Felsenmuseum Bernstein


Touristische Informationen:

Ort: Hauptplatz 5, 7434 Bernstein.
A2 von Wien Ausfahrt 76 Krumbach, B55 Richtung Ungarn, in Kirchschlag rechts L147 nach Bernstein.
A2 von Graz Ausfahrt 111 Lafnitztal/Oberwart, B50 Richtung Ungarn bis Bernstein.
An der Durchgangsstraße.
(47.405775, 16.255225)
Öffnungszeiten: MAR bis OCT täglich 9-18.
NOV bis 23-DEC täglich 9-17.
[2025]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 12, Kinder (6-15) EUR 7, Studenten (-24) EUR 10, Familien(2+2) EUR 31.
Gruppen (20+): Erwachsene EUR 8, Schüler EUR 6.
[2025]
Typ: MineKupfer MineAntimon MineEisen MineSchmucksteine
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:  
Führungen: D=90 m, Multimedia-Tour.
Fotografieren:  
Zugänglichkeit: nein
Literatur:  
Adresse: Felsenmuseum Bernstein, Hauptplatz 5, 7434 Bernstein, Tel: +43-3354-6620. E-mail:
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt.
Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden.
Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste.

Geschichte

1770 wird der Antimonbergbau erstmals erwähnt.
1859 Antimonbergbau durch den Honveder Offizier und Montanisten Doubrava.
1876 Konkurs des Antimonbergbaus, Fortführung des Bergwerks durch den Hauptgläubiger J M. Miller & Co.
1929 Schließung des Antimonbergwerks aufgrund der Weltwirtschaftskrise.
23-MAI-1938 Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, Wiederaufnahme des Antimonbergbaus.
1945 wurde der Antimonbergbau am Ende des Zweiten Weltkriegs für einige Monate eingestellt, nun im Besitz der Alliierten (russische Besatzung).
01-AUG-1958 Übergabe an die Bleiberger Bergwerks Union AG.
1976-1980 Felsenmuseum Bernstein von Otto Potsch eingerichtet.
1991 Beendigung des Antimonbergbaus.

Geologie

Das Antimonvorkommen in Schlaining ist ein Teil der Rechnitzer Schieferinsel. Sie besteht aus Obergrünschiefer, Phyllit, Untergrünschiefer, Kalkschiefer und Caker-Konglomerat.

Serpentin ist Mg6((OH)8Si4O10), d. h. er ist eine Varietät oder zumindest ein naher Verwandter von Quarz. Sein spezifisches Gewicht beträgt 2,6 bis 2,7 und seine Härte 3-4 (nach Mohs). Der physikalische Unterschied von Edelserpentin ist seine viel geringere Härte, die nur 2 bis 2,5 beträgt. Und natürlich seine schöne Farbe.

Bemerkungen

Das Felsenmuseum Bernstein ist ein Museum und ein Schaubergwerk. Aber weder das Museum noch das Bergwerk haben etwas mit dem biogenen Halbedelstein Bernstein zu tun. Sie wurden nach der Stadt Bernstein benannt. Allerdings hat das Museum inzwischen eine Ausstellung über Bernstein.

Das Museum ist das Werk des Künstlers Otto Potsch (*1938-✝2022), der aus einem Gestein namens Edelserpentin Kunstwerke erschuf. Da es nur ein einziges Vorkommen dieses seltenen Halbedelsteins gibt, und zwar hier bei Bernstein, ist der deutsche Name gleichzeitig auch der internationale Name. Das grüne und bläuliche Gestein ähnelt der chinesischen Jade, hat aber eine andere Chemie, es ist eine Varietät des Ophits oder Serpentins. Hier im Museum gibt es einen Laden, in dem die außergewöhnlichen Kunstwerke von Otto Potsch verkauft werden. Das Museum wird manchmal auch als Felsenmuseum Potsch bezeichnet.

Das Bergwerk war ursprünglich ein Kupfer- und Eisenbergwerk, in dem seit dem Mittelalter Kalkspat und Pyrit abgebaut wurden. Es befindet sich direkt unter dem Museum und zeigt typische Bergbautechniken und schwere Maschinen. Neben dem historischen Kupferbergbau gab es in Schlaining, einige Kilometer südlich, einen bedeutenden Antimonbergbau. Heute ist nur noch der Edelsteinabbau erhalten. Für eine Tonne Edelserpentin werden etwa 2000 Tonnen Serpentin abgebaut. Nur die hochwertigsten Steine werden für die Kunstwerke verwendet. Die Steine minderer Qualität werden als Boden- und Wandfliesen verwendet, und die schlechteste Qualität wird im Straßenbau eingesetzt, da sie sehr hart ist.

Das Museum enthält zahlreiche schöne Mineralien, Erze und Fossilien. Einer der Höhepunkte ist eine außergewöhnliche Bergkristallspalte, eine Druse die am Hohen Sonnblick gefunden wurde. Ein Teil der Ausstellung ist Adolf Höfer gewidmet, einem Vorfahren von Otto Potsch, der als erster mit dem Edelserpentin gearbeitet hat. Seine komplette Werkstatt mit den hölzernen Maschinen ist ausgestellt.

Das Museum wird, wie bei Museen üblich, eigenständig besichtigt. Die Ausstellungen sind mit mehrsprachigen elektronischen Informationssäulen ausgestattet, die Erklärungen zu den jeweiligen Abteilungen abgeben. Das gilt auch für das "Schaubergwerk", das eigentlich eine Art unterirdische Mineralienausstellung ist. So siend verschiedenste Edelsteine aus Österreich, unter UV Licht flureszierende Minerale, und eine eigene Abteilung für Bergkristalle. Natürlich wird daneben auch der Abbau des Serpentinitund Bergbaugeschichte des Ortes und seiner Umgebung erläutert. Der Antimonerzbergbau Schlaining wird dagegen im überdachte Freilichtbereich erläutert. Das liegt unter anderem daran, dass viele historische Maschinen und Werkzeuge ausgestellt sind. Dazu gehört auch der originale Aufzug des Mathildeschacht, der Funktionsfähig ist und mit dem die Besucher aus dem Bergwerk hoch in den Freilichtbereich fahren können. Aber obwohl es keine Bergwerksführung gibt, werden Führungen in die Werkstätten und Workshops zum schleifen von Edelserpentin angeboten.