Ort: |
Pichlerstraße 76, 89150 Laichingen.
Am Ortsrand von Laichingen, an der Umgehungsstraße. Erreichbar am besten von der Laichinger Tiefenhöhle. (48.488563, 9.706149) |
Öffnungszeiten: |
keine Einschränkungen. [2023] |
Eintrittspreise: |
frei. [2023] |
Typ: | Doline |
Licht: | nicht notwendig |
Dimension: | Ø=55 m, VR=10 m. |
Führungen: | nein |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: |
Helmut Frank (1967):
Vogt's Grub Laichingen,
Laichinger Höhlenfreund, 2(3), S. 14–15.
|
Adresse: | |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
07-MAY-2003 | zum Naturdenkmal ND8425086 erklärt. |
Die Vogt's Grub ist mit einer Tiefe von 10 m und einem Durchmesser von 55 m eine der größten Dolinen auf der Schwäbischen Alb. Dolinen sind in Karstgebieten keine Seltenheit, doch die Schwäbische Alb ist seit dem 7. Jahrhundert besiedelt und die Bauern waren auf ihre Ackerfläche angewiesen. So wurden Dolinen sehr häufig verfüllt, damit die Fläche wieder genutzt werden konnte. Die Vogt's Grub ist jedoch so riesig, dass dies nicht möglich war. Dennoch wurde sie wohl zur Entsorgung von Steinen und Abfall benutzt, auch zum Abdecken wurde sie wohl genutzt, in Unwissenheit der Tatsache das dadurch Krankheitserreger in das Grundwasser eindringen. Auf jeden Fall kann man davon ausgehen, dass die Doline ursprünglich deutlich tiefer war als heute. Nach Erzählungen soll sie ursprünglich etwa 60 Meter Durchmesser und fast die doppelte Tiefe gehabt haben. Ein schriftlicher Nachweis ist dafür jedoch nicht zu finden.
Eine Doline wie diese heißt auf Schwäbisch Erdfall (ausgesprochen Aidfall). Dieser Name weist auch schon auf die Entstehungsweise hin, die Erde ist hinuntergefallen. Derartige, relativ steilwandige Dolinen entstehen durch den Einsturz eines großen, darunterliegenden Hohlraums, einer Höhle. Man bezeichnet sie auch als Einsturzdolinen.
Die Größe des Erdfalls ist dabei aber nicht nur abhängig von der Größe des eingestürzten Hohlraums, sondern auch von dessen Tiefe. Auch der Einsturz eines großen Hohlraums kann an der Erdoberfläche kaum sichtbar sein, wenn er tief genug passiert. Der nachrückende Fels löst sich aus seinem Verband und bildet Versturzmaterial mit großen und kleinen meist eckigen Blöcken, die sich gegeneinander verkeilen und so kleine Spalten bilden. Das Volumen des ehemaligen Höhlenraums verteilt sich so auf viele kleine Spalten. Doch hier bei Vogts Grub muss ein sehr großer Hohlraum, noch dazu relativ nahe an der Erdoberfläche, eingestürzt sein.
Die Doline steht heute unter Naturschutz, und da sie nicht bewirtschaftet wird, wachsen Hecken und Bäume ungestört. Durch den steinigen Untergrund, der das Wachstum behindert, und durch Pflegearbeiten der Stadt Laichingen wird sie so weit frei gehalten, dass man von mehreren Stellen am Rand in die Doline hinein schauen kann. Besser ist es sie im Winter zu besuchen, wenn der Blick nicht durch Vegetation behindert wird. Die Doline ist offiziell Teil des Karstwanderwegs Laichingen, liegt jedoch nicht am Rundweg. Vielmehr liegt sie an einer Abzweigung, die an der Tiefenhöhle startet, einfache Strecke 1,5 km. Das ist auch der einfachste Zugang. Wem das zu weit zu Laufen ist, der kann an der Wendeplatte am Ende der Gottlieb-Daimler-Straße oder am Ende der Pichlerstraße parken, die Umgehungsstraße auf der Brücke überqueren und dann links abbiegen. Von hier sind es etwa 500 m/10 Minuten Fußweg.