Urspring

Achquelle


Touristische Informationen:

Ort: Kloster Urspring, Schelklingen.
(48.381448, 9.717996)
Öffnungszeiten: frei zugänglich.
[2023]
Eintrittspreise: frei.
[2023]
Typ: KarstKarstquelle
Licht: -
Dimension:
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: ja
Literatur:
Adresse: Stadt Schelklingen, Marktstraße 15, 89601 Schelklingen, Tel: +49-7394-24817. E-mail:
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Geschichte


Bemerkungen

Die Urspringquelle oder in Amtsdeutsch Quelltopf Urspring ist eine tiefe Karstquelle mit Quellteich, die Quelle der Urspring. Sie befindet sich in Urspring, einem Ortsteil von Schelklingen, der aus dem Kloster Urspring mit Klosterkirche und der Urspringschule, einem Internat besteht. Der Name Ursping wird also mehrfach verwendet, für die Quellem, den Fluß, den Ortsteil, das Kloster und die Schule. Ganz in der Nähe gibt es noch eine zweite Quelle, die Achquelle, aus der die Ach entspringt. Die Urspring ist eines der kürzesten Fließgewässer in Deutschland, bereits nach 580 m mündet sie in die Ach. Diese wiederum mündet nach etwa 10 km in die Blau.

Besonders interessant ist die geologische Situation, Urspring und Blau befinden sich nämlich in einer Flußschlinge der Urdonau. Während der Eiszeit kamen die Gletscher der Aplen bis an den Südrand der Schwäbischen Alb, während die Alb selbst eisfrei war. Damit blockierte der Gletscher jedoch die Donau die aufgestaut wurde und nördlich des Gletscherrandes über die Albhochfläche entwässerte. Sie war sozusagen zwischen Alb und Gletscher eingezwängt. Zudem floß sie durch das Aufstauen zu hoch und hatte deutlich mehr Energie. So schnitt sie sich recht schnell in die Albhochfläche ein und forme ein recht tiefes Tal mit steilen Hängen und Kalkfelsen. Diese Situation ist nicht außergewöhnlich, genau betrachtet gibt es am südlichen Albrand sogar drei derartige Stellen, die beiden anderen sind der Donaudurchbruch bei Weltenburg und der Donaudurchbruch bei Beuron. Doch bei diesen beiden floß die Donau nach dem Abschmelzen des Gletschers weiterhin in ihrem Tal. Hier hat sie jedoch ihren Lauf wieder nach Süden in ihr vorheriges Bett verlagert, und das Donautal war nun plötzlich ohne Fluss.

Natürlich hatte die Donau in diesem bereich auch Zuflüsse, die weiterhin durch das Donaulose Tal flossen. Dabei handelt es sich um Schmiech, Urspring, Ach und Blau. Da sie jedoch viel kleiner waren als die Donau, konnten sie nicht so viel Geröll abtransportieren, das sich deshalb im Tal der Donau ablagerte und dieses bis zu 30 m hoch mit Schotter füllte. Und noch eine zweite Auswirkung hatte die höhere Temperatur des Interglazials. Wärend der Eiszeit herrschte Permafrost, der Boden war mehrere Meter tief gefroren und die Klüfte im Gestein mit eis versiegelt. Deshalb wurde das Karstgebiet der Alb zu dieser Zeit oberirdisch entwässert. Nachdem der Permafrost geschmolzen war, drang das Wasser wieder in den Untergrund ein und die Entwässerung verlagerte sich wieder in die Höhlen darunter. Mit anderen Worten, aus den Seitenflüssen wurden Trockentäler. Und doch ist die Donau weiterhin der Vorfluter, und der Karstwasserspiegel ist so hoch, dass das Wasser im Verlauf des Urdonautals in mehreren großen Quellen zutage tritt. Zwei davon sind nun eben Urspring und Ach.

Eine weitere Besonderheit ist das Tal in diesem Verlauf. Die Donau hatte Mäander, also Flußschleifen, und hat sich gleichzeitig tief eingeschnitten. Dabei wurde jedoch im Laufe der Zeit der Bergsporn in der Mitte, der Mäandersporn, immer schmaler und wurde irgendwann von der Donau durchbrochen, es kam zu einer sogenannten Laufverkürzung. So bildeten sich in der Mitte der Schleife ein sogenannter Umlaufberg, der Lützelberg. Bereits zu diesem Zeitpunkt floß die Urdonau nicht mehr durch den Mäander und die Seitenflüsse flossen über diesen Altarm in die Donau. Das Haupttal wird heute von der Schmiech und der Ach entwässert, wobei die Schmiech sozusagen in Gegenrichtung fließt, um dann in die Donau zu münden.

Die Quellen, das Tal und der Umlaufberg sind auf jeden Fall sehr sehenswert. Am besten fährt man dazu der Beschilderung Urspring folgend bis zum Parkplatz des ehemaligen Benediktinerklosters. Hier kann man den Quelltopf der Urspring sehen und auch die sehenswerte Klosterkirche besichtigen. Ein beschilderter Wanderweg führt zum Achtopf und zum Zusammenfluß der Ach mit der Urspring. Die ganze Wanderung ist keine 2 km lang und dauert etwa eine halbe Stunde. Einen schönen Blick auf den Umlaufberg hat man von der Burg Schelklingen und von Hausen ob Urspring.