Hohenfels-Essinger Eishöhlen

Mühlsteinhöhlen - Schwedenfeste - Borussiahöhle - St.-Martin-Höhle


Touristische Informationen:

photography
Borussiahöhle, Eifel, Deutschland. Public Domain.
Ort: 8 km nordöstlich von Gerolstein an der B410. Wanderparkplatz Höhlenrundgang, Am Mühlenberg, Hohenfels.
(50.253919, 6.734244)
Öffnungszeiten: APR bis SEP frei zugänglich.
OCT bis MAR wegen Fledermausschutz geschlossen.
[2021]
Eintrittspreise: frei.
[2021]
Typ: SubterraneaUnterirdische Steinbrüche SpeleologyEishöhle
Licht: Taschenlampe mitbringen
Dimension:  
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:  
Adresse: Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH, Mainzer Str. 25, 54550 Daun, Tel.: +49-6592-933-203, Fax: +49-6592-933-6-203. E-mail:
Tourist-information Gerolsteiner Land, Am Bahnhof, 54568 Gerolstein, Tel: +49-6591-949910. E-mail:
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Geschichte

16-APR-1938 unter Naturschutz gestellt.

Bemerkungen

Die Hohenfels-Essinger Eishöhlen oder auch Mühlsteinhöhlen befinden sich im Mühlenberg (583 m NN) nördlich von Hohenfels-Essingen. Die sogenannten Höhlen sind eigentlich aufgelassene Steinbrüche in denen Mühlsteine aus Basaltlava gewonnen wurden. Die nach unten führenden Gänge sind Kältefallen und besitzen deshalb bis weit in den Sommer Eisbildungen. Die Temperatur in den Gängen ist ganzjährig sehr niedrig.

Die Mühlsteine wurden von Hand gebrochen. Dazu schlugen die Arbeiter eine kreisförmige Rinne in den Fels. Der dadurch gebildete Rohling wurde schließlich mit Keilen von der Wand gelöst und endgültig in Form gehauen. Um das Ablösen des Rohlings zu vereinfachen wurden die Steine meist über Kopf in der Decke gewonnen. So konnte beim Ablösen die Schwerkraft genutzt werden.

Die Schwedenfeste besitzt einen befestigten Eingang und soll nach der Legende im 30-jährigen Krieg zu Verteidungszwecken genutzt worden sein, daher der Name. Das ist natürlich Unsinn, mal abgesehen davon dass völlig unverständlich ist was mit "Verteidungszwecken" wohl gemeint sein könnte. Die Höhlen wurden erst nach dem Dreißigjährigen Krieg in ihrer heutigen Form ergraben, existierten damals vielleicht noch gar nicht. Die in den Eingang gemauerte Wand hat keinerlei Nutzen für eine Verteidigung, sie diente zum Schutz von eingelagerten Lebensmitteln vor Dieben. Das hat vermutlich aber nicht so gut funktioniert wie erhofft, die Eiskeller beruhen darauf, daß kalte Luft im Winter in die Höhle strömt. Die Mauer hat das jedoch erfolgreich unterbunden. So hatte die Höhle ganzjährig 7 °C und kein Eis mehr, was durchaus kalt ist, aber nur 2 °C kühler als reguläre Keller, und deshalb den Aufwand wohl nicht gelohnt hat. Der Sturz über der Eingangstür wurde aus einem halbierten Mühlstein gemauert, vermutlich einen fehlerhaften oder unfertigen Exemplar.

Die St.-Martin-Höhle oder auch Martin-Höhle weist keinerlei Einbauten auf, man kann jedoch mehrere im Fels verbliebenen halbfertigen Mühlsteine erkennen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die bis dahin zahlreich verbreiteten, kleinen Wind- und Wassermühlen zunehmend durch größere, moderne Mühlen verdrängt. Diese verwendeten anstelle von Mühlsteinen Walzenstühle, also Stahlwalzen. Die Mühlen die weiterhin Mühlsteine nutzten, stiegen auf importierte Steine um. Die Nachfrage nach Basalt-Mühlsteinen ging bis Ende des 19. Jahrhunderts so rapide zurück, daß halbfertige Mühlsteine zurückgelassen wurden, weil sie unverkäuflich geworden waren.

Die Borussiahöhle hat trotz ihres Namens nichts mit dem Fußballverein zu tun. Borussia ist neulateinisch für Preußen und wurde neben vielen Sportvereinen auch als Name für Lokomotiven, Studentenverbindungen, Schiffe und Bergwerke verwendet. Der Ursprung des Namens Borussiahöhle ist jedoch nicht überliefert.