Hubertuskapelle


Touristische Informationen:

Ort: Zwischen Bockenem uand Sehlde (L498), links ab zum Restaurant Jägerhaus, beschildert.
Öffnungszeiten: Verschlossen, Schlüssel beim Restaurant.
Restaurant: ganzjährig täglich 11-19.
[2012]
Eintrittspreise: frei.
[2012]
Typ: SubterraneaHöhlenkirche
Licht: Taschenlampe mitbringen
Dimension: A=236 m N.N.
Führungen:
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: Steile Steintreppe erfordert Trittsicherheit
Literatur:
Adresse: Herr Helmut Maibom, Hundemarkt 6, 38279 Sehlde, Tel: +49-5341-338162.
Jägerhaus im Hainberg, Wiebke Strohmeyer, 38279 Sehlde, Tel: +49-5067-1562.
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt.
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Geschichte


Bemerkungen

Die Hubertuskapelle ist eine kleine Höhlenkirche die in den Hilssandstein gegraben wurde. Sie befndet sich unterhalb des felsens, auf dem sich der Biergarten des Restaurant Jägerhaus befindet. Den Schlüssel zur Kapelle erhält man im Restarant.

Östlich von Bockenem befindet sich ein bewaldeter Höhenzug der als Hainberge bekant ist. Hier findet man hohe Felsformationen aus sandsten die Bodensteiner Klippen genannt werden. The Klippen und Türme haben überhängende Felswände, pilzförmige Felsen und verschiede kleine Spaltenhöhlen. Es gibt sogar einen Fels der wie ein Thron geformt ist, wahrscheinlich das ergebniss eine Veränderung durch den menschen. Der Bergrücken wird von Wanderwegen durchzogen, die eine ziemlich interessante Wanderung zu den verschiedenen Felsformationen bieten. Einge davon wurden vom menschen überarbeitet.

Der rötliche Sandstein heisst Hilssandstein udn wurde im Mesozoikum, in der unteren Kreide vor etwa 110 Ma gebildet. Feiner Sand wurde küstennah ine einem flachen Meer abgelagert und durch Tonmieralien und Eisenoxide verfestigt. Das Ergebnis ist ein weicher Stein mit rötlichen, manchmal auch braunen oder grünen Farbtönen. Dieser Sandstein kommt nur hier im Harzvorland vor und wurde früher wegen seine Weichheit abgebaut, die die manuelle Bearbeitung einfacher machte. Heute kann der sten nicht mehr verwendet werden, weil er durch die heutige Luftverschmutzung sehr schnell verwittert. Deshalb wird Hilssandstein heute nicht mehr abgebaut.

Von der L498 zwischen Bockenem und Sehlde biegt eine einspurige Teerstraße zum Restaurant Jägerhaus ab. Es wurde auf dem Felsen erbaut, in dem sich direkt unterhalb des Biergartens die Hubertuskapelle befindet. Sie wurde 1733 von Johann Friedrich Anton Freiherr von Bocholtz Droste zum Wohldenberg erbaut. Es sollte eine Andachtsstätte für die Jäger sein, die in diesem Waldgebiet jagten. Die erste Veränderung des Felsens durch den Menschen war vermutlich eine Hütte, von der heute noch ein 1 m hohe Nische mit den Resten eines Kamins zu sehen ist. Man kann die Befestigungslöcher für die Balken des Dachs und einige Mauerreste sehen. Das genaue Alter ist unbekannt, genauso wie ihr Zweck. Manche halten es für eine Einsiedelei, andere für einen Unterstand für Jäger, ebenfalls von Johann Friedrich Anton Freiherr von Bocholtz erbaut. Es gibt auch Legenden, dass diese Platz bereits viel früher ein Heiligtum gewesen sein soll. Archaeologische Beweise gibt es dafür nicht.

Im Jahr 1727 wurde ein außergewöhnliches Kunstwerk in die Sandsteinwand gemeisselt. Das Relief zeigt die Szene wie Hubertus God in Form eines Hirsches mit einem Kruzifix im geweih begenet. Hubertus kniet links, der Hirshc steht rechts auf einer Erhöhung. Die Figuren sind umgeben von den Hunden und Pferden von Hubertus und Bäumen im Hintergrund.

Sankt Hubertus lebte in Belgien und war der erste Bischof von Liège (Lüttich) im frühen 8. Jahrhundert. Er ist der Schutzheilige der Jäger, was auf eine geschichte aus seiner Jugend zurück geht. Er war ein Adeliger, der am Hofe von Austrasia in Metz lebte und dort seine Frau Floribanne, die Tochter von Dagobert, dem Graf von Leuven, heiratete. Sie starb bei der Geburt ihres Sohns Floribert, und aus Trauer verlies Hubertus den Hof und zog sich in den Wald der Ardennen zurück, wo er in der Jagd Trost suchte. Er jagte jeden Tag, auch an hohen Feiertagen, doch als er am Karfreitag einen großen Hirsch verfolgte drete sich dieser plötzlich zu ihm um. Da erkannte er, dass der Hirsch ein Kruzifix in seinem Geweih hatte und der Hirsch sprach: "Hubertus, wenn Du Dich nicht dem Herrn zuwendest und ein gottgefälliges Leben führst, wirst Du bald in die Hölle eingehen!" Er steig von seinem Pferd, kniete nieder und fragte: "herr, was wünschst Du was ich tue?" Der Hirsch antwortete: "Gehe zu Lambert, er wird Dich leiten!". So ging er nach Maastricht, wo Lambert Bischof war, verschenke all sein Hab und Gut, dankte als Erbe zugunsten seines Bruder ab, und begann eine Ausbildung zum Priester.

Nur sechs Jahre, nachdem das Relief in den Stein gehauen wurde, im Jahr 1733, wurde die Kapelle gegraben. Von aussen ähnelt die Sandstenklippe den anderen, allerdings gibt es hier eine Tür die in das Innere führt. Der Raum der Kapelle ist 1,60 m brei und 2,90 m lang, die Decke ist 2,60 m hoch. Gegenüber dem Eingang beginnt ein Tunnuel, der über eine 12 m lange Steintreppe hinauf auf den Felsen zum Restaurant führt. Wir wissen deshalb so genau, wann die Kapelle geschaffen wurde, weil dies in einer lateinischen Inschrift auf einer Stirnseite der Kapelle festgehalten wurde:


Anno MDCCXXXIII
Ego Johannes Friedericus Antonius L.B. (Liber Baro) de Bocholtz
Satrapa in Wohldenberg
Haec Fieri Feci.
Dilecti Posteri Mementote Mei
Et Orate Pro Me.


Im Jahre 1733
habe ich, Johann Friedrich Anton Freiherr von Bocholtz
Droste zum Wohldenberg
dieses anlegen lassen.
Geliebte Nachkommen, gedenket meiner
und betet für mich.


Auf der gegenüberliegenden Stirnseite befindet sich ein Steinaltar, der aus dem ewachsenen Fels gehauen wurde. In der Wand dahinter befindet sich eine Nische mit einem Muschelmuster, die von zwei Putten flankiert wird. Sie nahm wohl ein Kruzifix oder eine Statue auf. Darüber trohnt das allsehende Auge Gottes.

Das Gebäude auf dem Plateau des Felsens wurde 1838 von Graf Ernst Friedrich Herbert von Münster errichtet. Im Jahr 1881 wurde es noch um einen Turm erweitert. Der langstreckte Anbau wurde schließlich 1936 errichtet. Im Laufe der Zeit wurde dieser Platz von vielen hochgestelten Persönlichkeiten besucht, darunter mehrere Bschöfe. In den 1930ern kam Hermann Göring jährlich hierher. Das Gebäude ist heute ein Wandergasthaus mit einem schönen Biergarten.