Bärenhöhle Oberammergau


Touristische Informationen:

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Die Baerenhöhle bei Ober-Ammergau, 1820, Lithographie von Carl Heinzmann. Public Domain.
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Oberammergau, Blick vom Bärenloch aus auf den Kofel. Public Domain.
Ort: B23, 82487 Oberammergau.
(47.5839249, 11.0756475)
Öffnungszeiten: frei zugänglich.
[2024]
Eintrittspreise: frei.
[2024]
Typ: SpeleologyErosionshöhle
Licht: Taschenlampe mitbringen
Dimension: A=837 m asl.
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Mathias Flurl (1792): Beschreibung der Gebirge von Baiern und der oberen Pfalz, unveränderter Nachdruck, herausgegeben durch die Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie, VFMG e.V. Heidelberg 1972.
Anselm Andreas Caspar Cammerer (1832): Naturwunder, Orts- und Länder-Merkwürdigkeiten des Königreiches Bayern für Vaterlandsfreunde, sowie für kunst- und naturliebende Reisende, Kempten 1832.
Adresse: Tourist Information Oberammergau, Eugen-Papst-Str. 9a, 82487 Oberammergau, Tel: +49-8822-922740. E-mail:
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Geschichte

1792 erste schriftliche Erwähnung durch Mathias Flurl.
1832 Beschreibung durch Anselm Andreas Caspar Cammerer.
2013 nach einem Bergsturz wird der Weg gesperrt.
2015 Weg wird zurückgebaut.

Bemerkungen

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Bärenhöhle Oberammergau, Deutschland. Public Domain.
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Bärenhöhle Oberammergau, Deutschland. Public Domain.

Die Bärenhöhle Oberammergau ist eine frei zugängliche und sehr leicht erreichbare Halbhöhle, in einem Kalksteinkliff direkt an der B23 am südlichen Ortsrand von Oberammergau. Bärenhöhle ist einer von den Namen, die sehr häufig für Höhlen verwendet werden. Leider kommt es dabei leicht zu Verwechslungen, deshalb verwenden wir hier den Namenszusatz "Oberammergau". Tatsächlich heiß die Höhle einfach Bärenhöhle, in älteren Beschreibungen auch Bärenloch.

Wie schon erwähnt ist die Höhle sehr gut erschlossen und befindet sich direkt an einem Tourismushotspot. Trotzdem wird sie kaum besucht, was sie einerseits zu einem Geheimtipp macht und zudem den Besuch sehr viel angenehmer macht. Wir denken, diese Tatsache ist auf drei Faktoren zurückzuführen: die Höhle wird wenig beworben, der Aufstieg ist zwar kurz aber steil, und die Leute sind auf Mainstream-Sehenswürdigkeiten eingeschossen.

Doch nach so viel Einleitung zur Höhle selbst. Die Bärenhöhle befindet sich hoch über dem Tal und ist eine große Halbhöhle in der Kalksteinfelswand. Das große Portal ist schon von weitem zu sehen. Es hat eine eher schmale, dreieckige Form. Vom Parkplatz muss man zuerst die Bundesstraße überqueren, Vorsicht die Autos fahren 100 km/h und rechnen nicht mit Fußgängern. Nun muss man einen steilen Wanderweg in Serpentinen zur Höhle ansteigen.

Bis 2013 gab es einen guten Wanderweg der im Zickzack bis zur Höhle führte, teilweise mit Stufen. Im Herbst 2013 kam es jedoch zu einem etwas größeren Bergsturz, und der Weg wurde erstmal gesperrt. Anscheinend besitzen Leute, oder eben der Bauausschuss des Gemeinderates, kein Gedächtnis, sie waren von der Tatsache, dass es an senkrechten Felswänden dazu kommen kann, dass Steine hinunterfallen, völlig überrascht und erschreckt. Als ob das noch nie passiert wäre. In ihrer Panik und um eine mögliche Haftung der (verarmten) Gemeinde auszuschließen wurde beschlossen den Weg zurückzubauen. Nun gibt es also keinen Weg mehr, auch wenn der Rückbau eher unvollständig war, und man leicht dem nicht-Weg folgen kann. Man tut es eben auf eigene Gefahr. Wer möchte, kann gerne einen Helm aufsetzen.

Die Höhle selbst ist recht klein, manche bemerken, dass man eigentlich keine Lampe benötigt. Wir empfehlen trotzdem unbedingt eine Lampe mitzunehmen, man möchte schließlich in die eine oder andere dunkle Ecke leuchten. Der Höhlenboden steigt auch in der Höhle weiter steil an und man kann gut erkennen, dass sie entlang einer Kluft angelegt ist. Vom Portal hat man einen schönen Blick auf den Kofel (1342 m asl) auf der gegenüberliegenden Talseite.

Die Höhle besitzt zwei christliche Kunstwerke, obwohl es keine Höhlenkirche ist. Das erste ist eine Kopie eines Ölgemäldes von Johannes Andreas Wolff, das die Gründung des Klosters Ettal durch Kaiser Ludwig den Bayern im Jahr 1330 darstellt. Dies ist die Straße von Oberammergau nach Ettal, und dieses Bild erbittet die Fürsprache Mariens für alle, die hier unterwegs sind. Es befindet sich am Fuß der Kalksteinwand in einer gehauenen Nische. Weiter oben, mitten im Portal, steht eine Statue von Jesus auf einem kleinen gemauerten Sockel. Die Statue ist fast lebensgroß, besitzt einen Strahlenkranz um den Kopf und hält eine rot-weiße Fahne. Sie wird auch als Auferstehungsfigur bezeichnet. Über ihr Alter und ihre Herkunft ist nichts bekannt, auf einer Lithografie von 1820 ist sie nicht zu sehen, auf der Postkarte von 1905 allerdings schon.