| Ort: |
Near Johnsbach, at the Gesäuse.
Start at the Köblwirt, 45 min walk to the cave.
(47.5240843, 14.6113335) |
| Öffnungszeiten: |
MAI bis OKT Mi, Sa 9, reservierung notwendig. [2025] |
| Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 12. [2025] |
| Typ: |
Karsthöhle
|
| Licht: | Keine Beleuchtung, Scheinwerfer und Helme werden gestellt. |
| Dimension: | A=1.085 m ü.A. |
| Führungen: | D=4 h, Min=7. |
| Fotografieren: | erlaubt |
| Zugänglichkeit: | nein |
| Literatur: |
Dagmar Maria Wolf (2006):
Die Odelsteinhöhle - Höhlenkundliche Charakteristik und die Bedeutung der Schauhöhle in regionalen Projekten
Speldok17, Wien 2006.
Volker Weißensteiner (2006): Die Forschungs- und Erschließungsgeschichte der Odelsteinhöhle (1722/1) bei Johnsbach, Stmk. In: Die Höhle – Zeitschrift für Karst- und Höhlenkunde. Jahrgang 57, 2006, S. 117–124. pdf Josef Hasitschka (2003): Die Odelsteinhöhle im Johnsbach einst & jetzt Eigenverlag Kölblwirt, 2003. online Günter STUMMER (2005): Karst- und höhlenkundliche Streiflichter aus der Region Nationalpark Gesäuse, Naturpark Eisenwurzen und westlicher Hochschwab, Speldok14, Karst- und höhlenkundliche Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien, Wien - Weng, September 2005. pdf |
| Adresse: |
Gasthof Kölbwirt, Fam. Berghofer-Wolf, A-8912 Johnsbach, Tel: +43-3611-216.
E-mail: |
| Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
|
| 1909 | auf Anregung von Hans Kottnigg und Dr. Josef Draxler durch Mitglieder des Vereins für Höhlenkunde erforscht, 600 m der Höhle vermessen. |
| 14-AUG-1910 | vom Besitzer, dem Köblwirt Franz Berghofer, als Schauhöhle eröffnet. |
| 1931 | zum Naturdenkmal erklärt. |
| 2002 | Wiedereröffnung durch den aktuellen Köblwirt. |
Die Odelsteinhöhle wurde erst vor wenigen Jahren wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, obwohl es sich um eine sehr alte Schauhöhle handelt. Das erste Mal wurde sie 1910 erschlossen und eröffnet, aber nach einigen Jahrzehnten als Schauhöhle wurde sie geschlossen. Leider kam es in dieser Zeit zu mehreren Einbrüchen durch Mineraliensammler, die das berühmteste Merkmal der Höhle schwer beschädigten: Dies ist die einzige Schauhöhle in Österreich mit einer eisenhaltigen Tropfsteinformation, die lokal als Eisenblüte bezeichnet wird. Dieses Mineral ist typischerweise blau oder weiß.
Die Höhle wurde inzwischen mit einer stabilen Tür verschlossen, um weitere Zerstörungen zu verhindern, und ist wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Zugang ist jedoch nur in kleinen Gruppen und mit einem Höhlenführer möglich. Die Höhle hat keine Wege und kein Licht, ist aber leicht zu besichtigen. Besucher sollten geeignete Kleidung und gutes Schuhwerk tragen. Helme mit Stirnlampen werden zur Verfügung gestellt.
Die Tour dauert etwa vier Stunden, einschließlich des 45-minütigen Fußwegs zur Höhle. Der erste Teil ist hoch genug, dass man sich nicht bücken muss und sehr leicht zu begehen. Ein sehr niedriger Durchgang, nur einen Meter hoch, macht es notwendig, ein wenig zu kriechen. Der letzte Teil der Höhle beinhaltet einen Abstieg, der mit einer modernen Aluminiumleiter leicht möglich ist.
Die Höhle war lange Zeit bekannt, unter anderem auch wegen den außergewöhnlichen Speläothemen. In der Gegend kam es wegen der Erze auch seit der mittleren Bronzezeit zu Bergbau. Archäologen haben zahlreiche Stollen und Schmelzplätze gefunden. Ursprünglich wurde Kupfer abgebaut, ab dem 12. Jahrhundert Eisen, und später auch Quecksilber. Der Bergbau wurde aber 1834 endgültig eingestellt.
Die Erforschung begann 1909 auf Anregung von Hans Kottnigg, Schulleiter aus Johnsbach, und Dr. Josef Draxler aus Wien. Mitglieder des Vereins für Höhlenkunde erforschten die Höhle. Der erste Plan stammt vom Höhlenpionier Rudolf Freiherr von Saar und gibt eine Länge von 600 m an. Er hatte die Höhle mit den Brüdern Dr. Rudolf und Otto Polland aus Graz vermessen. Ing. Hermann Bock, Ing. Julius Pollak, Georg Lahner und Leopold Potisek waren in der Lage im Hohen Dom mit Leitern eine Fortsetzung zu erreichen und entdeckten die Schatzkammer. Sowohl die ursprüngliche Anregung als auch die diversen Forschungexpeditionen wurden jeweils in Zeitungen verbreitet, was die Bekanntheit der Höhle drastisch erhöhte. Noch im gleichen Jahr wurde die Odelsteinhöhle durch den Besitzer, den Kölblwirt Franz Berghofer zu einer Schauhöhle ausgebaut. Vermutlich wollte er auch die Popularität nutzen, und bereits am ersten Tag hatte er 100 Besucher. Diese Schauhöhle wurde in den späten 30er Jahren geschlossen, vermutlich eine Auswirkung des Zweiten Weltkriegs. Sie wurde jedoch nach dem Krieg nicht wieder eröffnet.
Das besondere dieser Höhle ist definitiv die Mineralogie. Eisenblüten und Aragonitkristalle gefärbt durch gelöste Metalle, also Eisen-, Nickel, Kobalt- und Kupferverbindungen. Prof. Sigmund, Kustos der Mineralogischen Abteilung am Joanneum in Graz, führte 1909 die erste Bestimmung der Mineralien durch. Dr. Felix Ronner, Technische Hochschule Graz, untersuchte 1962 eine Mineralprobe und bestimmt das blaue Mineral als Zeiringit.