Ort: |
Ilfeld-Netzkater, Harz.
Von der B80/B243 in Nordhausen nach Norden, auf B4 über Ilfeld nach Netzkater. Im Ort rechts ab nach Hasselfelde, am Ortsausgang rechts. (51.602454, 10.790092) |
Öffnungszeiten: |
JAN bis MAR Di-Do, Sa, So Fei 10:15, 11:30, 12:45. APR bis OCT Di-So, Fei 10:15, 11:30, 12:45, 14, 15:15. NOV bis DEC So, Fei 10:15, 11:30. [2023] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 16, Kinder (4-17) EUR 7,50, Familien (2+2) EUR 39. Gruppen (20+): Erwachsene EUR 12,50, Kinder (4-17) EUR 6,50. [2023] |
Typ: | Kohle |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen |
Dimension: | T=8 °C, H=90 %. |
Führungen: | D=60 min, L=600 m, VR=20 m. |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: | |
Adresse: | Steinkohlen-Besucherbergwerk Rabensteiner Stollen, 99768 Ilfeld-Netzkater/Harz, Tel: +49-36331-48153, Fax: +49-36331-49802. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1737 | Kohle entdeckt, Beginn des Abbaus. |
1770 | Schließung der Grube wegen Hohheitsstreitigkeiten. |
1831 | Abbau wieder aufgenommen. |
1836 | Abbauanlagen zerstört durch Hochwasser. |
1848 | Abbau wieder aufgenommen, verpachtet an Bergleute aus Ilfeld. |
1880 | Abbau eingestellt, wegen qualitativ besserer Konkurrenz. |
1921 | Abbau aufgrund der ökonomischen Situation wieder aufgenommen. |
1924 | Abbau wieder eingestellt. |
1946 | Abbau zum Ausgleich von Versorgungsengpässen wiederaufgenommen. |
1949 | Abbau endgültig eingestellt. |
1981 | Eröffung des Schaubergwerks. |
1990 | Förderverein Rabenesteiner Stollen e.V. gegründet, der das Schaubergwerk bis heute betreibt. |
Steinkohlenbergbau ist im Harz sehr ungewöhnlich. Der Harz selbst besteht aus Grundgebirge und einem großen Granitdiapir, darin findet man keine Kohle. Erst im Mesozoikum gab es entsprechende Pflanzen, um derartige Lager zu schaffen. Die polymetallischen, hydrothermalen Lagerstätten des Harzes sind hauptsächlich Erzvorkommen mit hohen Silber- und Bleianteil. Das Kohlevorkommen in Rabenstein ist deutlich jünger und stammt aus dem Karbon. Der Harz wurde im Norden stärker angehoben als im Süden, so konnte sich hier noch ein kleiner Rest des Karbons erhalten, das im Rest des Harzes vollständig abgetragen wurde. Das Kohleflöz in Rabenstein hat nur eine sehr geringe Mächtigkeit. Entsprechend mußte der Bergbau diesem Flöz in sehr niedrigen Abbauen folgen.
Der Rabensteiner Stollen wird mit einer Grubenbahn mit dem Namen Rabenstein-Express befahren. Am Untertagebahnhof angekommen, führt ein 600 m langer Weg zu den Abbaubereichen. Neben Bergbaumaschinen, hölzernem Ausbau in verschiedenen Formen und den typischen Stollen, kann man auch ein Kohleflöz und verschiedene Fossilien sehen. Der Arbeitsort ist an das Flöz angepasst, das meist nur etwa 60 cm mächtig ist. Entsprechend sind die Abbaustollen auch nur 60 cm hoch und es musste liegend abgebaut werden. Lediglich die Zugangsstollen waren hoch genug für die Grubenbahn.
Die Kohle hat ein geringes Vorkommen sowie schlechte Qualität, der Abbau war schwierig. Deshalb wurde fast ausschließlich für den Eigenbedarf der lokalen Bevölkerung abgebaut. Dies jedoch sehr rege und bis Ende des 19. Jahrhunderts. Die Versuche den Bergbau im 20. Jahrhundert wieder aufzunehmen scheiterte jedoch, auch mit Einsatz neuer Technik war der Bergbau unrentabel. Lediglich zwischen 1946 und 1949 wurde die Kohle als notdürftige Brennstoffversorgung nach dem verlorenen Krieg abgebaut.
Das Bergwerk wurde 1981 als Schaubergwerk wieder eröffnet. Es wird von einem Verein betrieben, was man schon daran sieht dass es einer der wenigen Orte im Harz ist an dem fotografieren erlaubt ist.