppen am 9. August 1796 Nürnberg erreichten, waren sie bereits nach Regensburg verlegt worden, verblieben bis 1800 im Kloster St. Emmeram und wurden dann weiter nach Wien verlagert. Aufgrund der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches weigerten sich die Habsburger, sie zurückzugeben. Schließlich wurden sie von den Nazis vor dem Zweiten Weltkrieg, als sie Österreich besetzten, nach Deutschland zurückgebracht. Sie verbrachten die Kriegsjahre in Nürnberg und wurden im Germanischen Nationalmuseum ausgestellt. Diese Geschichte wird ausführlich auf der Seite SubterraneaNürnberger Kunstbunker erzählt. Danach wurden sie nach Wien zurückgebracht, Nürnberg hat Kopien.

Die Heilige Lanze hat heute eine gewisse popkulturelle Berühmtheit. Sie ist auch bekannt als die Lanze des Longinus (benannt nach dem Heiligen Longinus), die Lanze des Schicksals oder der Heilige Speer. Der Legende nach wurde sie benutzt, um die Seite von Jesus zu durchbohren, als er während seiner Kreuzigung am Kreuz hing. Später wurde einer der Nägel, mit denen Jesus an das Kreuz genagelt wurde, darin eingebettet. In Indiana Jones ist er einer der "magischen" Gegenstände, die die Nazis zu finden versuchen. In The Librarian: Quest for the Spear, Constantine, der Serie Legends of Tomorrow und zahlreichen Computerspielen spielt er eine wichtige Rolle. Das ist alles Unsinn, er ist nie verloren gegangen, er ist nicht magisch, und er ist eigentlich viel jünger, er wurde in langobardischer Zeit, im 8. oder 9. Jahrhundert, hergestellt. Damals war die Herstellung von gefälschten Reliquien ein blühender Wirtschaftszweig.

Die zweite wichtige Krone ist die österreichische Kaiserkrone, die 1602 als Privatkrone für Kaiser Rudolf II (*1552-✝1612) angefertigt wurde. Ab 1804 diente sie als Krone des neu geschaffenen österreichischen Kaiserreichs, doch wurde kein österreichischer Kaiser jemals damit gekrönt.

Der Burgunderschatz stammt aus dem 15. Jahrhundert und kam durch die Heirat Marias von Burgund mit dem Erzherzog und späteren Kaiser Maximilian I. in den Besitz der Habsburger. Der Orden vom Goldenen Vlies war der ranghöchste Orden der Habsburger Monarchie, sein Schatz enthält vor allem religiöse Gegenstände. Er enthält Kunstgegenstände aus dem Besitz Karls des Kühnen sowie Ordenskleider und Messgewänder mit feinen Stickereien, die heute kaum nachgeahmt werden können.

Zwei Objekte wurden in früheren Jahrhunderten als so einzigartig angesehen, dass sie zu unveräußerlichen Erbstücken des Hauses Österreich erklärt wurden. Der erste ist ein riesiger Narwalzahn, der Stoßzahn eines Narwals (Monodon monoceros). Man glaubte, er sei ein Einhornhorn und besitze magische Eigenschaften. Das zweite Stück ist eine spätantike Achatschale, die für den legendären Heiligen Gral gehalten wird. Es handelt sich um einen von zahlreichen Heiligen Gralen, und eigentlich ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass Jesus, der Sohn eines Zimmermanns, einen so seltenen und kostbaren Gegenstand besaß.