Ort: |
K30, Hosenbachstraße, 55743 Fischbach (Nahe).
A61 Ausfahrt 51 Bad Kreuznach, B41 Richtung Idar-Oberstein bis Fischbach. A62 Ausfahrt 4 Birkenfeld, B41 über Idar-Oberstein bis Fischbach. Nördlich Idar-Oberstein Ausfahrt Fischbach, durch Fischbach ins Hosenbachtal. Beschildert. Parkplatz links der Straße, Kasse rechts, 300 m/60 Hm/10 Minuten bis zum Eingang des Schaubergwerks. (49.754501, 7.382168) |
Öffnungszeiten: |
MAR bis OCT täglich 10-17, Führungen Mo-Fr 11, 13, 15, Sa, So, Fei, Schulferien 10:15, 12:15, 14:15, 16:15. NOV bis FEB täglich 11-14:30, Führungen Mo-Fr 12, Sa, So, Fei, Schulferien 11:30, 13:30. Beschlossen 24-DEC, 25-DEC. [2022] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 8,50, Kinder (5-16) EUR 5,50, Familie (2+2) EUR 25. Gruppen (10+): Erwachsene EUR 7,50, Kinder (5-16) EUR 5. [2022] |
Typ: | Kupferbergwerk |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen |
Dimension: | T=11° C. |
Führungen: |
D=60 min, St=254, Min=2. V=120,000/a [2000] |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein. Barrierefreie Sonderführungen im Erbstollen. |
Literatur: |
Heinz Walter Wild und Hans-Eugen Bühler (1993):
Das mittelalterliche Kupferbergwerk Fischbach (Nahe),
Geologie, Geschichte, Gewinnung und Verhüttung der Kupfererze
Selbstverlag Dinslaken 1993.
W. Fischer (1970): Die Kupfergrube zu Fischbach a. d. Nahe Aufschluss, Sonderb.19, S.135-52. Heinz Walter Wild (1971): Das Kupfererzbergwerk bei Fischbach an der Nahe Aufschluss, Jg.22, Nr.4, S.129-34. Heinz Walter Wild (1976): Zur Geschichte des Kupferbergwerks bei Fischbach/ Nahe Aufschluss, Jg.27, Nr.5, S.191-95. Heinz Walter Wild (1977): Das Hosenberger Revier: Die Kupferlagerstätte und das Kupferbergwerk bei Fischbach Lapis, Jg.2, Nr.6, S.14-17. |
Adresse: | Historisches Kupferbergwerk Fischbach, K30, Hosenbachstraße, 55743 Fischbach (Nahe), Tel: +49-6784-2304, Fax: +49-6784-981111. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1461 | Fischbacher Bergrevier wird eine Freiheit verliehen, erste urkundliche Erwähnung. |
1473 | Der Graf von Sponheim und der Wild- und Rheingraf der Kyrburg bei Kirn einigen sich darauf, dass jedem die Hälfte des gewonnenen Erzes und des Zehnten zustehen solle. |
1544 | Beschreibung durch Sebastian Münster (1489-1552) in seiner Cosmographia. |
1572 | verkauft an Hans Langnauer und Mitgewerken und Dr. Gregor Henning aus Augsburg. |
1624 | Bergbau wegen des Dreißigjährigen Kriegs eingestellt. |
1697 | Bergbau durch Johannes Hehner und Genossen aus Friesburg/Grafschaft Nassau wieder aufgenommen. |
1792 | Bergbau endet mit der französischen Besetzung. |
1825 | öffentliche Versteigerung des Bergwerkes. |
1841 | Gelände des Bergwerks verkauft. |
1934 | Untersuchungen durch die Deutsche Montangesellschaft. |
1975 | als Schaubergwerk geöffnet. |
Das Gestein ist andesitisch und stammt aus dem unteren Perm. Die hydrothermale Kupfersulfidlagerstätte bildete sich Post-Variszisch. Die Kupfererze treten sowohl im Gestein verteilt, als Füllungen von kleinen Hohlräumen, als auch in Erzgängen auf.
Das Historische Kupferbergwerk Fischbach ist ein typisches mittelalterliches KUpferbergwerk, in dem Malachit und Azurit abgebaut wurden. Der Bergbau im Bergrevier Herrstein begann nachweislich vor über 600 Jahren. Die erste urkundliche Erwähnung ist die Verleihung einer Bergfreiheit im Jahr 1461, das Dokument erwähnt allerdings, dass Kupfer aus diesem Revier bereits seit 1400 in Allenbach verhüttet wurde. Im 18ten Jahrhundert hatte der Bergbau seine Blütezeit und war Mittelpunkt einer überregional bedeutenden Kupferindustrie. Das Bergwerk wurde damals als Hosenberger Bergwerk bezeichnet. Der Hosenberg gehörte jedoch dem Grafen von Sponheim und dem Wild- und Rheingrafen der Kyrburg bei Kirn gemeinsam. Sie einigten sich im Jahre 1473 in einem Teilungsvertrag darauf, dass jedem die Hälfte des gewonnenen Erzes und des Zehnten zustehen solle. Die Sponheimer waren mit dem Haus Habsburg-Tirol verwandt und übernahmen von ihnen die berühmte Schwazer Bergordnung fast unverändert.
Ursprünglich wurde der Bergbau durch die Landesherren betrieben. Ab 1461 wurde jedoch privatisiert und so wurde der Hosenberg und die Allenbach und Fischbach von Johann von Rendsdorf und Hermann Smelt übernommen. Sie verkauften ihr Kupfer unter anderem nach Dinant und nach Nürnberg. Die belgischen Messingerzeugnisse enthielten wegen der hohen Qualität des Hosenberger Kupfers mehr als die üblichen 30 % Zink, was zu besonders guter Verarbeitbarkeit und einem besonderen Feuer oder Goldglanz führte. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Bergbau ausgeweitet und es kam zur Zuwanderung von Bergleuten aus Sachsen, Thüringen, dem Elsass, Tirol und der Steiermark. Schließlich wurde 1572 an Hans Langnauer und Mitgewerken und Dr. Gregor Henning aus Augsburg verkauft. Durch den allgemeinen Niedergang des europäischen Bergbaus war es Ende des 16. Jahrhunderts jedoch nicht mehr profitabel. 1624 wurde der Bergbau aufgrund des Dreißigjährigen Kriegs eingestellt und erst 1697 durch Johannes Hehner und Genossen aus Friesburg/Grafschaft Nassau wieder aufgenommen. Der Bergbau endete 1792 mit der französischen Besetzung.
Das letzte Kapitel in der Bergbaugeschichte wurde Anfang des 20. Jahrhunderts geschrieben. Bereits im Ersten Weltkrieg wurde erfolglos versucht den Kupferabbau wieder aufzunehmen. Die Deutsche Montangesellschaft erwarb die Konzession 1928 und 1934, nach der Weltwirtschaftskrise, begann sie mit Untersuchungen. Prof. Dr. Schneiderhöhn und Dr. Kautzsch kamen zu dem Ergebnis, dass noch 72.000 Tonnen Kupfererz mit 1.200 Tonnen Reinkupfer im Bergwerk vorhanden seien. Das war für modernen Bergbau zu wenig. Sie schlugen jedoch vor, dass das Bergwerk nun, da es durch ihre Untersuchungen wieder zugänglich war, als Schaubergwerk geöffnet werden sollte. Im Ergebnis führte das tatsächlich zur Gründung des Förderverein Historisches Kupferbergwerk Fischbach e.V. und zur Eröffnung des Schaubergwerks.
Die Besonderheit dieses bergwerks ist tatsächlich, dass es in der Neuzeit geschlossen war. Die riesigen Abbauhohlräume und die Stollen und Schächten wurden von Hand mit Schlägel und Eisen, dem Gezähe, ergraben. Eine weitere gängige Methode war das Feuersetzen. Erst im 17. Jahrhundert wurde Schwarzpulver eingesetzt. Da das Erz jedoch sehr unregelmäßig war, wurden verschiedenste Verfahren eingesetzt. Bei größeren Mengen wurden durch den sogenannten Weitungsbau oder Stockwerksbau große Hohlräume geschaffen.
Am Bergwerk beginnt der 4,5 Kilometer lange Rundwanderweg Fischbacher Kupferspuren. Durch Wiesen und an Bächen entlang geht es zu diversen Bergbauspuren, wie Ruinen, Stollenmundlöcher und Pingen. Schautafeln erläutern auch die notwendige Holzwirtschaft, das tägliche Leben der Bergleute, Werkzeuge und Kleidung der Bergleute und Hildegard von Bingen. Der Geocache "Glück auf!" GC4CM9E erstreckt sich über 10 Stationen. Für Kinder gibt es ein Quiz, das als PDF von der Website geladen und ausgedruckt werden kann. Ein weiterer Themen-Wanderweg ist der Kupfer-Jaspis-Pfad. Informationen erhalten Sie an der Kasse.