Ort: |
Museumseingang: Tor 2, Osnabrücker Straße, Ibbenbüren. Parkplatz gegenüber der Osnabrücker Straße 176. |
Öffnungszeiten: |
MAI bis SEP 2. und 4. Samstag im Monat 14-16:30. MÄR 2. Sonntag 10-17. NOV 2. Sonntag 10-17. [2019] |
Eintrittspreise: | frei. [2019] |
Typ: | Kohle |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen |
Dimension: | |
Führungen: | |
Fotografieren: | |
Zugänglichkeit: | |
Literatur: | |
Adresse: |
Anmeldungen:
Christian Israel, Tel: +49-5451-78110.
Jürgen Thiele, Tel: +49-5451-88678.
E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1846 | Bergwerk Ibbenbüren durch Zusammenschluss der Grube Glücksburg mit der Grube Schafberg entstanden. |
1851 | Beginn der Bauarbeiten am Von-der-Heydt-Schacht. |
1860 | von Oeynhausenschachte 1 abgeteuft. |
1885 | von-der-Heydt-Schacht stillgelegt. |
21-AUG-1888 | wegen fortschreitendem Abbau Anlage des Theodorschacht 2,5 km östlich. |
1894 | Wassereinbruch in 150 m Teufe, Bergwerk säuft innerhalb weniger Wochen ab. |
09-DEC-1896 | nach kompletter Überarbeitung der Tagesanlagen Beginn des Sümpfen (auspumpen). |
12-SEP-1898 | Sümpfung abgeschlossen. |
18-OCT-1898 | erste Kohle aus Flöz Glücksburg gefördert. |
1899 | Kohlenwäsche und die Brikettfabrik gehen in Betrieb. |
1905 | Bau eines Zechenkraftwerks. |
1. November 1924 | Zechen aus preußischem Staatsbesitz an die Preußag übertragen, umfangreiche Modernisierungsschritte. |
1930-31 | Abteufung des von Oeynhausenschacht 3. |
1941 | erster Kohlenhobel der Welt in der Betriebswerkstatt des Oeynhausenschachtes gebaut und erfolgreich unter Tage erprobt. |
24. März 1942 | Kohlenhobel in Berlin zum Patent angemeldet. |
1962 | von Oeynhausenschacht 3 bis zur Endteufe 832 m (−672 m NN) geteuft. |
1956-57 | Abteufung des Nordschachtes. |
1974 | Nordschacht auf 1.417,5 m tiefergeteuft. |
1986–88 | Nordschacht auf Endteufe von 1.545 m gebracht. |
1999 | durch die Deutsche Steinkohle AG des RAG-Konzern übernommen und durch DSK Anthrazit Ibbenbüren GmbH betrieben |
2007 | Ende der Subventionen und Stillegung 2018 beschlossen. |
17-AUG-2018 | Bergwerk geschlossen. |
Das Bergwerk Ibbenbüren der RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH war das vorletzte deutsche Steinkohlenbergwerk. Es wurde im August 2018 geschlossen, nur ein knappes halbes Jahr vor dem letzten, der Zeche Prosper-Haniel. Hier wurde Anthrazitkohle abgebaut, eine sehr hochgradige Kohle die durch ihren hohen Inkohlungsgrad fast nur noch aus Kohlenstoff besteht. Sie wurde zum Heizen und in der Industrie verwendet. Der Abbau lag in den letzten Jahren knapp unter 2 Millionen Tonnen jährlich. Der größte Teil der Kohle wurde im nahegelgenen Kraftwerk Ibbenbüren und einigen weiteren Kraftwerken verfeuert. Etwa 400.000 t pro Jahr wurden auf dem nicht-subventionierten Markt für Kohleheizungen, dem sogenannten Hausbrand, verkauft. Zudem eigenete sie sich sehr gut zur Filterung von Wasser. Sie wurde in Wasserwerken, Kleinstanlagen und in Spezialfiltern für die Entwicklungshilfe genutzt. Nach einer speziellen Aufbereitung entfernte sie Chlor, Trihalogenmethan und andere oxidierbare Substanzen effektiv aus dem Wasser.
Eine Vielzahl der Bergbauanlagen sind noch erhalten. Einige Fördertürme stehen unter Denkmalschutz. Die Zechenbahn vom Hafen zum Bahnhof Esch, die früher zum Abtransport der Kohle diente, ging in den Besitz der Ibbenbürener Firma Bergschneider über, die ein Vorkaufsrecht besaß. Sie betreibt die Bahn um das RWE Kraftwerk Ibbenbühren vom Hafen mit Kohle zu versorgen.
Das Bergbaumuseum Ibbenbüren befindet sich auf dem Betriebsgelände der RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH, der Zeche Oeynhausen in der Osnabrücker Straße in Ibbenbüren. Es befindet sich in der Turbinenhalle des ehemaligen 100 MW-Kraftwerks auf dem Zechengelände. Es zeigt eine Sammlung von verschiedensten Zeugen bergbaulicher Aktivität aus der 500 jährigen Bergbaugeschichte. Darunter sind Werkzeuge, Ausrüstung und Geleucht ebenso wie die zum Kohleabbau benutzten Maschinen. Ein damfbetriebener Haspel ist noch betriebsbereit und wird bei besondern Anlässen in Betrieb gesetzt. Kohlenhobel und Schildausbau sind von den Anfängen bis zum modernen, mechanischen Kohlenabbau zu sehen. Auch eine der ursprünglich drei Turbinen-Generatoren-Anlagen blieb erhalten und bildet heute selbst ein Ausstellungsstück. Daneben findet sich eine große Sammlung von Fossilien und Mineralien aus dem Bergwerk. Das Highlight der Sammlung ist die Replik eines im Ibbenbürener Kupferschiefer gefundenen Sauriers.
Bereits früh wurde um Ibbenbühren an der Erdoberfläche durch oberflächennahe Abgrabungen Kohle gewonnen. Das Bergwerk Ibbenbüren entstand 1846 durch Zusammenschluss der Grube Glücksburg mit der Grube Schafberg. Im Laufe seines Betriebs wurde mehrfach Bergbaugesschichte geschrieben, weil hier immer wieder zukunftsweisende Technologie entwickelt und eingesetzt wurde. Ein erster großer Schritt war der Einsatz von Dampfmaschinen im Bergbau. Von dieser Zeit zeugt der Ibbenbürener Dampfhaspel und die Dampffördermaschine vom benachbarten Schacht I. Der Kohlenhobel war das zentrale Gewinnungsgerät im Ibbenbürener Bergbau. Er wurde um 1950 von einem Ibbenbürener Bergmann erfunden. Ein Modell des Prototyps in Originalgröße vermittelt das entscheidende Funktionsprinzip des Hobelvorgangs. Die Weiterentwicklungen wurden im Folgenden weltweit eingesetzt. Die Zeche war zudem eine der tiefsten Deutschlands. Kurz vor der Schließung wurden Anthrazit-Flöze in 1.300 m bis 1.500 m Teufe abgebaut.