Themenweg Unterirdische Schandtauber


Touristische Informationen:

Ort: Bahnhof Schrozberg.
(49.346849, 9.974799)
Öffnungszeiten: keine Einschränkungen.
[2022]
Eintrittspreise: frei.
[2022]
Typ: KarstKarstwanderweg
Licht: nicht notwendig
Dimension: L=18.2 km, D=4.5 h, VR=11 m.
Schandtauberhöhle: L=1.103 m.
Fuchslabyrinth: L=14.261 m.
Schandtauberhöhle 2: L=3.616 m.
Schandtauberhöhle 1: L=1.103 m.
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Andreas Hoydem (1987): Karst und Höhlen im Einzugsgebiet des Schandtauber-Höhlensystems, Beiträge zur Höhlen- und Karstkunde in Südwestdeutschland Nr. 31, S. 13-23, Stuttgart März 1987.
Michael Ross (2021): Der Themenweg "Unterirdische Schandtauber" zwischen Schrozberg und Rotherburg ob der Tauber, Mitt. Verb. dt. Höhlen- und Karstforscher, 67(2), München 2021, 42-48. pdf
Adresse:
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Geschichte

07-JAN-1973 Schandtauberhöhle erstmals befahren.
1984 Schandtauberhöhle unter Naturschutz gestellt.
SEP-2021 Themenweg der Öffentlichkeit übergeben.

Bemerkungen

Der Themenweg Unterirdische Schandtauber zwischen Blaufelden und Schrozberg ist ein karstkundlicher Wanderweg, der dem unterirdischen Verlauf der Schandtauber folgt. Die Schandtauber ist ein Fluß der nur knapp 13 km lang ist, ein linker Zufluss der Tauber. Der Name stammt aus dem althochdeutsch, „Schantauber“ bedeutet kurze Tauber. Die Schandtauber entspringt auf der Hohenloher Ebene, etwa einen Kilometer südlich von Blaufelden-Gammesfeld in einem kleinen Wäldchen. In der Nähe von Bettenfeld gibt es eine weitere Karstquelle, die der Schandtauber das meiste Wasser liefert. Das Wasser wird an der Quelle aufgestaut und bildet so einen typischen blaugefärbten Quelltopf. Aufgrund der deutlich größeren Schüttung und weil der Oberlauf der Schandtauber oft trocken fällt, wird diese Quelle auch oft als eigentlich Quelle der Schandtauber betrachtet. Die Karstquelle entspringt aus einem großen Höhlensystem, der Schandtauberhöhle, die jedoch vollständig mit Wasser erfüllt und von hier aus nicht zugänglich ist.

Die effektive Einzugsgebietsgrenze der Quellen weicht stark von den Talscheidelinien ab, die man in der Landschaft erkennen kann. Diese stammen noch aus der Zeit bevor die Entwässerung in den Untergrund verlegt wurde. Der Brettach-Zufluss Wiesenbach verliert durch Versickerung im Bachbett Wasser, das in die Schandtauber fließt, ebenso die Jagst. Insgesamt entwässern 41 km² des rechtsseitigen Einzugsgebietes der Brettach und 87 km² des Jagst-Einzugsgebietes zumindest teilweise in die Schandtauber. Man spricht vom

Das Thema des Karstwanderwegs ist der unterirdische Flußlauf der Schandtauber bevor sie in Bettenfeld zutage tritt. Das ganze Gebiet ist verkarstet, mit diversen Karsterscheinungen im Einzugsgebiet, von denen einige Stationen auf dem Weg sind. Die wichtigste davon, die Schandtauberhöhle, ist aus naheliegenden Gründen nicht zugänglich: der Gang ist eher klein und zur Hälfte mit Wasser erfüllt, eine Befahrung ist anstrengend und gefährlich. Doch in zwei Dolinen am Weg steht Wasser, das als Teil der Schandtauber betrachtet wird. Auch Höhleneingänge und Schächte, sowie Schlucklöcher haben immer eine Verbindung zum unterirdischen Lauf der Schandtauber.

Die Schandtauberhöhle wurde 1972 bei Steinbrucharbeiten in der Nähe von Bettenfeld entdeckt, besser gesagt ein trockener Zugang zur Höhle. Am 7. Januar 1973 wurde sie erstmals von Höhlenforschern der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Stuttgart e.V befahren. Sie entdeckten einen Bach in der Höhle und konnten diesem in beide Richtungen folgen. Bald wurde klar, dass es sich bei diesem Bach um die unterirdische Schandtauber handelte. Inzwischen sind in diesem Gebiet diverse Höhlen erforscht worden, die Schandtauberhöhle 2, das Fuchslabyrinth, das Ölloch, die Rohrbrunnenhöhle und die Gammesfelder Höhle. Alle stellen einen Teil der unterirdischen Schandtauber dar. Die Verbindung wurde durch Färbeversuche nachgewiesen, konnte jedoch wegen verstürzten Verbindungen nicht befahren werden. Und obwohl nur Teile des Höhlensystems befahrbar sind, ist das Fuchslabyrinth 14 km lang und die drittlängste Höhle Deutschlands.

Der Themenweg wurde von der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Stuttgart e.V. errichtet. Neben ehrenamtlicher Arbeit, Förderung durch den VdHK, LHK und LEADER, sammelten sie über das Spendenportal betterplace.org 15.000 € zur Finanzierung des Projekts. Damit konnten 8 Erzählstationen errichtet werden, die jeweils aus Tafeln mit Grafiken und Erklärungstexten sowie aus einer Anlage zum Abspielen von Audioclips mit Erläuterungen und Erlebnisberichten besteht. Deshalb werden sie als Erzählstationen bezeichnet. Nicht ganz zufällig erfolgte das Projekt im Internationalen Jahr für Höhlen und Karst 2021. Damit ist der Themenweg eine jederzeit öffentlich zugängliche Dokumentation von über 40 Jahren Höhlenforschung in der östlichen Hohenloher Ebene. Ein recht unterhaltsamer Bericht über die diversen Hürden bei der Erstellung des Weges erschien 2021 in den Verbandsmitteilungen des VdHK.