Die Norddeutsche Tiefebene ist nördlich der Mittelgebirge, also etwa ab Braunschweig und Hannover von quartären Ablagerungen bedeckt. Diese Ablagerungen bestehen aus Sand und Steinen, die vor allem durch die Vergletscherung während der Eiszeiten entstanden sind. Natürlich sind diese Gebiete nicht verkarstungsfähig.
Tief darunter, in den Zechsteinschichten befinden sich Salzlager mit beträchtlicher Mächtigkeit. Die Dichte des Salzes ist niedriger als die Dichte der Deckgebirgsschichten. Außerdem beginnt Salz bereits unter einem Druck von 100 kg/cm² zu fließen. Deshalb begann das Salz schon bald, vor allem aber in Oberjura und Unterkreide zu fließen. Es bildeten sich Salzkissen, die dann die Deckschichten durchlugen und Salzstöcke(Diapire) bildeten. Durch die Kräfte von unten entstanden oft über den Salzstöcken hügelförmige Aufwölbungen, an denen die verkarstungsfähigen Schichten aus Muschelkalk und Jura lokal bis an die Oberfläche nach oben transportiert wurden.
Diese Entwicklung ist im S der Norddeutschen Tiefebene bereits weitgehend abgeschlossen. Je weiter man jedoch nach N kommt, desto später setzte die Bildung der Salzstöcke ein. So erklärt sich auch, dass der Salzstock von Bad Segeberg erst nacheiszeitlich aufgestiegen ist. Sonst wäre er durch die Gletscher abgeschliffen worden.
Zusätzlich zu den halokinetisch (= durch Salzbewegung) gebildeten Hügeln findet man eine weitere Landschaftsform, die durch Salzstöcke gebildet wurde. Es handelt sich dabei um Binnenseen wie den Arendsee bei Salzwedel. Durch das Grundwasser wurde der obere Bereich des Salzstocks aufgelöst und abtransportiert. Die Anhydritschichten, die den Salzstock umgeben, und andere Deckschichten sind nachgebrochen und haben eine Hohlform gebildet. Durch vollaufen mit Grundwasser bildet sich dann der Binnensee. Diese Lösungsvorgänge im Salz können im weitesten Sinne ebenfalls als Verkarstung bezeichnet werden.
Damit lässt sich zusammenfassend sagen, dass die norddeutsche Tiefebene aufgrund der ungünstigen geologischen Situation so gut wie keine Höhlen aufweist. Um so interessanter ist die Kalkberghöhle für Geologen.