Grube Glasebach


Touristische Informationen:

Ort: Straßberg/Harz
Öffnungszeiten: APR bis OKT Di-Do 10-16, Sa, So 10-17.
[2007]
Eintrittspreise:
Typ: MineFlußspat
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:
Führungen: VR=40 m, D=80 min.
Fotografieren:
Zugänglichkeit:
Literatur:
Adresse: Grube Glasebach, Glasebacher Weg, 06493 Straßberg, Tel: +49-39489-226, Tel: +49-39489-201, Fax: +49-39489-226. E-mail: contact
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Geschichte

~1300 erster Bergbau bei der untergegangenen Siedlung Birnbaum, einige Hundert Meter südlich der Grube Glasebach.
1438 Begin des Bergbaus am Heidelberg nördlich von Straßberg.
1462 erste Schmelzhütte der Stolberger Grafen in Straßberg.
1469 erste Erwähnung des Heidenstollens.
1698 älteste bildliche Darstellung der Grube Glasebach.
1701 Bildung der Großgewerkschaft des Straßberger Bergbaus unter dem neuen Berghauptmann von Utterodt.
1712-1740 Blütezeit des Straßberger Bergbaus unter Bergdirektor Christian Zacharias Koch.
1781 Konkurs, Ende der Bergbaus.
1793 Erwerb der Konkursmasse durch Anhalt, wiederaufnahme des Bergbaus.
1805 endgültiges Ende des Erzbergbaus.
1811 Beginn des Fluoritbergbaus.
1856 Schließung der Grube Glasebach.
1888 Grube Herzogschacht im Biwender Gangzug eröffnet.
1950 Erkundungen in der Grube Glasebach.
1968 erneute Fluoritgewinnung.
1982 Ende der Fluoritgewinnung, Nutzung als Material-und Wetterschacht.
1990 Endgültige Schließung.
1991 Ausbau zum Bergwerksmuseum.
1995 Eröffnung des Bergwerksmuseums Grube Glasebach.
1999 Wiederinbetriebnahme des Kunstrades der Grube Glasebach.

Geologie

Der Straßberg-Neudorfer Gangzug erstreckt sich von 3,5 km westlich von Straßberg über eine Entfernung von 15 km bis Königerode. Eine Schaar von Gängen, die zwischen 45° und 60° nach Norden einfallen, sind mit Fluorit, Quarz und Kalzit gefüllt. Unregelmäßig treten aber viele weiter Minerale auf, Chalkopyrit, Arsenopyrit, Galenit, Shpalenit, Wolframit, Schelit und Siderit. Es handelt sich also um eine polymetallische, hydrothermale Gangmineralisation, die zuerst hauptsächlich wegen der vorhandenen Eisenerze abgebaut wurde, später aber wegen dem zuvor als taubes Gestein betrachteten Fluorit. Der Fluorit bekam erst im 20. Jahrhundert eine wichtige Rolle als Flußmittel und Zuschlagstoff bei der Verhüttung. Die Gänge verändern sich sowohl in ihrer Mächtigkeit als auch in ihrer Zusamensetzung bereits auf kleinstem Raum. Vererzte Partien wurden als Linsen bezeichnet. Die maximale Gangmächtikeit beträgt etwa 30 m. Das Umgebungsgestein besteht aus devonischen und kulmischen Tonschiefern, Grauwacken, Grauwackenschiefern und Lamprophyren.


Bemerkungen

Das Straßberger Bergwerksmuseum dokumentiert die Bergbaugeschichte des Ortes Straßberg im Harz. Es besteht aus zwei Teilen, der unterirdischen Grube Glasebach, die den historischen Bergbau veranschaulicht, und einem übertägigen Museum das den neuzeitlichen Bergbau der Nachkriegszeit dokumentiert.

Der Besucherrundgang durch die Grube Glasebach beginnt in der übertägigen Radstube mit dem rekonstruierten Kunstrad. Ein Kunstrad ist ein Wasserrad, dass die notwendige Energie für alle Belange des Bergwerks lieferte, also die Pumpen, die Fahrkust und den Transport von Material. Das Rad mit einem Durchmesser von 9.50 m wurde erst 1999 wiederhergestellt. Die Straßberger Schwingkunst ist eine mittelalterliche Wasserhebetechnik die noch in Teilen vorhanden ist. Die Führung zeigt die ebenerdige Stollensohle so wie die erste und zweite Sohle (40 m tief). Sie sind über eine moderne Treppenkonstruktion im alten Hauptschacht zugänglich. Wichtige Stationen sind die Eichenholzverzimmerung der Strecken, Trockenmauerungen und verschiedene Zeugnisse historischer Abbauverfahren. Daneben ist auch die farbige Mineralisation der Grube sehenswert.

Das Freigelände der Grube Glasebach ist ein technisches und historisches Denkmal. Die Schachtanlage ist in ihrer Gesamtheit mit allen technischen Einrichtungen und Gerätschaften erhalten. Das Gebäudeensemble stammt überwiegend aus den fünfziger Jahren. Die wichtigsten technischen Einrichtungen sind die Fördermaschine, ein Schiffsdiesel und das Fördergerüst. Durch die Vollständigkeit der technischen Anlagen kann ihr komplexes Zusammenwirken während des Grubenbetriebes vorgestellt werden. So vermittelt die Anlage sowohl das Wissen um die Abläufe, als auch die Atmosphäre der bergmännischen Arbeitswelt.

Ein Gebäude im südlichen Gebäudekomplex wird für eine Bergbau-Ausstellung genutzt. Das kleine Museum ist in vier Abteilungen gegliedert, historischer Bergbau in Straßberg, das Mineral Flussspat, moderne Grubentechnik der DDR, sowie Fluorit als Rohstoff.