Bergmagazin Marienberg

Museum sächsisch-böhmisches Erzgebirge


Touristische Informationen:

Ort: Am Kaiserteich 3, 09496 Marienberg.
(50.649270, 13.155903)
Öffnungszeiten: Ganzjährig Di-So, Fei 10-16.
Geschlossen 24-DEZ, 31-DEZ.
[2022]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 4,50, Kinder (0-16) frei, Schüler EUR 3.50, Studenten EUR 3.50, Azubis EUR 3.50.
Gruppen (10+): 10 % Ermäßigung.
[2022]
Typ: SubterraneaBergbaumuseen
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: barrierefrei
Literatur:
Adresse: Bergmagazin Marienberg, Museum sächsisch-böhmisches Erzgebirge, Am Kaiserteich 3, 09496 Marienberg, Tel: +49-3735-6681290, Fax: +49-3735-66812922. E-mail:
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Geschichte

1806-1809 Bergmagazin erbaut.
1809 Nutzung als Getreidespeicher.
1858 Militärkammer der Garnison für Infanterie.
1873 Militärkammer der Unteroffizierschule.
1920 Eigentümer Reichsfiskus bzw. Sächsisches Kriegsministerium.
1922 Nutzung durch Schokoladenfabrik Alfred Hertel und Marienberger Fahrzeugfabrik MAFA der Gebrüder Sättler
1936 Stadt ersteigert das Gebäude für 1700 RM.
1935 Segelfliegerschule und Grenzschutz.
1936 Lehrsaal für die NS-Motorradstaffel.
1939 Übergabe an die Deutsche Wehrmacht.
1945 Notunterkunft für Kriegsflüchtlinge.
1956 Nutzung durch die NVA, 7. Motschützenregiment Marienberg der 7. Panzerdivision Dresden.
1969 Nutzung durch den VEB OGS Marienberg als Obstlager und Bananenreife.
1993 Rückübertragung an die Stadt.
2006 Eröffnung als Museum.

Bemerkungen

Das Bergmagazin Marienberg ist der ehemalige Kornspeicher der Bergstadt, vergleichbare Gebäude gab es auch in Annaberg, Schneeberg, Freiberg, oder Johanngeorgenstadt. Die Errichtung von Bergmagazinen im Kurfürstentum und Königreich Sachsen erfolgte verstärkt ab 1806 auf Anregung von Oberberghauptmann Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra. Sie waren das Ergebnis mehrerer Hungersnöte im Erzgebirge zum Ende des 18. Jahrhunderts. Die Gemeinden die keine eigene Lebensmittelversorgung hatten, sondern Lebensmittel mit dem Ertrag aus dem Bergbau kauften, hatten in Jahren mit Missernten das Nachsehen. In den mehrstöckigen, steinernen Magazingebäuden, konnte Getreide Jahre gelagert werden, es wurde also unmittelbar nach der Ernte Getreide gekauft und hier deponiert. Und doch wurde das Gebäude nur etwa 50 Jahre lang für diesen Zweck genutzt. Dann wurde es Militärkammer, Fabrik, Segelfliegerschule oder Obstlager genutzt. Schließlich wurde es nach der Wiedervereinigung der Gemeinde übertragen und mit Mitteln der Europäischen Union umfassend restauriert.

Das Gebäude wird für das Museum sächsisch-böhmisches Erzgebirge genutzt. Diese Ausstellung ist dank ihres deutsch-tschechischen Charakters einmalig in der Region. Historische Exponate, Dokumente, sowie multimediale Exponate in den Sprachen Deutsch und Tschechisch dokumentieren grenzüberschreitend die erzgebirgische Kulturgeschichte. Die Abteilung Erzgebirge – Biografie einer Region stellt Alltagsleben und Volkskultur der hier ansässigen Bevölkerung seit dem Mittelalter bis in die Gegenwart vor. Die Abteilung Deutsche und Tschechen – Biografie einer Nachbarschaft dokumentiert die politischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, die in den Regionen beiderseits der Grenze bis heute ihre Spuren hinterlassen hat. Marienberg - Biografie einer Bergstadt stellt schließlich das hiesige Handwerk und Gewerbe sowie die Kultur ihrer Bewohner vor. Die Sammlungen des Heimatmuseums Marienberg bilden die Grundlage der Ausstellung, wobei der Schwerpunkt des Museums auf der Bergbaugeschichte liegt.