| Ort: |
Bei Hinterbrühl.
17 km von Wien entfernt. Von Wien aus nehmen Sie die Südautobahn bis Brun, dann die A21 in Richtung Salzburg. Ausfahrt Gießhübel. (48.086192, 16.257664) |
| Öffnungszeiten: |
APR bis OCT täglich 9:30-16:30. NOV bis MAR Di-Fr 9:30-15, Sa, So, Fei 9:30-16. [2025] |
| Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 18, Kinder (5-14) EUR 12, Senioren (60+) EUR 15, Families (2+1) EUR 42. Gruppen (20+): Erwachsene EUR 16, Kinder (5-14) EUR 10. [2025] |
| Typ: |
Unterirdische Steinbrüche
Fabriken
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| Licht: |
Beleuchtung mit Glühlampen
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| Dimension: |
Underground lake: Ar=6,200 m², T=9 °C. V=250,000/a. |
| Führungen: | D=50 min. |
| Fotografieren: | erlaubt |
| Zugänglichkeit: | nein |
| Literatur: | |
| Adresse: |
Schaubergwerk Seegrotte, Grutschgasse 2a, A-2371 Hinterbrühl bei Wien, Tel/Fax: +43-2236-26364.
E-mail: |
| Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
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| 1848 | G. Plankenbichler findet Gips beim bohren eines Brunnens. |
| 1912 | Nach einer Routineexplosion überflutet. Bergwerk geschlossen. |
| 1932 | der neu entstandene Höhlensee wurde entdeckt. |
| 01-MAY-1944 | von den Nazis beschlagnahmt, Wasser abgepumpt und unterirdische Fabrik installiert. |
| SEP-1944 | Beginn der Produktion von Flugzeugteilen für die Nazis durch Zwangsarbeiter. |
| APR-1945 | von der Roten Armee gesprengt. |
| 31-MAY-2004 | Fünf Besucher sterben bei Bootsunfall. |
| 02-JUL-2004 | Bootsfahrten wieder aufgenommen. |
| 24-MAY-2019 | wegen Renovierung geschlossen. |
| 2022 | Neueröffnung des Seegrotte. |
| 2025 | Seegrotte geschlossen. |
Eine Katastrophe in einem Gipsbergwerk schuf Europas größten unterirdischen See. Bei einer Routinesprengung im Jahr 1912 fluteten zwanzig Millionen Liter Wasser das Bergwerk, sodass es stillgelegt werden musste.
Als G. Plankenbichler 1848 einen Brunnen bohren ließ, fand er Gips nahe der Oberfläche. Er beschloss, das Mineral abzubauen, und in den folgenden Jahrzehnten gruben Bergleute den Boden aus. Gips wurde als Düngemittel verwendet.
Die Mine wurde 1912 geschlossen, nachdem sie überflutet worden war. 1932 entdeckten Höhlenforscher ein fantastisches Naturdenkmal, das sich in der stillgelegten Mine gebildet hatte. Der 6.200 m² große See ist der größte unterirdische See Europas. Bald darauf begannen Arbeiter damit, sichere Wege zum unterirdischen See zu bauen und elektrische Beleuchtung zu installieren. Schließlich wurden Bootsfahrten auf dem unterirdischen See in dem ehemaligen Bergwerk zu einer Touristenattraktion.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Wasser aus der Grotte gepumpt und die Höhle von den Nazis als unterirdische Fabrik genutzt. 2.000 Menschen, darunter viele Zwangsarbeiter, mussten Teile für das Flugzeug Heinkel HE 162 bauen, den ersten Düsenjäger der Welt. Die Rote Armee zerstörte die Fabrik am Ende des Krieges. Nach dem Krieg dauerte es einige Jahre, bis das Bergwerk wiederhergestellt und für die Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht wurde.
Auf der Führung sehen Sie Räume, die den Bergleuten einst als Kapelle, Gemeinschaftsraum und Weinkeller dienten, wo sie Feste feierten. Es gibt sogar Ställe für Arbeitspferde, die ihr ganzes Leben im Dunkeln verbringen mussten. Der See, der dem Bergwerk seinen Namen Seegrotte gab, befindet sich in einer Tiefe von 60 Metern unter der Erde. Eine romantische Bootsfahrt entführt Sie in eine ruhige und magische Welt. Dieser Ort ist sehr beliebt, 250.000 Menschen besuchen jedes Jahr die Seegrotte.
Doch am Pfingstmontag 2004 wurde diese romantische Bootsfahrt für vier Touristen aus Deutschland und einen aus Belgien zur Todesfalle. Das Boot in dem sie saßen hatte ein technisches Problem, einer der drei Rümpfe wurde undicht und das Boot kenterte. Die meisten Passagiere wurden nass, blieben aber unverletzt. Vier Touristen wurden jedoch durch die Reling des Trimaran unter dem Boot eingeklemmt und ertranken. Die Attraktion wurde bis zum 2. Juli 2004 vorübergehend geschlossen, dann wurden mit einem anderen Bootstyp und einem verbesserten Sicherheitskonzept die Bootsfahrten wieder aufgenommen. Die folgenden Prozesse dauerten bis 2007. Das Boot war eine Spezialanfertigung und durch asymmetrischen Aufbau immer in Kentergefahr, die Zulassung fand nach einem unzureichenden Test statt. Die Bootslenker waren angelernt, hätten aber ein kleines Kapitänspatent benötigt. Die Geschäftsführerinnen und der Landesbeamte, der das Boot genehmigt hatte, wurden zu je 15 Monaten Haftstrafe verurteilt, davon 5 Monate Haft und der Rest zur Bewährung. Der Bootsführer erhielt eine Haftstrafe von 12 Monaten zur Bewährung, er hätte sich eigenständig informieren müssen welche Ausbildung für das Führen eines Bootes nötig ist.
Bei einer Routineinspektion der Montanbehörde Ost am 24-MAY-2019 wurden erhebliche bauliche Mängel festgestellt. Daraufhin wurde die Grotte sofort wegen Wartungsarbeiten geschlossen. Daraufhin hat wohl der damalige Betreiber die Seegrotte verkauft und der neue Besitzer hat sie umfassend renoviert und erweitert. Sie wurde 2022 nach drei Jahren wiedereröffnet.