Diese Seite hat einen recht außergewöhnlichen Titel: Erdöl Bergwerk. Erdöl ist eine flüssige Substanz und wird deshalb selbstverständlich nicht im normalen Bergbau abgebaut. Dieser Bodenschatz wird erbohrt und drückt dann zuerst auf Grund seines Drucks von selbst an die Oberfläche. Legendär sind die unkontrollierten, explosionsartigen Ölregen wenn das Lager zum ersten Mal angebohrt wurde. Man nannte sie blowout oder auch gusher. Durch ihren Anteil an Erdgas waren diese Ausbrüche jedoch äußerst explosionsgefährdet und wurden bald durch entsprechende Druckventile um das Bohrloch verhindert. Schließlich war das entweichende Öl eine Umweltverschmutzung, zudem für die Verwertung verloren, und schließlich konnte man den Druck wunderbar nutzen um das Öl zu fördern, wenn er nicht unkontrolliert entwich. Später passierten derartige Vorfälle nur noch als Unfall und führten oft zum Brand des Bohrlochs.
Ist der Eigendruck der Öllagerstätte aufgebraucht muß das Erdöl an die Oberfläche gepumpt werden. Hilft das auch nicht mehr wird Wasser nach unten gepresst, um das noch vorhandene Erdöl heraus zu treiben. Und seit einiger Zeit gibt es sogar eine noch aggressivere Abbaumethode, das fracking, bei dem Erdöl sogar aus dem Gestein herausgetrieben werden soll. Nichts desto trotz muß man den Abbau von Bodenschätzen im Untergrund als Bergbau bezeichnen. Dennoch spricht man in diesem Fall eher von Erdölgewinnung.
Sehr häufig wird naiv angenommen, dass die Gewinnung von Erdöl doch zu riesigen unterirdische Kavernen führen muß, schließlich wird das Öl ja herausgepumpt. Das ist natürlich nicht ganz richtig, das Öl befindet sich in Porenraum, also in kleinen Hohlräumen im Gestein. Befindet sich dort kein Öl mehr, wird es durch Grundwasser ersetzt. Beim Abbau wird der Ersatz, das Wasser, ja sogar nach unten gepresst und ersetzt dann das Öl.
Generell ist Erdöl allerdings ein Gemisch aus diversen Kohlenwasserstoffen und kann in verschiedenen Formen auftreten. Es gibt zum Beispiel Ölschiefer, ein ölhaltiges Sedimentgestein, das auch als Erdölmuttergestein bezeichnet wird. Dieses kann man abbauen und das darin enthaltene Öl durch erhitzen austreiben. Ist der Ölgehalt groß genug brennt der Ölschiefer sogar, wenn auch nicht besonders gut, und kann zum Erhitzen benutzt werden. Dies wurde während des Dritten Reichs gemacht, um Erdöl für Benzin zu fördern. Wirtschaftlich ist das Verfahren jedoch nicht.
Dann gibt es Ölsand, also unverfestigter Sand, oder eine sehr weiche (inkompetente) Schicht aus Sandstein, die mit Erdöl getränkt wurde. Der Vorteil bei Ölsand ist, dass er sehr leicht abgebaut werden kann. Man kann ihn einfach schaufeln. In Ausnahmefällen wurde das sogar unterirdisch gemacht, zum Beispiel in Wietze.
Und schließlich gibt es noch den Begriff Asphalt, in den Geowissenschaften bezeichnet dieser Begriff ein dunkelbraunes bis schwarzes, zähes oder festes Gemisch ohne nennenswerte Anteile an mineralischer Substanz, Weitere Namen sind Bitumen, Naturasphalt, Erdpech oder Bergteer. Mit dem Begriff Asphalt im Straßenbau hat es jedoch wenig zu tun, Asphalt ist eine künstliche Mischung aus Teer und Sand, für die Verwendung als Straßenbelag optimiert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Abbau von Erdöl als Steinöl aus medizinischen oder kosmetischen Gründen. Es wurde vor allem äußerlich angewendet, findet aber sogar in Medikamenten seine Verwendung. In größeren Mengen ist Öl giftig und langfristig krebserregend. Allerdings ist die Reizung durch den eher ungesunden Stoff für den Körper manchmal auch Ansporn die Selbstheilung zu intensivieren. Und so wurde Steinöl bei Ekzemen, Ausschlägen und Schuppen angewendet. Die benötigten Mengen sind gering und wurden aus dem Gestein durch Hitze gelöst, entweder durch das Verbrennen von Holz oder den Ölschiefer.
Die Zahl der Bergbaumuseen mit Erdölbezug ist eher gering. In Europa gibt es im Allgemeinen ein solches Museum pro Land. Mit anderen Worten: Die Ölindustrie ist stark unterrepräsentiert. Wir sind uns nicht sicher, warum, aber wir vermuten, dass der Ölbergbau im Vergleich zum traditionellen Bergbau nicht sehr interessant ist.